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Hochseilartisten, Zauberer und Feuerspucker

Hochseilartisten, Zauberer und Feuerspucker
Starke Frau” nimmt es mit Besuchern auf – Flohzirkus – Noch nie da gewesene Hochseilakrobatik der Geschwister Weisheit – Laterna magica – Zaubereien im historischen Tanzsaal – “Jahrmarkt anno dazumal” lädt zum Streifzug durch die Vergnügungsgeschichte ein
Mechernich-Kommern – Weil das LVR-Freilichtmuseum Kommern mit Zehntausenden von Besuchern aus Anlass des “Jahrmarkts anno dazumal” rechnet, wurde ein außergewöhnlich großes und vielseitiges künstlerisches Programm auf die Beine gestellt.
Beim Rahmenprogramm des Jahrmarkts mit seinen rund 75 Vergnügungsangeboten und Kramständen geben sich die Akteure die Klinke in die Hand. Da nimmt es zum Beispiel “Miss Ella” mehrmals täglich als “Stärkste Frau des Universums” mit männlichen Rivalen aus dem Publikum auf. Die Disziplin: Es werden abgelaufene Telefonbücher zerrissen. Aber Vorsicht! Eintragungen ins Guinness Buch der Rekorde bescheinigen der Dame, dass sie tatsächlich unglaubliche Kräfte haben muss.
Behutsamer geht es zu, wenn “Filu” weiße Osterhasen aus dem Zylinder zaubert. Als einer der besten Comedy-Illusionisten Europas wird er im historischen Tanzsaal des Freilichtmuseums Groß und Klein in die Zauberwelt des Varietés der 1920er Jahre entführen.
In einer Scheune am Rand des Jahrmarktes projiziert Peter Rieke mit seiner originalen “Laterna magica” aus dem 19. Jahrhundert Bilder aus den Kolonien und der übrigen Welt. Begleitet von Grammophon-Musik erinnert die Wunderlaterne an die Bildberichterstattung, die auf den Jahrmärkten früherer Jahrhunderte als eine der wichtigsten Schaustellungen überhaupt den Informationshunger des Publikums stillte. Auch diese Vorstellungen der Laterna magica finden täglich mehrmals statt, außer am Donnerstag und Freitag.
Waghalsige Turmsprünge in ein kleines Wasserbecken riskiert Floh “FinFin”, um seinem Prinzipal “Gilbert” den Zylinder mit den Gaben des Publikums zu füllen. Der Wahlfranzose trat in den 1970er Jahren als Straßenkünstler vor dem Pariser Centre Pompidou auf, war einer der ersten “Automatenmenschen” und gilt auf dem Museumsrummel längst als Institution.
So wie auch der “Curiositäten-Salon”: In der museumseigenen Schaubude, von der Schreinerei nach Plänen einer Jahrmarktbude des späten 19. Jahrhunderts gebaut, rollen seit 15 Jahren unentwegt die Köpfe. Ahnungslose Personen aus dem Publikum werden zur Guillotine geführt, der noch warme Kopf wird anschließend im Publikum herumgereicht. Der Trick war erstmals 1871 auf einem süddeutschen Jahrmarkt zu sehen. Heute wird er, außer auf dem Münchner Oktoberfest, nur noch in Kommern gezeigt.
Europas größte Hochseiltruppe, die Geschwister Weisheit aus Gotha, präsentieren täglich gleich drei atemberaubende Shows. Mit Klassikern wie “Pfannkuchenbacken” oder “Schubkarrenfahrt” auf dem Seil entführen sie mittags die Zuschauer in die Zeit um 1900. Am frühen Nachmittag balancieren sie über ein mehr als 100 Meter langes Schrägseil zu einem der höchsten Artistenmaste der Welt – hinweg über die Felder und den Dorfplatz der Museumsbaugruppe Eifel. “Gegen 17 Uhr starten sie an einem weiteren Hochmast zum Motorrad-Wettrennen auf parallel gespannten Seilen. Bei Darbietungen an Trapezen und auf der schwankenden Mastspitze wird dem Publikum der Atem stocken”, verspricht Dr. Michael Faber vom LVR-Freilichtmuseum.
Zusätzliches Programm präsentiert der neuntägige Jahrmarkt an den Wochenenden: Die historisch geschulte Gruppe “Facing the Past” lässt es von Karsamstag bis Ostermontag immer wieder zu Tumulten kommen. Da wird sich die kaiserliche Gendarmerie veranlasst sehen, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Am Samstagnachmittag, 10. April, lädt das Traditionsmusikkorps des “Ersten Garderegiments zu Fuß Potsdam” zum Platzkonzert in den Biergarten der Museumsgastwirtschaft “Zur Post” ein.
Besucher, die in original-historischer Kleidung um 1900 den Jahrmarkt besucht, erhalten freien Eintritt. Nachgemachte Kleidung wird allerdings nicht akzeptiert.
Der “Jahrmarkt anno dazumal” im LVR-Freilichtmuseum Kommern findet statt vom 3. bis 11. April, 10 bis 19 Uhr (Museumsöffnung 9 Uhr).
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

27.03.2010