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„Verbannte“ Glehner brillierten in Schwerfen

Seit dem Weihnachtskonzertverbot im Advent spielen die Musikerinnen und Musiker von „Waldlust“ Glehn im benachbarten Schwerfen

Blick von der Empore auf das glänzend aufgelegte Blasorchester der Glehner „Waldlust“. Nachdem der eigene Pfarrer, Heinz-Josef Arenz aus Bleibuir, ihnen das weihnachtliche Musizieren bereits im Advent in der Glehner St.-Andreas-Kirche untersagt hatte, zog das Orchester mit seinem Weihnachtskonzert ins benachbarte Schwerfen (Erzdiözese Köln) um - und blieb dort hängen. Foto: Claudia Hoffmann/KStA/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Glehn/Schwerfen – Die Sache geht auf ein Verbot des Bleibuirer Pfarrers Heinz-Josef Arenz zurück, in seiner Filialkirche in Glehn bereits während des Advents ein „Weihnachtskonzert“ abzuhalten. Da man ihnen das Gotteshaus in der eigenen Pfarrei vorenthielt, zogen die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins „Waldlust“ Glehn vor einigen Jahren kurzerhand ins benachbarte Schwerfen um.

Dort fand am 4. Adventssonntag zum wiederholten Male das gerne gehörte Gastspiel der Glehner statt. 32 Instrumentalisten unter dem Dirigat von Franz-Josef Strick griffen in die Ventile und Tasten. Nach Choral, Fuge, einem festlichen „Ich bete an die Macht der Liebe“ und einer funkelnden Version des Jahrhunderthits  „Music“, mit dem der britische Komponist John Miles einst die niemals endende Liebe zur Musik beschrieben hat, entführten die Glehner ihr Publikum zunächst in die Welt der Filmmusik. Nachwuchs-Schlagzeuger Christian Mands meisterte die zahlreichen Tempowechsel und Synkopen in „Fluch der Karibik“ bei seiner Konzert-Premiere mit Bravour.

Die in Kommern-Süd lebende Journalistin Claudia Hoffmann rezensierte für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ das Glehner Konzert in Schwerfen: „Dann ging es mit »Winnetou« ins Land der Apachen und dem mit Sehnsucht vollgepackten Soundtrack »Once upon a time in the West« von Ennio Morricone in die Welt der Italo-Western.

Lateinamerikanische Rumba-Rhythmen schlugen anschließend über die beiden schönen Marienlieder »Ave Maria no morro« und »Ave verum« den musikalischen Bogen wieder zurück in die Weihnachtszeit. Oben auf der Orgelempore warteten unterdessen die drei Schwerfenerinnen Elke Keils, Gerlinde Ehlenz und Iris Steinhoff auf ihren Einsatz. Abwechselnd lasen sie zwischen den Liedern besinnliche Texte und Gedichte, erzählten unter anderem von einem ungewöhnlichen Krippenspiel und die Geschichte eines einsamen alten Herren, dessen Familie sich an Heiligabend wider Erwarten doch noch kurzfristig auf den Weg gemacht hatte, um mit dem verwitweten Großvater zu dessen Freude gemeinsam Weihnachten zu feiern.“

Für den rund eineinhalbstündigen Konzertgenuss hatte Franz-Josef Strick, der in Schwerfen lebende Dirigent der Glehner „Waldlust“, in bewährter Manier zahlreiche bekannte Melodien in eigene, anspruchsvolle Arrangements gepackt: „Leise rieselt der Schnee“ erklang im Glenn-Miller-Satz, „Jingle Bells“ und „White Christmas“ zeugten von swingender amerikanischer Festtagsfreude.

Die „Goldene Bergweihnacht“ mit alpenländischem Andachtsjodler durfte ebenso wenig fehlen wie das große Weihnachts-Medley von „Oh Tannenbaum“ bis „Alle Jahre wieder“ zum Mitsingen. Der Ambrosianische Lobgesang, die älteste Fassung des weltberühmten ökumenischen Kirchenliedes „Großer Gott wir loben dich“ ging einem sichtlich begeisterten Publikum mitten ins Herz und endete alsdann mit einem Paukenschlag.

Immer wieder toste der Applaus, und es folgte Zugabe auf Zugabe. Gotthilf Fischers berührendes Chorstück „Frieden“ in der Orchesterversion für Blasmusik bildete zu guter Letzt den würdigen Abschluss eines stimmungsvollen Konzertnachmittags, und Gottes Segen geleitete die  Konzertbesucher aus dem Advent hinaus in die Weihnachtszeit.

 pp/Agentur ProfiPress