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Besitzerwechsel bei der Mechatronics

Besitzerwechsel bei der Mechatronics
54jähriger Bonner Ingenieur übernimmt Anteile der VTC-Gruppe – Wolfgang Deinhard zieht von Bonn nach Mechernich und unterstützt Dr. Karl-Heinz Sossenheimer vor Ort in der Führung des Unternehmens – Von 500 Mitarbeitern bleiben 130 weiterhin in Kurzarbeit – Keine Garantien abgegeben, Belegschaft gibt 100 Tage Einarbeitungsfrist
Mechernich – Der Firmensanierer Diplom-Ingenieur Wolfgang Deinhard hat Anteile der Deutschen Mechatronics GmbH gekauft. “Er versteht sich als Investor, Unternehmer und Inhaber”, so Unternehmenssprecherin Astrid Voß, und wolle sich “voll und ganz in die Führung des Unternehmens einbringen” und Dr. Karl-Heinz Sossenheimer in der Geschäftsführung verstärken.
Die Belegschaft habe die Neuigkeit heute um 13.45 Uhr in einer Mitarbeiterversammlung positiv entgegengenommen, so Astrid Voß. Man werde Deinhard die berühmten 100 Tage Schonzeit einräumen, habe Robert Ohlerth für die Mitarbeiter formuliert. Positiv sei vor allem gewertet worden, dass sich Deinhard vor Ort aktiv und selbst um das Unternehmen kümmern will.
Die Kurzarbeit bei der Deutschen Mechatronics werde unterdessen für 130 Mitarbeiter beibehalten. Über Beschäftigtenzahlen der Zukunft und Stellengarantien sei ebenfalls nicht gesprochen worden.
Wolfgang Deinhard (54) übernimmt die Deutsche Mechatronics GmbH (DTMT) von der VTC-Gruppe rückwirkend zum 1. Januar. Der neue Investor steigt als Inhaber in die Unternehmensführung ein. Der Diplom- Ingenieur und Diplom-Wirtschaftsingenieur Deinhard hat über 20 Jahre Führungs- und Restrukturierungserfahrung im mittelständischen Maschinenbau.
“In dieser Zeit hat er bei Unternehmen wie z.B. Gildemeister, Ruhrkohle Technik AG, IMA und Woeste große Restrukturierungsprojekte geführt und Wachstumsstrategien umgesetzt”, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Mechatronics von heute Nachmittag.
“Ich bin der festen Überzeugung, dass die Deutsche Mechatronics GmbH ein hochinteressantes Unternehmen mit einer guten Perspektive ist. Die DTMT gehört zu den mittelständischen Maschinenbauunternehmen, die bereits erste Erfolge im Ausbau zukunftsrelevanter Segmente, wie z.B. in der Medizintechnik, in der Photovoltaik sowie bei der Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen erzielt und ein großes Potential haben, diese Segmente erfolgreich auszubauen”, erklärt Deinhard seine Motivation für seinen Einstieg in das Unternehmen.
Die Deutsche Mechatronics GmbH mit Sitz in Mechernich hat 2009 einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro erwirtschaftet. Sie bietet Komplettlösungen für mechatronische Systeme als Systemanbieter und Zulieferer für verschiedene Industrien. Ihre Schwerpunktmärkte liegen in der grafischen Industrie, Werkzeugmaschinenbau, Energie-, Verkehrs- und Medizintechnik. Das Unternehmen war früher ausschließlich fokussiert auf die graphische Industrie und hat in den letzten Jahren erfolgreich Schritt für Schritt in verschiedene Branchen diversifiziert.
Zwar habe auch die DTMT unter der negativen Marktentwicklung im grafischen Industriesegment gelitten, schreibt Atsrid Voß. Ihre großen Kunden wie z.B. Heidelberger Druckmaschinen AG hatten erhebliche Einbrüche, die sich entsprechend auf ihre Zulieferer ausgewirkt haben. Das bestehende Management des Unternehmens habe jedoch durch den gezielten Aufbau des Vertriebs und den Ausbau des Angebots für Zukunftsmärkte in diesen schwierigen Zeiten bereits den Grundstein für den Fortbestand des Unternehmens gelegt.
