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Auf den neuen “Perso” gut vorbereitet

Auf den neuen “Perso” gut vorbereitet
Mechernich war eine der Testkommunen für den neuen Personalausweis, der ab 1. November bundesweit eingeführt wird – Größerer Aufwand und höhere Kosten bei der Beantragung
Mechernich – “Wir sind gut vorbereitet und haben ab dem 2. November das volle Personal im Einsatz”, berichtete Johannes Schichels, Fachbereichsleiter Ordnungswesen und Bürgerservice bei der Stadt Mechernich, jetzt der Presse. Grund für neue Drucker, Scanner, Chipkartenlesegeräte und weitere technische Raffinessen im Bürgerzentrum des Rathauses ist der neue Personalausweis, der an Allerheiligen, 1. November, bundesweit offiziell eingeführt wird.
Und der hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Denn der “Perso” im Scheckkartenformat hat einen eingebauten Chip, auf dem diverse Daten gespeichert werden können. Bei der Speicherung gibt es neben Pflichtangaben, die auch auf dem Ausweis aufgedruckt sind, mehrere Wahlmöglichkeiten, beispielsweise ob der Fingerabdruck gespeichert werden soll oder ob man mit dem Ausweis auch übers Internet Verträge bei momentan rund 300 Firmen abschließen kann, wie der Fachbereichsleiter sagte.
Allerdings ist der Aufwand für den neuen Ausweis größer, ebenso wie der Preis: 28,80 Euro werden fällig, wer unter 24 Jahre alt ist, kommt mit 22,80 Euro davon. Johannes Schnichels: “Die Beantragung dauert beim neuen Dokument außerdem deutlich länger. Waren es beim alten Ausweis im Schnitt sechseinhalb Minuten, sind es jetzt rund 22 Minuten.”
Mechernich gehörte zu den Kommunen, die den neuen Ausweis bei einem Testlauf bereits unter die Lupe genommen haben: “Es hat mit Herrn Mustermann mit Mechernicher Adresse geklappt, der Ausweis kam aus der Bundesdruckerei auch hier an”, sagte Schnichels, berichtete aber auch, dass bei einem anderen Test ein falsches Zeichen ausreichte, um den Vorgang zu blockieren.
Christa Rütt vom Bürgerservice der Bleibergstadt ist wie ihre Kolleginnen an zwei Schulungstagen auf die neuen Abläufe vorbereitet worden: “Da gab es durchaus viel zu lernen, auch durch die neuen Passgesetze.” Gleich zwei große Handbücher gibt es für die Mitarbeiter, der gesamte Vorgang füllt einen dicken Aktenordner bei Fachbereichsleiter Schnichels: “Das Ganze ist deutlich komplizierter geworden, deshalb bitten wir die Antragsteller um Verständnis, wenn es länger dauert als früher, den Ausweis zu beantragen.”
Wie Christa Rütt sagte, müssen mehr Fragen als früher beantwortet werden. Dafür kann der neue “Perso” aber auch mehr als der alte. Die neue Ausweisfunktion für den Einsatz im Internet (“elD” für “elektronische Indentität”) zusammen mit einer sechsstelligen PIN (Persöhnliche Identifikations-Nummer) kann für manche Nutzer eine Erleichterung bedeuten, ebenso wie die separat zu erwerbende elektronische Signatur, mit der man sich in der digitalen Datenwelt im Internet oder an Automaten ausweisen kann. Andere sehen die Datenspeicherung wohl eher kritisch, wie Johannes Schnichels vermutet: “Ich bin gespannt, wie die Bürger den neuen Ausweis annehmen.”
Auf die biometrischen Daten sollen nur bestimmte staatliche Behörden wie Polizei, Meldebehörden oder die Steuerfahndung zugreifen können. Wie es vom Bundesinnenministerium heißt, werden die freiwillig zu speichernden Fingerabdrücke nur auf dem Personalausweis und nicht in einer bundesweiten Datenbank gespeichert. Die Daten würden auch bei der Bundesdruckerei gelöscht, sobald der Ausweis abgeholt ist.
Christa Rütt: “Zukunftsmusik ist noch, dass man mit dem neuen Ausweis über das Internet auch Behördengänge erledigen kann – bis es so weit ist, wird es sicher noch ein paar Jährchen dauern.” Die alten Ausweise behalten ihre Gültigkeit, eine vorzeitige Umtauschpflicht besteht nicht. Man kann aber auch vor Ablauf des alten Ausweises den neuen Personalausweis beantragen.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

02.11.2010