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Besuch in der Unterwelt

Sommertipp 2020 auch in Corona-Zeiten: In Kleingruppen durchs Mechernicher Besucherbergwerk „Grube Günnersdorf“

Mechernich – „Abkühlung oder Regenschutz gefällig?“, fragt Michael Nielen in einem Artikel über das Mechernicher Besucherbergwerk Grube Günnersdorf im Schleidener WochenSpiegel und antwortet: „Dann nichts wie ab unter die Erde, nämlich ins Besucherbergwerk Mechernich.“

Blick unter Tage bei einer Autorenlesung: Durch diese Stollen werden die Besucher im Bergbaumuseum Mechernich geführt. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Unter Tage herrschen in der ehemaligen Grube Günnersdorf der Gewerkschaft Mechernicher Werke auch bei unerträglicher überirdischer Sonnenhitze konstant kühle neun Grad Celsius. Außerdem ist es in den Stollen und Fahrten angenehm schattig und trocken.

„Begleitet von einem fachkundigen Führer geht es zu Fuß hinab in die Welt unter der Erdoberfläche“, schreibt der Autor: „Dort kann man erleben, unter welchen Bedingungen die Bergleute damals das »Eifelgold« schürten. Man bewegt sich durch Stollen und Schächte, durch unterirdische Höhlen und Gänge. Mehr als 2000 Jahre lang wurde am Mechernicher Bleiberg Erz abgebaut.“

Bergbaumuseum und Modellanlage

Im oberirdischen Bergbaumuseum sind jede Menge Exponate aus dieser 2000-jährigen Mechernicher Bergbaugeschichte ausgestellt, von der Grubenlampe über die Bergarbeiterkluft, Knotten und Steine bis hin zu großformatigen Fotos, Plänen und Modellen der Unter-Tage-Anlagen und Über-Tage-Gebäulichkeiten. Das waren unter anderem Fördertürme, Eindicker, Aufbereitungen, Schornsteine, die Magdalenen-Hütte, Werksbahnhof und das gigantische Königspochwerk, Europas zeitweise größte Erzzerkleinerungsanlage.

Aus dem Fundus des Mechernicher Bergbaumuseums: Die Angehörigen der Mechernicher Werkseisenbahn vor dem Zweiten Weltkrieg. Foto: Stadtarchiv Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

Seit Dezember 2017 verfügt das Museum sogar über ein detailgetreues Modell Spandaus in der Größe 15mal zwei Meter im Maß-stab 1:100. Es  stellt original die Situation 1957 im Gebiet des Tagebaues Kallmuther Berg vor der Schließung dar.

Schatzsuche für Kinder

Besonders beliebt bei den kleinen Gästen des Besucherbergwerks ist die Schatzsuche: Dabei müssen die „Pänz“ – mit Helm und Taschenlampe ausgestattet und von Führern begleitet – an zahlreichen Stationen im dunklen Bergwerk Fragen beantworten. Am Ende finden sie zur Belohnung einen Schatz.

Förderturm und Aufbereitung am Schafsberg. Die letzten Relikte wurden 1981 gesprengt, der Eindicker im Vordergrund ist noch heute auf dem bergbauhistorischen Wanderweg zu besichtigen. Foto: Heinz Naumann/Stadtarchiv/pp/Agentur ProfiPress

Wer danach oder stattdessen sportliche Betätigung sucht, kann sich auf dem am Museum beginnenden zehn Kilometer langen bergbauhistorischen Wanderweg über viele Relikte des Mechernicher Bleibergbaues umfassend informieren und Teile des früheren Betriebsgeländes besichtigen.

Biking und Führungen

Mountainbiker streifen über die „Saubermann-Runde“ durchs Gelände. Der Infopunkt des Nationalparks Eifel sowie eine computergestützte, mit Faltblättern und Kartenmaterial ausgestattete touristische Informationsstelle in der Alten Schule in Bergheim runden das vielfältige Angebot ab.

Die zweite Aufbereitungsanlage am Tagebau Virginia, der späteren Großmülldeponie Kreis Euskirchen, war nur eine Episode. Foto: Stadtarchiv Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

Die Führungen durch das Besucherbergwerk „Grube Günnersdorf“ dauern rund 90 Minuten. Sie finden während der Corona-Beschränkungen in Gruppen bis maximal acht Personen täglich außer montags statt.

Zu anderen Besuchern muss ein Abstand von mindestens 1,5 Metern gehalten werden. Die Öffnungszeiten des Bergbaumuseums sind: Dienstag bis Samstag von 13.30 bis 17 Uhr und Sonntag von 10.30 bis 17 Uhr. Kontakt unter Tel.: 02443 / 48 697 oder Fax: 02443 / 8204.

www.bergbaumuseum-mechernich.de

pp/Agentur ProfiPress