Zurzeit sind rund 500 Mitarbeiter bei der DTMT beschäftigt. Wegen der Marktsituation sind hiervon rund 130 aktuell in der Kurzarbeit. Diplom-Ingenieur Wolfgang Deinhard sagte vor der Belegschaft: “Mein Ziel ist es, die DTMT langfristig wieder auf ein stabiles und wachstumsorientiertes Fundament zu stellen.”
Dr. Karl-Heinz Sossenheimer, Geschäftsführer der DTMT, befürwortet den Eigentümerwechsel: “Die Vorteile liegen klar auf der Hand – kurze Entscheidungswege und verstärkte operative Führung.” Das sei gerade in Zeiten des Ausbaus des Unternehmens sehr wichtig. Die VTC-Gruppe, die 2005 die Deutsche Mechatronics GmbH von der RWE AG übernommen hatte, veräußert ihre Anteile an dem Unternehmen an Wolfgang Deinhard, da sie überzeugt ist, dass es die beste Lösung für das Unternehmen sei, wenn ein Investor und Inhaber sich voll und ganz operativ in das Unternehmen einbringe.
Die VTC-Investment-Philosophie sieht keine operative Betreuung ihrer Beteiligungsunternehmen im Tagesgeschäft vor, sondern begleitet diese bei ihrer Expansion vorrangig auf strategischer Ebene.
Über die Deutsche Mechatronics
Die Deutsche Mechatronics entwickelt und produziert als Systemlieferant Hightech-Systeme und Komponenten für technologieorientierte Unternehmen. Kernkompetenzen und Entwicklungsschwerpunkte sind industrielle Bildverarbeitung, Infrarot-Trocknungstechnik und Ultraviolett-Härtung, Elektromechanik sowie Prozesslufttechnik. Die Deutsche Mechatronics GmbH mit Sitz in Mechernich beschäftigt zur Zeit rund 500 Menschen, davon 130 zurzeit in Kurzarbeit, bei einem Umsatz von rund 40 Millionen Euro.
In einer der modernsten Produktionsstätten Deutschlands verarbeitet der Systemlieferant täglich bis zu 40 Tonnen Stahl, Edelstahl, Aluminium und Kupfer. Monatlich fertigt das Werk bis zu 20 000 Einzelteile, aus denen Baugruppen, Geräte und vollständige Systeme “Made in Germany” entstehen. Zu den Kunden gehören u.a. die Heidelberger Druckmaschinen AG, das Lasertechnik-Unternehmen Trumpf sowie Siemens, Philips und ABB aus der Elektrotechnik und die Carl Zeiss AG im Bereich der Medizintechnik.
Zur Person: Wolfgang Deinhard
Wolfgang Deinhard (54) hat rund 20 Jahre Erfahrung in der Restrukturierung und Neuausrichtung von Unternehmen. Der diplomierte Ingenieur Maschinenbau und Wirtschaftsingenieur hat nach seinem Berufsstart in der Marktforschung diverse Sanierungs- und Restrukturierungsprojekte im In- und Ausland geleitet. So z.B. war er Geschäftsführer in der Restrukturierungsphase eines Holzbearbeitungs – Maschinenbauunternehmens und hatte zuvor diverse Unternehmen der Unternehmensgruppe saniert. Für deutsche Mittelständler baute er als General Manager ein Joint Venture in Ägypten auf und restrukturierte eine Tochtergesellschaft in Tunesien.
Als Berater sanierte Wolfgang Deinhard Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Grundstoffindustrie und der Konsumgüterindustrie. Danach wurde er Direktor “Market and Business Strategies” der Unternehmensberatung Gartner Deutschland und beriet Kunden im strategischen Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten.
Die letzten Jahre spezialisierte er sich auf die Finanzierung von mittelständischen Unternehmen und Projekten durch öffentliche Fördermittel und verhalf einer Vielzahl von Unternehmen zu einer optimalen Finanzierung. Unternehmenssprecherin Astrid Voß schreibt: “Deinhard vereint Kompetenzen in Führung, Restrukturierung, Geschäftsauf- und -ausbau mit Mittelstandsfinanzierung.” Diese Erfahrungen und Fähigkeiten wolle er als Inhaber und Unternehmer in die Deutsche Mechatronics einbringen.
Dem Vernehmen nach will Deinhard mit seiner Frau von Bonn nach Mechernich umziehen. Privat interessiert er sich für Geschichte, Politik und klassische Musik. Er segelt und läuft Langstrecke.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

23.03.2010