3D-Druck, Virtual Reality und mehr
„Woher weiß das Handy, was ich als Nächstes schreiben möchte?“: MINT-Kompakttag des Gymnasium Am Turmhof an RWTH und FH Aachen – Spannende Gebiete erlebt
Mechernich/Aachen –„Wir haben Kurse für unsere Schülerinnen und Schüler gewählt, zu denen sie im Unterricht häufig keinen direkten Zugang haben“, erklärte MINT-Koordinator Andreas Maikranz nach dem jährlichen „MINT-Kompakttag“ des Mechernicher Gymnasiums Am Turmhof. Diesmal führte er die Einführungsphase (Klasse zehn) der Oberstufe an die RWTH und die FH Aachen.

Schülerinnen und Schüler hatten dort die Wahl zwischen fünf verschiedenen Schülerlaboren in den MINT-Fächern: Mathematik: „Soziale Medien, wie schütze ich meine Privatsphäre?“; Physik: „Einblicke in die Nanowelt“; Informatik: „3D-Modelle selbst erstellen“; Waterlab: „VR im Hochwasserschutz“; und Gründerzentrum der FH Aachen: „3D-Druck und -Scan“. Sie dauerten rund vier bis fünf Stunden und waren überwiegend praktisch angelegt.

„Unser Ziel ist es, auf diesem Weg Berührungsängste mit den MINT-Fächern abzubauen und das vorhandene Interesse an den Fächern zu stärken, sodass Schülerinnen und Schüler auch in den höheren Stufen ohne Scheu Fächer wie Mathematik, Physik oder Informatik wählen“, führte Lehrerin Heidrun Schwarthoff aus.
Verschiedenste Themenbereiche
Im Schülerlabor des Lehr- und Forschungsgebietes Ingenieurhydrologie („Waterlab”) erwartete die GAT-Forscher eine umfassende Präsentation zu den Anwendungsmöglichkeiten von Virtual Reality und der professionellen Open-Source-3D-Computergrafik-Software „Blender“, die 3D-Modellierung, Animationen, Simulationen, Spieleentwicklung und mehr abdeckt.
Nachdem erste Eindrücke zur direkten Nutzung der VR-Brillen gesammelt wurden, bauten die Schülerinnen und Schüler kooperativ eine Hochwasser-Schutzwand in der virtuellen Realität auf. „Allein die Bewegung in der virtuellen Welt war für viele ein spannendes Erlebnis. Die VR-Simulationen werden eingesetzt, um beispielsweise das Zusammensetzen einer Hochwasserschutzwand in der breiten Bevölkerung zu üben“, wie Maikranz ausführte.

Im Schülerlabor Informatik lernten die Schüler die Programmiersprache „OpenSCAD“ kennen, um dreidimensionale Körper für den 3D-Druck zu programmieren. Hier fertigten sie einen selbst designten Schlüsselanhänger an. Im Anschluss hatten die GATler schwerere Aufgaben zu bewältigen, so zum Beispiel eine „griechische“ Tempelanlage mit Podest, Säulen, Hauptraum und Dach zu programmieren.
„Sehr interessant“
Zwei spannende Experimente führte man im Schülerlabor Physik zum Bereich Röntgenstrahlung und Rastertunnelmikroskopie durch. „Ich fand es sehr interessant und ich fand es gut, dass wie alle ein Mikroskop hatten, um selber daran arbeiten zu können“, betonte Adam Ramer aus der Einführungsphase dazu.
So konnten an diesem Tag spannende Kontakte zu den Fächern des MINT-Bereichs hergestellt werden. Denn gerade in diesen Berufen bleiben später viele Stellen unbesetzt, da es zu wenige Bewerberinnen und Bewerber gibt. Maikranz: „Aus diesem Grund wird am GAT schon früh dafür gesorgt, dass bereits in den unteren Jahrgangstufen das Interesse an den MINT-Fächern gefördert wird.“

So findet vor den Herbstferien stets ein MINT-Kompakttag für die Stufe sieben statt. „Dieses Jahr haben wir das erste Mal einen MINT-Kompakttag für die Stufe neun in Kooperation mit dem Deutschen Museum Bonn im Bereich neuronale Netzwerke durchgeführt“, so der GAT-MINT-Koordinator.
Gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt
Auch MINT-Lehrerinnen und Lehrer werden dringend gebraucht. In Aachen gibt es auch einen Studiengang für das Lehramt. „Wer sich dafür interessiert, kann sich in diesem Beruf sogar schon an unserer Schule in einem Projektkurs („Milena“) ausprobieren. Hier wird mit verschiedenen Universitäten zusammengearbeitet“, so Andreas Maikranz.

Er führte aus: „Da in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt eine riesige MINT-Lücke klafft, ist jeder zusätzliche Schüler, der sich für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich entscheidet, volkswirtschaftlich ein großer Gewinn. Denn viele Unternehmen können Ihren Fachkräftebedarf nicht decken, da zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte im MINT-Bereich zur Verfügung stehen. Auch für die Schüler ist eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich von Vorteil, denn sie haben hervorragende Einstellungschancen, sehr gute Verdienstmöglichkeiten und die Chance auf einen spannenden und zukunftsträchtigen Beruf.“
pp/Agentur ProfiPress