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„Zugabe“ für „Mir kalle Platt“

Von der VR-Bank Nordeifel gesponsertes Mundartfestival 2023 mit 15 Veranstaltungen kam ganz ausgezeichnet bei den Leuten an – Ziel ist es aber, dass im Alltag wieder mehr Mundart gesprochen wird – „Hausbank der Eifel“ geht mit gutem Beispiel voran

Mechernich/Nettersheim/Kall/Schleiden/Blankenheim/Kreis Euskirchen – „Wir blicken glücklich auf ein schönes, sprachgewaltiges und facettenreiches Festival mit über tausend Gästen zurück“, bilanzierte Nicole Habrich, die Managerin des von der VR-Bank Nordeifel gesponserten Mundartfestivals „Mir kalle Platt“, für das VR-NordEifel-magazin.

Die „Macher“ des ersten Mundartfestivals „Mir kalle Platt“, von links Poetry-Slammer Julius Esser und VR-Bank-Mundart-Kolumnist Manni Lang, in der Mitte zwischen Nicole Habrich (l.) und Iris Poth VR-Bank-Vorstandschef Mark Heiter, weiter rechts Landrat Markus Ramers und Mundartkünstler Günter Hochgürtel. Archivfoto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Die „Macher“ des ersten Mundartfestivals „Mir kalle Platt“, von links Poetry-Slammer Julius Esser und VR-Bank-Mundart-Kolumnist Manni Lang, in der Mitte zwischen Nicole Habrich (l.) und Iris Poth VR-Bank-Vorstandschef Mark Heiter, weiter rechts Landrat Markus Ramers und Mundartkünstler Günter Hochgürtel. Archivfoto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

„Auf nicht weniger als 15 verschiedenen und ganz unterschiedlichen Veranstaltungen kreisweit wurde die Sprache unserer Herzen mit viel Lebensfreunde, Ideenreichtum und Heimatgefühl in Szene gesetzt“, so die Kulturbeauftragte der Nordeifel-Tourismus GmbH in Kall, die das Festival zusammen mit ihrer Chefin Iris Poth, dem VR-Bank-Vorstandsvorsitzenden Mark Heiter und dem Prokuristen Klaus Reiferscheid sowie den Mundartkünstlern Günter Hochgürtel und Manfred Lang vorbereitet hatte.

„Selbstbewusstsein und Lebensfreude“

„Es wurde gelacht, gesungen, gewandert, erklärt und ganz viel erzählt“, berichtete Nicole Habrich weiter: „Klein und groß hatten ihre Freude! Ich habe in viele entspannte und glückliche Gesichter geschaut.“ Auch VR-Bank-Vorstandsvorsitzender Mark Heiter, selbst „Native Speaker“ aus „Schmeddem“ (Dahlem-Schmidtheim), war sehr angetan: „Platt vermittelt ein Stück Selbstbewusstsein und Lebensfreude der Menschen dieses Landstrichs, für die wir die Hausbank sind: Wir sind mit der Eifel verwachsen!“

„Eefeler Platt ist Teil unserer DNA“, sagte der Bankleiter bei der ausverkauften Eröffnungsveranstaltung am 19. August in Nettersheim: „Mir verstohn oss Kunde!“ Bereits zuvor hatte der „VR-Bank-Öffentlichkeitsarbeiter“ und Mundart-Kolumnist Manfred Lang („Manni kallt Platt“) aus dem von Eifeldichter Fritz Koenn ins Eifeler Platt übersetzte Unternehmensleitbild der VR-Bank zitiert: „Os Mitjlieder, Kongde unn Kolleeje könne sich op os verlosse, für die mir zönk lange Johre wirke … Zesaame stoon unn zesaame joon – dat mäht unn hält os stärk.“

