Jugendarbeit macht Spaß
22 angehende Jugendfeuerwehrwarte absolvieren Lehrgang auf Vogelsang – Wissen wird an die Hand gegeben für die Arbeit mit dem Nachwuchs
Vogelsang – Die 22 angehenden Jugendfeuerwehrwarte aus den elf Kommunen im Kreis Euskirchen haben gerade viel Spaß und hochkonzentriert bei der Sache. Sie stehen auf den im Kreis aufgestellten Baumstümpfen an der Rotkreuz-Akademie in Vogelsang und haben die Aufgabe bekommen, sich in einer neuen bestimmten Reihenfolge neu aufzustellen – ohne dabei den Boden zu berühren.
Sie hangeln sich von Stumpf zu Stumpf ohne den Kollegen vom Holz zu schubsen. Man hilft sich gegenseitig und reicht die Hände als Stütze. Die Füße auf der kleinen Fläche zu positionieren ist gar nicht so einfach. Teamgeist ist gefragt. Geschafft! Diese Aufgabe wurde bravourös gemeistert.
Sie alle sind Teilnehmer eines Jugendgruppenleiter-Lehrgangs der Kreisjugendfeuerwehr, der insgesamt rund 40 Stunden Theorie und Praxis umfasst.
Im September trafen sich die Frauen und Männer bereits in der Euskirchener Feuerwache Vier für einen Lehrgangs-Tag. Darauf folgte zwei Wochenenden in der Rotkreuz-Akademie auf Vogelsang.
Auch Drogen- und Alkoholprävention ist Thema
Sie absolvieren den Lehrgang, weil sie gerne mit einer Jugendfeuerwehr-Gruppe arbeiten möchten. „Meist sind die Leute bereits vorher aktiv in der Jugendarbeit gewesen und wollen jetzt nochmal eine Grundlage schaffen, um offiziell als Jugendwart tätig sein können“, so Kathrin Hörnchen (Schleiden), die stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwartin, die gemeinsam mit Kreisjugendfeuerwehrwartin Kerstin Brandhoff (Kall) sowie mit dem Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr, bestehend aus Christian Heinrichs, Patrick Schöneborn (beide Schleiden), Christian Klinkhammer (Blankenheim Tristan Krieger (Kall) den Lehrgang leitet.
Sie werden unterstützt durch Hermann-Josef Kesternich (Branschutzzentrum Schleiden), Jessica Walz (Euskirchen) und Kerstin Lenzen (Blankenheim) sowie von Friedhelm Heß (Kreispolizeibehörde Euskirchen) und der Euskirchener Frauenberatungsstelle „Frauen helfen Frauen“.
Während des Lehrgangs bekommen die Teilnehmer alles Wissenswerte an die Hand: Was heißt das eigentlich, Jugendbetreuer zu sein? Welche Aufgaben habe ich? Wie kann ich eine Freizeitmaßnahme gestalten? Wie sehen die rechtlichen Grundlagen aus?
Referenten aus dem Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr wie auch Externe geben ihr Wissen weiter. Die Teilnehmer erfahren mehr über Finanzierungsmöglichkeiten von Freizeitaktivitäten, vernünftiges Konfliktmanagement sowie Drogen- und Alkoholprävention.
Der Lehrgang wird einmal im Jahr von der Kreis-Jugendfeuerwehr angeboten. Teilnehmen kann man ab 18 Jahren, sofern man in die Einsatzabteilung gewechselt ist.
„JuLeiCa“ bescheinigt Ausbildung
Diesmal ist die Gruppe bunt gemischt, Jung und Alt, auch Familienväter und –mütter sind dabei. Innerhalb des Teams werden rege Erfahrungen ausgetauscht. Untergebracht ist die Gruppe im „Transit 59“, für die Unterrichtsstunden nutzt man die DRK-Akademie.
Die Kreisjugendfeuerwehr bietet neben diesem Lehrgang auch andere Fortbildungen an. „Wir haben mittlerweile zum Beispiel Netzwerktreffen, wo sich Jugendleiter aus der Basis treffen und austauschen“, so Brandhoff. Angeboten werden auch ein „Refresher“-Kurs, in dem man Grundlagen des Jugendgruppenleiters auffrischen kann, und ein Jugendgruppensprecher-Lehrgang.
Brandhoff und Hörnchen bringen sich ehrenamtlich ein – mit großem Engagement. „Wir machen das, weil uns die Jugendarbeit am Herzen liegt. Ich selber bereits ab zehn Jahren in der Jugendfeuerwehr und weiß selber, was ich alles Wertvolle aus der Zeit gezogen habe“, so Hörnchen. Jugendarbeit mache enorm viel Spaß und man könne den jungen Menschen viel mitgeben.
Nach erfolgreich absolviertem Lehrgang können die frisch gebackenen Jugendgruppenleiter die „JuLeiCa“ beantragen. Die Abkürzung steht für Jugendleitercard, die dem Inhaber die Ausbildung nach festgeschriebenen Standards bescheinigt.
pp/Agentur ProfiPress