Ministerin besucht DODO-Treff
Ina Brandes am „Tag der dritten Orte“ zu Gast in Firmenich-Obergartzemer Begegnungsstätte – NRW-Programm finanziert bis zu 450.000 Euro – Ein Pressespiegel
Mechernich-Firmenich/-Obergartzem – Einst erfreuten sich die Bewohner des von Firmenich und Obergartzem an insgesamt fünf Gaststätten – 2018 schloss mit der „Hubertusschänke“ die letzte dieser Lokalitäten und sozialen Begegnungsstätten.
Um dem entgegenzuwirken, gründeten Bewohnerinnen und Bewohner der mittlerweile zusammengewachsenen Dörfer den „DODO Bürger- und Kulturverein e.V“. Unterstützt vom NRW-Programm „Dritte Orte“ wurde daraufhin der Doppeldorftreff, kurz DODO, errichtet, der nach Fertigstellung des geplanten Dorfgemeinschaftshauses inklusive Dorfplatzes in dieses umziehen soll. Am „Tag der dritten Orte“ besuchte nun Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, die Lokalität. Michael Schwarz, Cedric Arndt und Maria Machnick berichteten darüber für die Kölnische Rundschau und den Kölner Stadt-Anzeiger.

„In NRW wirklich einzigartig“
Das Programm des Ministeriums ist darauf ausgelegt worden, Orte mit wenigen Kulturangeboten zu unterstützen und einen Versammlungsort zu schaffen. So auch das DODO. Insgesamt 45 „Dritte Orte“ gäbe es laut den Journalisten mittlerweile in NRW. Trotz dessen ist der in Firmenich-Obergartzem entstandene außergewöhnlich: „Ich bin total beeindruckt von dem, was hier geleistet wird. Das ist in ganz NRW wirklich einzigartig“, wird die Ministerin zitiert.
Und das kommt nicht von ungefähr – in Firmenich und Obergartzem wuchs im Rahmen des Projektes eine richtige Gemeinschaft zusammen. „Die Leute kommen aktiv auf uns zu und bieten ihre Mitarbeit an. Da muss man nicht betteln“, zitieren die Drei auch Tobias Heidemann, Vorstandsmitglied des Vereins und Ortsbürgermeister von Firmenich. Mittlerweile habe der Verein über 280 Mitglieder. Ein besonderes Lob widmete er dem Gründervater Hans Josef Wolff.

Ort der Zusammenkunft
Der Begriff „Dritter Ort“ beruhe auf einer soziologischen Theorie. Dabei stellen der erste und zweite Ort das Zuhause und den Arbeitsplatz dar, der dritte einen der sozialen Zusammenkunft. Da diese durch das Aussterben der Kneipen und Dorf-Lokale immer weniger werden, soll das Programm neue Räume für das Miteinander und Kennenlernen schaffen – und das lief in den beiden Ortsteilen Mechernichs bisher erfolgreich.
Neben den beinahe 300 Ehrenamtlichen ist auch der Terminkalender ein Zeugnis einer zusammenwachsenden Dorfgemeinschaft. So ist der DODO neben diversen Veranstaltungen, wie dem am Samstag, 26. Juli, stattfindenden Bingo-Sommerabend, regelmäßig Veranstaltungsort für Konzerte jeglicher Art. Zuletzt spielten dort beispielsweise „LENNY PANE“, „Bedlam Folk´n´Tales“ oder die „Junge Eifelländer Blasmusik“.

All das darf wohl als ein Vorgeschmack gewertet werden. Derzeit wird neben dem Dorfgemeinschaftshaus nämlich auch eine neue Schule fertiggestellt, hinzu kommen eine Sporthalle und ein Kindergarten. So dürfte sich mitten im neuen Siedlungsschwerpunkt ein neues Zentrum für soziale Zusammenkünfte bilden, dass die Trauer an vergangene Tage in Freude am Neuen verwandelt.
Jakob Seibel/pp/Agentur ProfiPress