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Da steht es nun: „Berpe“!

Bergbuir setzt seinem Dorf- und Sprachgefühl ganz offiziell ein Schild

Mechernich-Bergbuir – Die Eifel ist nicht arm an Herzlichkeit, auch nicht an Hügeln, Kapellen und Heimatstolz. Immer mehr Orte holen sich ihren eigenen Dialekt zurück aufs Ortsschild. Seit dieser Woche weht dieser neue Anhauch sprachlicher Selbstbehauptung auch durch die Straßen von Bergbuir. Oder besser gesagt: „Berpe“, denn so wird das in Ober- und Unterdorf durch einen steilen Hang getrennte Dorf an der Westgrenze der Stadt Mechernich seit jeher genannt.

Die Bezeichnung ist tief verwurzelt im lokalen Sprachgebrauch, genauso wie „Buir“ für das benachbarte Bleibuir. „Berpe“ sei abgeleitet von der Schutzpatronin des Ortes, der heiligen Barbara, schreibt Andrea Kratz im Namen der Dorfgemeinschaft.

Stolz am neuen Ortsschild (v.l.): Christian Meyer, Ortsbürgermeister Markus Kratz, Hans-Josef Breuer und Andrea Kratz. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Stolz am neuen Ortsschild (v.l.): Christian Meyer, Ortsbürgermeister Markus Kratz, Hans-Josef Breuer und Andrea Kratz. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Ihr Mann, Ortsbürgermeister Markus Kratz, stellte im März den Antrag bei der Stadt Mechernich – samt historischem Hintergrund und sprachlicher Herleitung. Eine akribische Liebeserklärung in Verwaltungsform. Und siehe da: Der Stadtrat zeigte sich einsichtig, die Bürokratie barmherzig, der städtische Bauhof bereit. Diese Woche wurden die neuen Ortseingangsschilder an den drei Ortseingängen aus Richtung Bleibuir („Buir“), Glehn („Jlä-ehn“) und Hergarten („Herrjaade“) präsentiert.

Elegant in Schwarz auf Gelb

In elegantem Schwarz auf Gelb grüßt „Berpe“ nun unter dem offiziellen Namen Bergbuir – wie ein Kosename, den man nicht versteckt, sondern mit Stolz vor sich herträgt. Bezahlt wurden die Schilder nicht etwa aus der Stadtkasse, sondern aus Spenden der Dorfgemeinschaft. Es sei ihnen ein Herzensanliegen gewesen, so Andrea Kratz. Wer die „Hommele“, wie die Bergbuirer im weiten Umland genannt werden, kennt, spürt: Bei den meisten schlägt das Herz am rechten Fleck.

Der neue Zusatz ist ein kleines Denkmal für gelebte Mundart, für Zusammenhalt und die feinen Eigenheiten der Eifel. Und es ist eine Einladung, sich der Sprache der Region nicht zu schämen, sondern sie mit Würde zu tragen – auch auf Aluminium.

pp/Agentur ProfiPress