Barrierefrei für jeden Naturfreund
Die Eifel Tourismus GmbH will noch mehr Touristen ansprechen, die die Natur als Hauptreisegrund angeben – Dazu muss die Eifel für jeden barrierefrei erlebbar werden
Berlin/Eifel – Die Eifel will die Natur als Reisegrund noch erlebbarer machen als bisher. Außerdem soll das Thema Barrierefreiheit deutlich ausgebaut werden. Das verkündete die Eifel Tourismus GmbH am Donnerstag bei der ITB 2019, der weltweit wichtigsten Tourismusmesse, in Berlin.
Etwa 31 Millionen Deutsche – und zwar quer durch alle Altersklassen – geben als Reisegrund mittlerweile die Natur an. Die Eifel als Naturland will davon natürlich touristisch profitieren. „Die Eifel soll Wohlfühllandschaft werden. Unsere Vision lautet: Die Eifel wird eine Premiumregion für nachhaltige Naturerlebnisse und nachhaltigen Tourismus“, sagte Wolfgang Reh, stellvertretender Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH.
Im Rahmen eines Projektes des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, das mit einem Volumen von knapp 500.000 Euro im Sommer 2016 gestartet ist und diesen Sommer endet, sollen dementsprechend Angebote geschaffen werden – und zwar unter dem Titel „Sehnsuchtsziel Natur“.
„NRW soll das Kurzreiseland Nummer eins werden“, formuliert es Nina Dahlhaus von Tourismus NRW. Dazu läuft aktuell eine umfangreiche Imagekampagne mit Imagefilm, Kinospots, Kurzfilmen sowie Werbung auf allen Kanälen. „Wir haben die Vision vom Naturtourismus in dem einzigartigen Naturraum Eifel“, sagte Andreas Lorenz von der Agentur Tourismus Plan B. Angebote erfolgen nach dem 360-Grad-Prinzip: zu allen Jahreszeiten, Tag und Nacht, bei jedem Wetter.
Für die Touristiker steht der Gast im Mittelpunkt – und für den Gast soll die Natur in den Fokus rücken. „Wir wollen die Natur wirken lassen“, erklärte Reh und spricht dabei von der „Kunst des Müßiggangs“. Das Thema lautet Entschleunigung – vom stressigen Alltag, vom Leben in der Stadt. Dazu werden touristische Highlights, die schon vorhanden sind, etwa die Narzissenwiesen, gebündelt.
Da sich das Projekt nicht ausschließlich auf NRW bezieht, waren unter anderem der Unesco-Geopark Vulkaneifel sowie die zwölf Naturparke mit im Boot. Für Dr. Andreas Schüller vom Geopark ist besonders wichtig, Teil eines Netzwerks zu sein. „Wir konnten durch das Projekt sehen: Was haben wir schon, wo sind noch Stellschrauben, an denen wir drehen müssen“, sagte Schüller.
Ebenfalls wichtig ist der zweite Ansatz im Projekt: die Barrierefreiheit. „Wir wollen die touristischen Ziele für alle Sinne erlebbar machen und sie mit Emotionen versehen“, erklärt Reh. Auch in dem Bereich werden die schon vorhandenen Destinationen gebündelt und auf Barrierefreiheit geprüft, etwa der Nationalpark Eifel. „Wir haben etwa 850.000 bis 900.000 Besucher pro Jahr. Etwa zehn Prozent geben an, mit Menschen mit Einschränkungen unterwegs zu sein“, sagte Tobias Wiesen vom Nationalpark Eifel. Von dem Projekt profitiere deshalb jeder.
Zum Ende des Projekts soll eine Internetseite fertiggestellt werden, auf der diese Informationen für den Gast auf einen Blick erkennbar werden. Ist ein touristischer Hotspot für gehschwache und -behinderte Menschen erreichbar? Kann ein Tourismusziel für Blinde über andere Sinne erlebbar gemacht werden?
Diese Internetseite ist ein Leitprodukt für alle potentiellen Gäste in der Eifel. Neu ist die direkte, emotionale Ansprache – der Kunde wird geduzt. „Wir haben uns das Bundesprojekt „Reisen für alle“ als Vorbild genommen“, gibt Wolfgang Reh zu. Die Seite ist ein Schaufenster für den Eifeltourismus. Ausgehend von einfachen Informationen können die Nutzer der Internetseite immer tiefer in das Angebot eindringen, bis zu den einzelnen Betrieben.
Für die Eifel Tourismus GmbH ist klar: Die Eifel als Tourismusziel soll für jeden Naturliebhaber der ideale Urlaubsort werden – und das möglichst ohne Barrieren.
pp/Agentur ProfiPress