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Zehn Vussemer besuchten indische Schützlinge

Zehn Vussemer besuchten indische Schützlinge
Gut 10 000 Euro flossen in diesem Jahr bereits in das “Aloysian Boys Home” in Kotekar – Kinder dürfen jetzt Elefanten-Reiten – Pfarrgemeinde ist aufs engste mit indischem Waisenhaus verknüpft – Seit 1978 nähen, häkeln, stricken , basteln und malen die Eifeler für ihre Schützlinge
Mechernich-Vussem – Kaum zu glauben, aber auf dem letzten Weihnachtsbasar in Vussem wurden an einem einzigen Adventssonntag 8000 Euro eingenommen. Mit diesem Geld sowie noch weiteren 2000 Euro von Einzelspendern unterstützte die Pfarrgemeinde Vussem erneut – wie schon seit 30 Jahren – das “Aloysian Boys Home”, ein Waisenhaus in Kotekar vor den Toren der südindischen Stadt Mangalore für Jungen und Mädchen. Damit die Spender auch sehen konnten, wie dieses Geld vor Ort den Kindern zugute kommt, reisten der Vussemer Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer und seine Frau, die selbst vor mehr als 20 Jahren zwei Kinder aus Mangalore adoptierten, zusammen mit acht weiteren Vussemern nach Indien. Dort wurde Pater Professor Leo D’Souza besucht, der vor Ort für die unterstützten Projekte verantwortlich zeichnet.
Pater Leo und die Klinkhammers sind alte Bekannte. Sie kennen sich seit Studentenzeiten, als sich Anneliese und Leo 1966 auf einer Berlinfahrt des Max-Planck-Instituts kennenlernten. Der Kontakt ist nie abgerissen, und der inzwischen zum Priester geweihte Pater Leo kam auch gerne 1974 nach Holzheim, um die Klinkhammers zu trauen.
Inzwischen sind aber nicht nur die Klinkhammers, sondern die meisten Vussemer gute Bekannte von Pater Leo und “seinen” gut 120 Kindern, die im Aloysian Boys Home betreut werden. “Das Kinderheim ist nach dem SOS-Kinderdorfsystem aufgebaut”, berichtet Johannes Klinkhammer. Die Kinder würden über eine zentrale Küche versorgt, holten sich dort mittags ihr Essen ab und speisten in ihren Häuschen.
In der Einrichtung finden die Kinder nicht nur ein Zuhause. Sie bekommen auch Kleidung und besuchen die örtlichen Schulen. Nachmittags werden sie je nach ihren Neigungen gefördert: im Erlernen klassischer indischer Tänze, Spiel auf Musikinstrumenten, Basteln und Werken, Erwerb von grundlegenden technischen und umwelt-bezogenen Kenntnissen und in vielem mehr. Kinder, die Probleme mit dem Lernen haben, erhalten von den Schwestern, die vor ihrer Pensionierung meist als Lehrerinnen tätig waren, Nachhilfe. Darüber hinaus wird den Kindern, die keine weiterführende Schule besuchen können, eine Berufs-ausbildung ermöglicht. Das Aloysian Boys Home, das an das St. Aloysius College der Jesuiten angegliedert ist, verfügt über eine Technikerschule, an der die Kinder unter anderem die Berufe Klempner, Elektriker, Klimatechniker, Automechaniker, Computerfachmann oder Näher/in erlernen können.
Die Beziehungen zwischen den Vussemern und den aus schwierigen Verhältnissen stammenden Kindern aus Indien haben mittlerweile sehr tiefe Wurzeln. Einige Vussemer haben Patenschaften übernommen und besuchen ihre Schützlinge regelmäßig.
Andere Vussemer nähen, stricken, häkeln, malen und basteln seit 1978 für das Waisenhaus an der Westküste des indischen Subkontinents und verkaufen ihre kunsthandwerklichen Arbeiten alle zwei Jahre bei einem großen Basar zum Beginn der Adventszeit. Die Federführung über den Basar hat Resel Feyen, die mit ihrem Mann ebenfalls jetzt in Indien war, um zu sehen, wie die Spendengelder dort eingesetzt werden.
“Wir haben in Mangalore in den letzten Jahren so einiges geleistet”, sagt Klinkhammer nicht ohne Stolz. Er berichtet von einem eigenen Kuh- und Schweinestall, den man dort errichtet hat, von einer Biogasanlage, von einem Brunnen und einem Hochbehälter für Frischwasser.
Mit dem Geld, das den Kindern zugute kommt, wurden anlässlich des Besuches aus Deutschland natürlich auch ein paar lustige Aktionen unternommen. So durfte der Nachwuchs in einem Safari-Park jetzt einmal auf Elefanten reiten, was auch für indische Kinder ein echtes Vergnügen ist. Johannes Klinkhammer und seine Mitreisenden haben in Indien mehrere tausend Bilder gemacht. Die besten davon sollen demnächst in der Pfarrgemeinde in Form eines Lichtbildervortrags gezeigt werden.
Wer für die Kinder in Indien spenden möchte, der kann dies unter folgendem Spendenkonto tun:
Pfarramtskasse St. Margareta Vussem-Breitenbenden
Stichwort “Pater Leo”
Kto-Nr.: 33 15 371
BLZ: 382 501 10
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

20.04.2010