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Erster Fähnrich starb mit 91

Johannes Hals ritt dem traditionsreichen Kallmuther St.-Georgsritt über 30 Jahre voran

Mechernich-Kallmuth – Noch im vergangenen August statteten Ortsvorsteher Robert Ohlerth und Andreas Schmitz vom Sachausschuss St. Georgsritt des Kallmuther Pfarreirates dem ersten Fahnenjunker des Kallmuther St.-Georgsritts und langjährigen Sankt Martin des Dorfes, Johannes Hals, einen Geburtstagsbesuch ab.

Über 30 Jahre lang war Johannes Hals in der Mitte der Führungsgruppe des Sankt-Georgs-Rittes zu finden: Jetzt starb der frühere Fähnrich und Fahnenjunker mit 91 Jahren. Repro: Robert Ohlerth/pp/Agentur ProfiPress

Jetzt starb der Mann, der der traditionsreichen Kallmuther -St.-Georg-Reiterprozession am 1. Mai über 30 Jahre mit der Fahne vorangeritten war, im gesegneten Alter von 91 Jahren. Das teilte Robert Ohlerth dem Mechernicher Bürgerbrief mit. Der Landwirt, Pferdezüchter und Dörries-Mitarbeiter Johannes Hals war schon 1953 bei der Premiere des St. Georgsrittes mit von der Partie und wurde dann in den 80er Jahren von Jakob Dahmen abgelöst.

Bis zu 4500 Menschen und 400 Pferde folgten

Pfarrer Eugen Kranz, der Reiterprozessionen aus Süddeutschland kannte, wandelte die seit mindestens 1666 stattfindende Prozession von Kallmuth zum verehrten Georgspütz bei Urfey/Vollem 1953 in eine Reiterprozession um. Der Höhepunkt wurde 2007 erreicht, als der Aachener Diözesanbischof Dr. Heinrich Mussinghoff die Reiterprozession in der Kutsche anführte und ihm über 400 berittene Pilger und damals geschätzte 4000 Fußwallfahrer folgten.

Nochmal die alte Fahne in Händen hielt Johannes Hals an seinem 90. Geburtstag. Ortsvorsteher Robert Ohlerth (r.) und Andreas Schmitz vom Sachausschuss St. Georgsritt besuchten ihn. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Beim Besuch von Andreas Schmitz und Robert Ohlerth im August vergangenen Jahres freute sich der 90jährige Johannes Hals nicht nur, die Original-Georgs-Standarte nochmal in die Hände zu bekommen. Er erzählte den beiden bei Kaffee und Kuchen auch von seinen Erlebnissen mit Pferden von Kindesbeinen an. Schon als 13jähriger sei er allein zum Kartoffelhäufeln mit dem Pferd geschickt worden.

2004 berichteten die Kölner Tageszeitungen auf den sich abzeichnenden Amtsverzicht des jahrzehntelangen Sankt Martin unter der Überschrift: „Es fällt mir schwer, aufs Pferd zu kommen“.  

pp/Agentur ProfiPress