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“Der helle Wahnsinn!”

“Der helle Wahnsinn!”
Faustdicke Überraschung der Regionalliga-Fußballerinnen des VfL Kommern in der ersten DFB-Pokalrunde: Team von Trainerin Diana Werner schlug den Zweitligisten 1. FC Köln nach Verlängerung mit 2:1
Mechernich-Kommern – Bereits eine dreiviertel Stunde vor Spielbeginn war der Ansturm auf das Wälschbachstadion in Kommern groß. Der Veranstalter hatte im Vorfeld alles richtig gemacht und die Zuschauer zum Parken auf den Parkplätzen im nahe gelegenen Kommerner Einkaufszentrum aufgerufen, um eine Chaos direkt am Stadion zu vermeiden. Die meisten Fans gingen dann auch die rund 500 Meter zur Spielstätte zu Fuß. Am Eingang rüstete die Regionalgas als Hauptsponsor der gastgebenden Mannschaft die Fans mit Rasseln und Tröten aus, um der Partie auch die ihr gebührende Geräuschkulisse zu geben. Trommeln und Pauken hatten einige heimische Fußballfans mitgebracht. Auch eine kleine Gruppe Fans der “Geißbock-Damen” war angereist und demonstrierte ihre Anwesenheit mit Fahnen und Banner.
Beim Einlaufen der beiden Mannschaften und des Schiedsrichtergespanns hatte der eskortierende Fußball-Nachwuchs des VfL Kommern die Sympathien auf seiner Seite. Mit dabei war auch der drei Jahre alte Lino. An der Hand von Paula Balzer (1. FC Köln) versuchte er, das Tempo aller vor ihm laufenden Spielerinnen beizuhalten, was ihm aber sichtlich nicht gelang. Als der Abstand zur Vorderfrau immer größer wurde, nahm Balzer ihn daraufhin auf den Arm und trug ihn bis zur Platzmitte.
Als Schiedsrichterin Nicola Laura Jepkens aus dem Kreis Heinsberg, kurz nach 16.30 Uhr die Partie der 1. DFB-Pokalrunde abpfiff, kannte der Jubel bei den VfL-Spielerinnen keine Grenzen mehr. Sie hatten den 1. FC Köln aus dem Pokal geworfen und zählen damit zu den letzten drei Amateurmannschaften in der zweiten Runde des Deutschen Pokalwettbewerbes. Bis zum Schlusspfiff nach 120. Minuten zitterte auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Weilerswist unter den unter den Zuschauern mit.
Dabei war die Partie einem Pokalspiel würdig. Die Kommerner Spielerinnen standen in der Abwehr stabil und ließen kaum Torchancen der Gäste zu. Folglich fiel das 1:0 für die Domstädterinnen durch Nicole Bender (26.) auch nach einer Standardsituation. In der Folge scheiterten die favorisierten Gäste immer wieder an der überragenden aufgelegten Isabelle Gebhardt im Kasten des VfL-Kommern. Alle Angriffsbemühungen, das Spiel noch zu drehen, scheiterten bis zum letzten Angriff in der 90. Minute. Steffie Möseler brachte eine Flanke in den Strafraum, und Kölns Abwehrspielerin Lena Schrum lenkte den Ball zum 1:1 ins eigene Netz.
In der Verlängerung hatten die VfL-Damen den besseren Start. Tanja Kendel versetzte mit einem gekonnten Dribbling die Abwehr der Kölnerinnen und erzielte den Siegtreffer (95.) In der Folgezeit drängten die Kölnerinnen ohne Erfolg auf den Ausgleich. VfL-Trainerin Diana Werner konnte sich der Gratulantenschar kaum erwehren. “Wir haben zwar mit einer Überraschung geliebäugelt. Dass wir aber tatsächlich gewinnen, ist der helle Wahnsinn!”, freute sie sich.
Als den Spielerinnen die erste Runde Bier auf den Platz gebracht wurden stimmten sie sofort den Gesang an: “Kommern ist der geilste Club der Welt an”, und es wurde noch lange gefeiert. Nun hoffen die Kommernerinnen natürlich auf ein “Hammer-Los” in der zweiten Runde. “Gegner wie Turbine Potsdam, FFC Frankfurt oder FCR Duisburg wären natürlich megamäßig”, meinte Marc Mombauer von der 1. Herrenmannschaft des VfL Kommern und zapfte den nächsten Kranz Bier für die siegreiche Damentruppe. Wer der nächste Gegner des VfL Kommern sein wird, ist noch nicht ausgelost. Gespielt wird die 2. DFB-Pokalrunde am Sonntag, 11. September, voraussichtlich wieder um 14 Uhr.
VfL Kommern: Gebhardt, Müller, Teixeira (62. Gohlke), Knipp (80. Ackermann), Kendel, Koehne, Landauer (62. Möseler), Bonzelet, Streller, Eichholt, Borchert.

Manfred Lang

18.08.2011