Ein glänzend aufgelegtes „EUsemble“ mit Robert Kunze (Bariton), Robert Schloeßer (Bass) und Bruno Schreiner (Tenor) begeisterte das Festival-Publikum im Siechhaus mit „platten“ Texten und professionellen A-capella-Gesängen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Ein glänzend aufgelegtes „EUsemble“ mit Robert Kunze (Bariton), Robert Schloeßer (Bass) und Bruno Schreiner (Tenor) begeisterte das Festival-Publikum im Siechhaus mit „platten“ Texten und professionellen A-capella-Gesängen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Flankiert wurde das Festival von einer emotionalen Marketingkampagne, so Nicole Habrich, mit Videos, Hörfunkbeiträgen, Anzeigen und großflächigen Plakaten. Auch die Medien spielten einigermaßen mit. Das erste Angebot bestand aus einem Mundartkursus über drei Abende Anfang August im Münstereifeler Rathaus, den Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian persönlich eröffnete – natürlich in Eifeler Mundart – und dessen letzten Abend der Mundartsänger und Journalist Johannes Mager musikalisch begleitete. Nicole Habrich: „Maximale Teilnehmerzahl überschritten, alle Altersklassen waren vertreten, die Stimmung war ausgezeichnet. Rufe nach einem länger laufenden Mundartkursus nächstes Mal wurden laut …“

Unter Tage, auf der Bühne

Unter dem Titel „Wo die Berschlöck wirkte…“ hatten Stadt und Bergbaumuseum Mechernich einen Tag nach dem Auftakt in Nettersheim Menschen zu Mundartführungen unter Tage und einem Konzert der 150 Jahre alten Bergkapelle eingeladen. Zweimal konnten sich insgesamt 50 Interessenten mit Georg Gerhards auf einen „Spazierjang mot nem Drommerte“ rund um Dreiborn und zur „Hierschkickbud“ begeben. Am Ende wurde „Döppekooche“ serviert.

Das Mundartkonzert „Janz vell Musick“ am 25. August mit Gitarrist und Songwriter „Einfach Thomas“ sowie dem Susanne-Riemer-Duo im Barfuß- und Generationenpark Schmidtheim litt unter Regenwetter. 56 Unentwegte beteiligten sich an einer Hörspielproduktion „Ne Hoof Jedöhns em Köhstall“ auf dem Kulturhof Vellbrück in Weilerswist.

„Sie hat allen Beteiligten große Freude bereitet“, schrieb Nicole Habrich. Sechs der 13 am Rollenspiel aktiv Beteiligten waren Semiprofessionelle aus umliegenden Amateurtheatergruppen: „Die Zusammenarbeit mit Christian Klünter von der Medienwerkstatt des Bildungswerks Euskirchen an der Technik verlief sehr gut.“

Die Mundartwanderungen „Mött Lende-Jerett dörch Jemöngk“ waren erwartungsgemäß „der Hammer“, wie junge Teilnehmer bestätigten. 40 Teilnehmer hatte der Theaterworkshop „Pänz op die Bühn“ in Nettersheim. Der Publikumsandrang zu „Kerk & Band en Rieffesch“ mit Mundartkonzert und Wanderung litt unter den vielen Parallelveranstaltungen in unmittelbarer Nachbarschaft.

Drehten zusammen einen Film für „Mir kalle Platt“: Helga Hettmer und  (v. l.) Julius und Uwe Esser mit Kameramann Tim Liß. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Drehten zusammen einen Film für „Mir kalle Platt“: Helga Hettmer und  (v. l.) Julius und Uwe Esser mit Kameramann Tim Liß. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Ausverkauft und eines der Highlights überhaupt war der bunte Abend im „Sieches“ (Siechhaus) bei Zülpich. Gastgeber und Poetry-Slammer Julius Esser hatte Top-Mundartisten und Musiker eingeladen. „Das Publikum war bis zur letzten Minute begeistert“, resümierte Nicole Habrich.

