Wenn die Träume fliegen lernen

Theater AG des Steinfelder Hermann-Josef-Kollegs präsentierte Premiere des neuen Stücks „Peter Pan“ – Fantasievolles Theatererlebnis unter der Regie von Anna Maria Kirfel

Kall-Steinfeld – Der im Jahre 1902 verfasste Roman, dessen Rechte der schottische Autor James Matthew Barrie einst einem Londoner Kinderkrankenhaus schenkte und der von einem Jungen erzählt, der nie erwachsen werden wollte, verzaubert seit jeher die Herzen.

Unzählige Male wurde das Stück seither vertont, zum Teil sehr opulent verfilmt und in Szene gesetzt. Die Theater AG des vom Salvatorianer  Orden betriebenen Hermann-Josef-Kollegs in Steinfeld hat sich indes bewusst für eine sehr minimalistische Kulisse entschieden, die Bühne mit vielen bunten Tüchern dekoriert und selbst gemalte Bilder via Beamer als Hintergrund auf eine große Leinwand projiziert.

Ein Jahr lang hatten die Schüler quer durch alle Jahrgangsstufen jeden Donnerstag fleißig geprobt. Dabei sind sie auch als Gruppe „ganz großartig zusammengewachsen“, wie Regisseurin Anna Maria Kirfel vor der Premiere hocherfreut berichtete. Schnell nahm sie währenddessen noch die in letzter Minute eingetroffenen Knallplättchen für die Piratenpistolen in Empfang. Dann waren alle Bärte geschminkt, die Augenklappen aufgesetzt, die Degen geschärft, die Schatztruhe auf ihre wertvollen Preziosen überprüft. Die Reise konnte losgehen – nach Nimmerland, also den Ort, an dem „die Träume fliegen lernen“ und alle Wünsche in Erfüllung gehen.

Dort angekommen, erwartet Peter Pan (klasse gespielt von Nele Wagner), seine kleine eifersüchtige Elfe Tinkerbell (wundervoll zickig: Meike Hensch), Freundin Wendy (Meike Krahe / Emma Walraven) und ihre Brüder John (Alina Walraven) und Michael (Benedikt Egenter) das volle Programm: die Indianerwelt ist in Aufruhr. Auch Captain Hook (Fabienne Olion / Clarissa Trenzen) ist sauer, hat doch Peter Pan unlängst seine Piratenhand an das tickende Krokodil (knuffig-grimmig: Marla Kroll) verfüttert.

Mit der Entführung von Prinzessin Tigerlily (Carolin Löffelmann) durch Hook, der fröhliche Anleihen an den Kollegen Jack Sparrow aus „Fluch der Karibik“ nicht verbergen kann, beginnen die Abenteuer für Peter, seine Freunde und die „verlorenen Kinder“ – Befreiung natürlich inklusive. Bis am Ende das immer noch umherziehende Krokodil auch noch den Rest Captain Hooks sein eigen nennen kann.

In wundervoller Weise ließen die jungen Steinfelder Akteure des Salvatorianer-Gymnasiums  ihren Premiere-Abend zu einem Theatererlebnis werden, das die Phantasie anregte, die Lebendigkeit und Poesie dieser Reise in ein Traumland immer wieder neu zu entdecken. Ein Abend für Jung und Alt – sehr gut inszeniert und hinreißend gespielt.

pp/Agentur ProfiPress