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Barbarkapelle wieder eingerichtet

Barbarkapelle wieder eingerichtet
Samstag wurde ein gut besuchtes Kapellen- und Kinderfest in Bergheim gefeiert – Förderverein, Ortskartell und Junggesellen zogen an einem Strang – Festgottesdienst mit Pater Leo D’Souza und Diakon Manfred Lang
Mechernich-Bergheim – Mit einem Kapellen- und Kinderfest beging die Dorfgemeinschaft Bergheim am Samstag die Wiedereinrichtung der örtlichen St.-Barbara-Kapelle in der ehemaligen Dorfschule. Das kleine, aber feine Gotteshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt, als der indische Pater Leo D’Souza und Diakon Manfred Lang den Fest- und Dankgottesdienst eröffneten.
140 Mitglieder im Förderverein
Darin dankte Helmut Vogelsberg vom 140 Mitglieder zählenden Förderverein St.-Barbara-Kapelle Bergheim allen, die mit angepackt oder die seit Februar 2010 laufenden Arbeiten an der Kapelle sowie die seit Februar 2008 insgesamt laufenden Renovierungsarbeiten an der Alten Schule unterstützt hatten.
Dazu zählten neben einer sechs bis acht Rentner umfassenden Arbeitsgemeinschaft, die allein Tausende Stunden in der früheren Dorfschule “geklopft” hat, eine ganze Reihe von Firmen aus dem Dorf und von außerhalb, die die Bau- und Renovierungsarbeiten mit ihrem Knowhow und Spezialisten-Arbeiten begleiteten, ohne dafür, außer Material, etwas in Rechnung zu stellen.
80 000 Euro und Tausende Stunden
80 000 Euro sind inzwischen “verbaut” worden, meistens Spenden und Zuwendungen – und zwar sowohl von vielen, vielen kleineren Einzelspendern bis hin zu größeren institutionalisierten Geld- und Materialgebern. Auch die Stadt Mechernich, dank Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, und die NRW-Stiftung, dank dem in Antweiler geborenen und lebenden Professor Wolfgang Schumacher und Regionalbotschafter Ralf Sawatzki, gehören zu den Unterstützern des Gesamtprojektes.
Die von dort zugesagten Unterstützungszahlungen kommen aber erst noch und sind von Helmut Vogelsberg noch nicht in die bisher aufgewendete Summe von 80 000 Euro eingerechnet worden.

Zum Gesamtprojekt gehört nicht nur die Kapelle, sondern vor allem die frühere Dorfschule, in der ein Bergbau-Informationszentrum mit den Schwerpunkten “Soziologie des Bergbaues am Mechernicher Bleiberg” und “Flora und Fauna am Bleiberg” entstehen soll.
Dieses Infozentrum liegt am bergbaukundlichen Wanderpfad, den Eifelverein und Berg- und Hüttenleute unter der Leitung von Horst Müller (Eifelverein) und Fritz Hunsicker (Berg- und Hüttenleute) bereits angelegt haben und der zu den wichtigsten Stationen des früheren Bleierzabbaus und seiner Verhüttung am Mechernicher Bleiberg führt.
Die Gesamtanlage mit Bergbaumuseum über und unter Tage, bergbaukundlichem Wanderpfad und Bergbau-Informationszentrum Bergheim soll eine Einheit bilden, die Einheimischen wie Touristen, Schülern wie Erwachsenen einen bleibenden Eindruck von den Verhältnissen am Mechernicher Bleiberg während des 19. und 20. Jahrhunderts sowie heute vermitteln kann.
Die Wiedereinrichtung der St.-Barbara-Kapelle ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Vollendung dieses Gesamtkonzeptes. Zum Kapellen- und Kinderfest hatte der Förderverein gemeinsam mit den beiden anderen örtlichen Bergheimer Vereinen, nämlich dem Ortskartell und dem Junggesellenverein, eingeladen.
Im Planwagen zur Schatzsuche unter Tage
Für die “Pänz” hatte man eine Schatzsuche im Mechernicher Besucherbergwerk arrangiert. Hin- und zurück ging es mit einem zünftigen Planwagen. Auch Kinderschminken und eine Rallye um die Kapelle standen auf dem Programm. Kleinere Kinder wurden inklusive Begleiter mit dem Planwagen zur Mechernicher Eisdiele und zurück chauffiert.
Nach der heiligen Messe herrschte in der Cafeteria (zwölf Kuchenspenden waren bei Bernd Moorkamp abgegeben worden) und an der Theke sowie in den vorsorglich aufgebauten Zelten und Pavillons auf dem früheren Schulhof Hochbetrieb. Helmut Vogelsberg und seine Mitstreiter konnten mit der Besucherresonanz beim ersten Kapellen- und Kinderfest hochzufrieden sein.
Vogelsberg, Peter Schilles, Matthias und Bernd Moorkamp und alle Arbeitsaktivisten des Fördervereins sind bereits zweieinhalb Jahre mit umfangreichen Renovierungsarbeiten an dem Kapellen- und Schulbau beschäftigt.
Dabei wurde am früheren Gebäudezuschnitt einiges geändert. Nach der Devise “Überm lieben Gott soll keiner wohnen” wurde die Kapellendecke um 1,60 Meter angehoben – und ein Teil der darüber befindlichen früheren Lehrerwohnung aufgelöst.
Der größere Wohnungsteil bleibt erhalten und wurde ebenfalls instandgesetzt und modernisiert. Er soll vermietet werden und so zur Mitfinanzierung der laufenden Kosten beitragen. Platz für die Dorfjugend und für Zusammenkünfte der Dorfgemeinschaft wird ebenfalls geschaffen.
Einmalige Bleiflora und Soziologie
Nach Fertigstellung des Bergbau-Informationszentrums in Bergheim kann man dort an computergestützten Multi-Media-Pulten sowie an Karten und Schautafeln etwas vom Leben der Menschen vor 100 und mehr Jahren am Bleiberg erfahren, die in einer wirtschaftlichen Mischform aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Bergbautätigkeiten ihren Lebensunterhalt bestritten. Auch die europaweit einmalige “Mechernicher Bleiflora” soll ausgiebig dokumentiert werden.
“Im Endeffekt entsteht ein Rundweg über den ganzen Bleiberg, der die Relikte aus der großen Bergbauepoche erschließt”, so Eifelvereinsvorsitzender Horst Müller. Fritz Hunsicker von den Berg- und Hüttenleuten: “Das Bergbaumuseum mit seinem einmaligen Untertagebereich und das Informationszentrum zur Soziologie und Ökologie am Bleiberg bilden jeweils auf halber Strecke des Rundwanderkurses die Eckpunkte.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

15.09.2011