„Verzällche op Platt, Musick“ und ein ausverkauftes Haus lockten ältere, aber auch ein paar jüngere Gäste ins Blankenheimer „Erzählcafé“ mit Günter Hochgürtel (Eifel-Troubadour). „Ein voller Erfolg“, so Nicole Habrich. Binnen drei Tagen ausverkauft war die „Krimilesung mit Sound“, die Bestsellerautor Ralf Kramp und die Musiker Martin Sina und Paul Bremer in der Stadtbibliothek im Kulturhof Euskirchen bestritten. Die Lieder waren in Mundart getextet, und auch der ansonsten Hochdeutsch fabulierende Schriftsteller gab Anekdötchen auf Platt zum Besten.

Mit Gisela Kirchner und Peter Michalski ging es am 23. September zu Fuß und mit Erläuterungen und Erklärungen zu Geschichte und Sehenswürdigkeiten auf Platt durch und rund um „Uhleff“ (Olef). Die zweistündige Wanderung startete in der Ortsmitte auf dem historischen Dorfplatz mit seinen sorgfältig restaurierten Fachwerkhäusern.

Als Highlights entpuppte sich der „Talk op Platt“ mött Pötze Steff, Langs Manni unn Hunnes Hochjürdel bei PAPSTAR in Kall. Ausverkauftes Haus, tolle Lieder und ein so kurzweiliger Talk, dass die Leute nach zweieinhalb Stunden noch „Zugabe“ wollten. Nicole Habrich: „Die drei Herren – und das Veranstaltungskonzept – sind beim Publikum super angekommen, tolle Stimmung. Der Schmied Stefan Pütz ist ein völlig unverkrampfter Native Speaker und ein Naturtalent auf der Bühne. Er und Günter Hochgürtel und Manni Lang haben das Publikum mitgerissen.“

„Rückgrat der Nordeifelregion“

Volle Hütte auch bei „Kirmes om Dörp“, der Abschlussveranstaltung des Mundartfestivals „Mir kalle Platt“ im ehemaligen Saal des Eifeler Hofes in Marmagen. Nicole Habrich: „Die Eifeler Rockcombo »Wibbelstetz« war ein toller Anziehungspunkt beim verlängerten Sonntagsfrühshoppen bis 17 Uhr. Über 200 Menschen feierten mit!“

Hauptsponsor des Mundartfestivals ist neben NRW-Kulturministerium und Kreis die VR-Bank Nordeifel, die „Hausbank der Region“: Hier Vorstandsvorsitzender Mark Heiter (l.) mit seiner Gattin Ricarda, rechts neben ihm Landrat Markus Ramers, Tourismus-Chefin Iris Poth und ihr Kollege Patrick Schmidder. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Hauptsponsor des Mundartfestivals ist neben NRW-Kulturministerium und Kreis die VR-Bank Nordeifel, die „Hausbank der Region“: Hier Vorstandsvorsitzender Mark Heiter (l.) mit seiner Gattin Ricarda, rechts neben ihm Landrat Markus Ramers, Tourismus-Chefin Iris Poth und ihr Kollege Patrick Schmidder. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Landrat Markus Ramers und Vorstandsvorsitzender Mark Heiter von der VR-Bank Nordeifel, dem Hauptsponsor, wollen das Festival als Anreiz verstanden wissen, auch im Alltag wieder mehr „Platt“ zu reden. Dafür plädierten auch Helga Hettmer, eine gebürtige Euskirchenerin, die seit 46 Jahren in Niederelvenich lebt, und der Zülpicher „Native Speaker“ Udo Esser in einem eigens fürs Festival 2023 produzierten Film: Zwei eindrucksvolle Bekenntnisse zu Heimat und Platt; Zusammenhalt und Platt haben miteinander zu tun.

Auch zwischen Eifel und VR-Bank Nordeifel passe kein Blatt Papier, so Mark Heiter: „Wir sind die Bank und das Rückgrat der Region. Kein Verein, Verband, keine politische Gruppierung hat so viele Mitglieder wie die VR-Bank Nordeifel.“ Und: „Wenn et dr Berch erop joon soll, daasch mr net zu bangk senn, ens jet angesch ze maache. Dafür mosse mir forsch no vüere kicke unn emmer de Uere spetze unn de Ohre ophalde…“

pp/Agentur ProfiPress