Wilde Gesellen und anmutige Einhörner
38 Wagen und Fußgruppen zogen zu Ehren von Prinz Wilma, Jungfrau Susanne und Prinz Petra durch die Vussemer Straßen
Mechernich-Vussem – Im Römerkanaldorf Vussem, in dem einst ein Aquädukt das Feytal überspannte, ist stets der Karnevalssamstag schon der Höhepunkt des Straßenkarnevals – in diesem Jahr ganz besonders, da ein Dreigestirn aus lauter Damen, die dazu auch noch alle leibliche Schwestern sind, das Narrenvolk regiert.
Genau 38 Wagen und Fußgruppen marschierten dieses Jahr zu Ehren von Prinz Wilma, Jungfrau Susanne und Prinz Petra auf. Rund 480 Karnevalisten zogen singend und tanzend durch das Dorf, um die am Wegesrand schunkelnden Karnevalisten mit Kamellen und dem ein oder anderen Getränk zu versorgen.
Genau aneinander passten die Dominosteine, in die sich die Nachbarschaftsgruppe aus dem Rosenweg verkleidet hatte. Wenn sich alle schwarz-weiß Kostümierten in der richtigen Reihenfolge auf den Boden legten, entstand tatsächlich ein stimmiges Gesamtbild. Detailverliebtheit war überhaupt Trumpf bei den Verkleideten.
Viel Bastelarbeit hatte die Damengruppe um Conni Lux investiert, ebenso Manuela Wieneckes Truppe. Conni Lux und ihre Gefolgschaft an Damen jeden Alters zogen als bunte Einhörner durch die Straßen. Perücken in Regenbogenfarben, schillernde Wimpern und sogar eingefärbte Kontaktlinsen gehörten zur Aufmachung. „Am schwierigsten war es, eine geeignete Halterung für den Schweif zu bauen“, lachte Ruth Heiders.
Fündig geworden sind die Damen bei ihrer Suche nach einem passenden Konstrukt übrigens bei den Plastikrohren eines Baumarktes: eine bunte Perücke durchgezogen, am Kleid festgemacht und weiß umwickelt: Fertig war der Pferdeschwanz für das Einhorn.
Manuela Wienecke und Ihre Freunde zogen als Rokoko-Damen und Herren mit aufwändigen Perücken durch die Vussemer Straßen und Gassen. Außerdem traf man am Samstag im Aquäduktdorf auf allerhand wilde Indianer; Piraten, Eskimos und Vampire. Die Klostervampire vom Wohnverbund Sanden warfen stilecht mit Gebissen. Diese waren aber natürlich nur gut getarntes Naschwerk.
Ramona Hermes/pp/Agentur ProfiPress