„Energie-“ statt Hamsterrad
Rotkreuz-Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“ in Dollendorf produziert ihren eigenen Strom – Kinder werden zu „Energiefüchsen“ – Spende von dem aus der Eifel stammenden New Yorker Klimaforscher Richard Wagener ermöglicht eigenen Stromgenerator
Von Tim Henrich
Blankenheim-Dollendorf – Die Dollendorfer „Klima-Kita NRW“ des Roten Kreuzes produziert seit Neuestem ihren eigenen Strom. Wie die Kindertagesstätte selbst mitteilt, habe man sich bereits vor einigen Jahren auf die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Energiesparen eingestellt.
Jetzt traf eine Spende des New Yorker Klimaforschers Richard Wagener in der südlichsten Ecke von NRW ein, mit der Kita-Leiterin Birgit Bresgen und ihre Schützlinge einen eigenen Stromgenerator anschaffen konnten. Wagener stammt aus Dollendorf und nahm jetzt vom „Big Apple“ aus an einer Zoomkonferenz mit den Dollendorfer Kindergartenkindern teil.
„Die Kinder sind mittlerweile richtige Energiefüchse geworden.“, erklärte die Kita-Leiterin Birgit Bresgen. Bereits 2018 wurde die Einrichtung „Nachhaltige Kita“, in der sich (fast) alles um die Themen Klimawandel, Energiesparen, Umweltschutz, Mülltrennung, Energiegewinnung und Energiesparen dreht.
Seit 2020 trägt die Dollendorfer Rotkreuz-Kindertagesstätte offiziell die Titel „Nationalpark-Kita Eifel“ und „Klima-Kita NRW“. Die in Dollendorf energiebewusst erzogenen Kinder sind es gewohnt, in der Kita, aber auch zu Hause auf den Stromverbrauch zu achten. Wie viel Strom ist tatsächlich nötig und wie viel wird tatsächlich verbraucht?
Radeln bis die Lichter angehen
Da in seiner früheren Heimat die Themen Energiegewinnung und Energiesparen sehr großgeschrieben werden, machte der aus Dollendorf stammende New Yorker Klimaforscher Richard Wagener nun eine Spende möglich, mit der sich die Dollendorfer Kita ihren eigenen Stromgenerator anschaffen konnte.
Das neue „Energiefahrrad“ ist mit einem Stromgenerator ausgestattet sowie einem 12-Volt-Akku, der während des Tretens aufgeladen wird. Mithilfe dieses Fahrrads können sich die Kinder nicht nur ordentlich austoben, sondern nebenbei auch elektrische Energie produzieren.
Dieser durch Treten erzeugte Strom „beliefert“ eine Lichtsäule. Je kräftiger in die Pedale getreten wird, desto mehr Lampen gehen nacheinander an. „Dieses sehr anschauliche Experiment verknüpft Spaß, Bewegung und Erkenntnisse für alle Teilnehmer“, freut sich Birgit Bresgen.
Bei einer Zoom-Konferenz hatten die „Pänz“ die Möglichkeit, sich bei Wagener zu bedanken und ein kleines Interview mit dem Klimaforscher zu führen. Dieser staunte nicht schlecht, als er von den umfangreichen Kenntnissen und Erfahrungen der Kinder erfuhr, und gab auf ihre Fragen altersgerechte Antworten.
Die „kleinen Strolche“ waren sehr aufmerksam und interessiert. Immer wieder tauchten Fragen auf. „Wie wird man eigentlich ein Forscher“? oder „Was erforschst Du denn?“. Ein Kind wollte erfahren, ob Wagener schonmal einen Roboter gebaut habe. „Am Schluss waren sich alle Kinder einig, dass auch sie später einmal ein Forscher werden wollen.“, erklärte Bresgen.
Forscher der Zukunft
Der New Yorker Klimaforscher musste zwar aufgrund der Zeitverschiebung früh aufstehen, aber „es hat mir sehr viel Vergnügen gemacht, mit so interessierten Kindern aus meinem Geburtsort zu plaudern. Vielleicht wird ja doch noch einmal ein berühmter Wissenschaftler aus diesem »Haus der kleinen Forscher« hervorgehen. Mich würde das sehr freuen…“
Seine Empfehlung lautet: „Bleibt neugierig und interessiert an allen Dingen, die ihr nicht versteht, fragt so lange, bis ihr sie versteht und probiert es aus“. Zudem setzte Wagener ein Zitat des US-amerikanischen Autors Robert Fulghum hinzu: „Alles was ich zum Leben brauchte, habe ich im Kindergarten gelernt.“
pp/Agentur ProfiPress