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Aus Indien über Emmerich nach Mechernich

Aus Indien über Emmerich nach
Mechernich
Communio in Christo gedenkt der ersten Gründung Mutter Marie Thereses am 1. September 1977 – Generaloberin der Kongregation der Samariterinnen stellt ihre Arbeit in Indien vor – Polnische Delegation um Bürgermeister Dariusz Skalski bringt sein Verbundenheit mit der Communio und auch mit Mutter
Marie Therese zu Ausdruck
Mechernich – Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Hauskapelle der Communio in Christo im Mechernicher Mutterhaus beim jüngsten Ordenstreffen. Die Ordensmitglieder, Freunde und Wegbegleiter der Communio waren zusammengekommen, um der ersten Gründung von Mutter Marie Therese am 1. September 1977 in Mechernich-Holzheim zu gedenken. Auch der Bürgermeister des polnischen Skarszewy, Dariusz Skalski, war mit einer Delegation angereist, um seiner Verbundenheit mit der Communio in Christo und auch mit deren Gründerin Mutter Marie Therese zum Ausdruck zu bringen. Ebenso wie ein ganz besonderer Gast, der drei Tage bei der Communio in Mechernich weilte: Die Generaloberin der Kongregation der Samariterinnen aus Thrissur im südindischen Bundesstaat Kerala, Schwester Rose Cornelia. “Ich bin zwar das erste Mal in Deutschland – ja, sogar in Europa”, sagte Schwester Rose Cornelia, “aber ich kann alles verstehen. Ich kann es an euren Gesichtern ablesen und am Ausdruck eurer Augen.” Die Rede war von der Liebe, die sich, angefangen bei der Heiligen Messe in der Hauskapelle, wie ein roter Faden durch den Abend zog.
Das allerdings lag in der Natur der Sache, sprach die zentrale Botschaft, die Mutter Marie Therese der Weltkirche vermitteln wollte, doch stets von und aus tiefster Liebe: “Seine Nähe war weder Angst noch Bevormundung. Seine Nähe war Friede und Zuversicht”, sagt Mutter Marie Therese in einer Betrachtung vom 31. August 1992 über den 1. September 1977, die während des Gottesdienstes über ein Tonband eingespielt wurde. Genau das sei, erläuterte Generalsuperior Karl-Heinz Haus, die zentrale Botschaft der Gründerin: “Es gibt keinen strafenden und bedrohlichen Gott – nur einen voller Liebe und Barmherzigkeit.” Für die Menschen gelte es, diese bedingungslose Liebe Gottes mit gelebter Nächstenliebe zu beantworten.
Ähnlich wie die Communio in Christo eben diese gelebte Nächstenliebe mit ihrer Langzeitpflegeeinrichtung und dem Hospiz “Stella Maris” praktiziert, füllen auch die indischen Samariterinnen ihr Lippenbekenntnis mit Leben. Wie die Generaloberin berichtete, gibt es auch bei den Gründerpersonen Parallelen. Wie auch bei Mutter Marie Therese, war es dem Gründer der Kongregation der Samariterinnen, die der Syro-Malabrischen Kirche Indiens angehören, ein Anliegen, etwas für die hilfsbedürftigen Menschen am Rande der Gesellschaft zu tun.
“Monsignore Paul Chittilappilly, besser bekannt unter dem Namen “Kerala Damien”, wurde 1939 zum Priester geweiht, lehrte Chemie am St. Thomas College und kämpfte gleichzeitig für die Ärmsten der Armen. Vor der Gründung der Kongregation, so Schwester Rose Cornelia, habe er bereits sein erstes Lepra-Zentrum gegründet: “Auslöser war, dass er sah, wie die Polizei auf der Straße leprakranke Menschen verjagte.” Mit der Unterstützung seines Bischofs, der Regierung und vieler Bürger habe Monsignore Chittilappilly schließlich das Zentrum in einem nahen Wald gebaut. Die Generaloberin: “Es war aber immer wieder schwierig genügend Schwestern für die Pflege der Patienten zu finden.” Daraufhin, so Schwester Rose Cornelia, habe er die Kongregation im Sinne des Bildes vom barmherzigen Samariter gegründet. Heute existieren insgesamt 55 in 21 Diözesen Konvente in Nord- und Südindien. Mit den Samariterinnen leben 351 Schwestern und 110 Anwärterinnen. Die Kongregation betreibt mittlerweile eine Psychiatrie, mehrere Heime für geistig und körperlich behinderte und taubstumme Kinder, für obdachlose alte Menschen, für junge Frauen und natürlich nach wie vor für Leprakranke. Auch wird Kindern in abgelegenen Regionen ohne Schulen der Unterricht ermöglicht.
Der besondere Dank der indischen Generaloberin ging an Generalsuperior Karl-Heinz Haus: “Vielen Dank für all die Liebe und Fürsorge, die sie unseren Schwestern zukommen lassen”, sagte sie und meinte damit Schwester Little Flower und Schwester Jasmine, die mit der Communio und nach deren Ordensregeln leben. Und weiter: “Hier treffen sich Menschen aus verschiedenen Ländern, die verschiedene Sprachen sprechen, in der Sprache der Liebe. Ich kann mit den Augen meiner Seele sehen, wie Mutter Marie Therese auf uns herabschaut und lächelt. Ich bin sehr berührt von der Arbeit der Communio in Christo. Ich nehme sie in meinem Herzen mit und bete dafür, dass die Communio sich im Sinne von Mutter Marie Therese ausbreitet und Früchte trägt.”
Auch Prälat Jozef Zielonka, der in seine Promotion über die Spiritualität der Communio in Christo sowie von Mutter Marie Therese geschrieben hatte, war für einige Tage angereist. Er betonte, dass die Gründerin zu den “bedeutendsten Mystikern unserer Zeit” gehöre.
Ein weiteres, berührendes Zeugnis der “Sprache der Liebe” überbrachte der Generalsuperior mit Grüßen von Pfarrer Hermann Walch, der aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein konnte. Sein Geist allerdings war beinahe spürbar anwesend, als Schwester Lidwina einen Brief verlas, den Pfarrer Haus mitgebracht hatte. Pfarrer Walch hatte ihn an die Hinterbliebenen eines Mannes geschrieben, mit dem er im Krankenhaus das Zimmer geteilt und so seine letzten Tage begleitet hatte. Im Beisein der Angehörigen, die ihr Einverständnis gegeben hatten, wurden die bewegenden Zeilen vorgelesen. Der Brief spricht von Liebe. Liebe zu dem Verstorbenen, Liebe zu den Trauernden und über allem die Liebe zu Gott mit unermesslichem Vertrauen in sein Wirken.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

06.09.2011