Vor 60 Jahren: Ende auf „Spandau“
Anfänge, Blütezeit und Niedergang des Eifeler Bleibergbaus – Ein Bericht von Manfred Lang (Agentur ProfiPress) im Eifeljahrbuch 2018
Silvester 1957 war wirtschaftlich gesehen einer der schwärzesten Tage in der Eifel: Auf »Spandau«, wie das Mechernicher Bleibergwerk im Volksmund genannt wird, fuhren die Knappen zur letzten Schicht ein. Eine mehr als zweitausendjährige Bergbaugeschichte in der Eifel ging zu Ende. Ohnmächtige Wut herrschte bei den zuletzt noch knapp tausend Beschäftigten und ihren Familien, aber auch bei den Offiziellen der damaligen Kreise Euskirchen und Schleiden. Denn das Ende des bedeutendsten Wirtschaftsbetriebes und wichtigsten Arbeitgebers in der Region kam aus scheinbar heiterem Himmel . . .
Mechernich war Anfang 1957 mit 1200 Beschäftigten und einer Tageskapazität von 6000 Tonnen Roherz eine der größten Bleiminen weltweit. Außerdem waren die Mechernicher Anlagen nach dem Krieg gerade mit einem beispiellosen Aufwand von 27,5 Millionen Mark auf den modernsten Stand gebracht worden.
Die Betreiberfirma war die »Gewerkschaft Mechernicher Werke« (GMW), zu 99,7 Prozent der Aktiengesellschaft Preussag zugehörig. Das GMW-Bergwerk war 1955, am Ende der Wiederaufbau- und Modernisierungsphase, das in Europa führende Technologie-Zentrum für den Bleiabbau und die Bleiverhüttung. Zahlreiche weltweit anerkannte Patente entstanden auf Spandau. Abordnungen von Universitäten und Bergbauinstituten aus Argentinien, Belgisch-Kongo, Indien, Schweden und Indonesien holten sich am Bleiberg Rat. Wer dachte an Schließung?
Am 21. Oktober 1957, einem Montag, in Mechernich ahnte kaum jemand etwas, trat in Köln der Aufsichtsrat der Preussag zusammen. Auf der Tagesordnung standen »Maßnahmen mit dem Ziel einer Stilllegung der Betriebe«. Zunächst gab es sieben Neinstimmen. Doch schließlich entschied das 21-köpfige Gremium an diesem für Mechernich »schwarzen Montag« sogar einstimmig, Spandau zu schließen.
„In Mechernich ging das Licht aus“
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. »In Mechernich ging das Licht aus«, kommentierten Kommunalpolitiker. Der »Kölner Stadt-Anzeiger« zitiert am 4. November 1957, zwei Tage nach der Betriebsversammlung auf Spandau eine Erklärung aus Bonn: »Wir können auf die jährlich 13 000 Tonnen Mechernicher Blei verzichten, da eine Überproduktion von 200 000 Tonnen vorhanden ist. Auslandsblei ist billiger«. Vielleicht war das nur ein Vorwand – denn unmittelbar nach der Bergwerksschließung begann der Bau einer gigantischen militärischen Untertageanlage.
Dabei hatte dieses eine chemische Element das Leben der Menschen am Bleiberg und in weiten Teilen der Nord-, Rur-, Schnee-, Hoch- und Vulkaneifel über Jahrtausende bestimmt: Blei, lateinisch Plumbum, Zeichen Pb., Ordnungszahl 82, Atomgewicht 207,2. Seit den Tagen der Kelten und Römer wurde in der Eifel nach diesem Schwermetall geschürft. Blei verwendete man für Bleche, Wasserleitungs- und Abflussrohre, zur Umkleidung von Kabeln, in der chemischen Industrie, für Bleikammern, Pfannen, verbleite Gefäße, Batterien, zur Fabrikation von Schrot und Kugeln sowie für die Mäntel der meisten Gewehr- und Pistolengeschosse.
In der Blütezeit am Bleiberg waren dort bis zu 4500 Menschen (1882) gleichzeitig mit dem Abbau der Erze, deren Aufbereitung und Verhüttung beschäftigt; zu Arbeitsbedingungen, die denen der Preußischen Strafanstalt nahe Berlin geähnelt haben müssen, denn aus dieser Zeit stammt der im Volksmund bis heute für das Bleibergwerk gebräuchliche und wenig schmeichelhafte Name »Auf Spandau«.
Berühmt ist ein Gemälde, das in der legendären Ausstellung »Preußen« in den 1980er Jahren in Berlin hing und das heute im Mechernicher Besucherbergwerk zu besichtigen ist. Es zeigt Dutzende Arbeiter, die in der treppenartig ausgebauten Wand des Tagebaues Virginia stehen, und das unten auf der Sohle abgebaute Erz zur Aufbereitung am Rand des Tagebaus schaffen, indem sie es mit der Schaufel mühsam von Stufe zu Stufe, immer höher schaufeln. Auf einem Felsvorsprung ist ein Mann zu sehen, der in jeder Hand einen Hammer hält und damit den Arbeitstakt vorgibt wie auf einer römischen Sklavengaleere.
Die Geschichte des Erzabbaus am Bleiberg geht in das erste vorchristliche Jahrhundert zurück. Die Kelten waren die Pioniere. Sie bargen das Erz in engen niedrigen Stollen im oberflächlichen Bereich. Vor allem aber bauten die Kelten und später die Römer nicht Blei ab, sondern Eisen. Eisenabbau und Verhüttung sowie eine frühere Takenplatten-Industrie bestimmten die Wirtschaftsverhältnisse in der Eifel lange Zeit.
Eisenschmelzen und Hochöfen sowie Metallhämmer gab es entlang der Eifeler Flüsse und Bachläufe, vor allen Dingen des Schleidener Tales, aber auch im Raum Blankenheim. Das Erz, das in Kirschseiffen (Hellenthal), Müllershammer (Schleiden), Oberhausen, Wiesgen und Gangfort verarbeitet wurde, kam aus bis zu 350 einzelnen Kleinbergwerken, sogenannten »Eisenstein-Konzessionen«, und wurde mit Hilfe der im Kermeter in Meilern gewonnenen Holzkohle verhüttet.
Für die Herstellung eines Wagens Roheisen benötigte man viereinhalb Wagen Holzkohle, die zuvor wiederum aus 36 Wagenladungen Kohlholz gewonnen wurden. Hierfür mussten rund 1,5 Hektar (15 000 qm) Buchenwald gefällt, gerodet werden. Die Eifelwälder wurden so buchstäblich »verheizt«. Eine frühe Umweltkatastrophe war die Folge. Der ursprünglich vorhandene Buchenurwald verschwand und wurde später unter den Preußen mit Fichten (»Preußenbaum«) wiederaufgeforstet.
Krieg war immer gut für den Bleiabsatz
Wie später das Blei, so wurde auch das Eifeler Eisen zu einem beträchtlichen Teil für die Waffenproduktion verwendet und verließ die Eifel zu den Lütticher Waffenfabriken. Ihre größte Blüte hatte die Eisenindustrie im Kreis Schleiden während der durch Krieg angeheizten Konjunktur der napoleonischen Zeit (1794-1814). Die Hütten waren bis an die Grenzen ihrer Kapazität ausgelastet. Im Frieden kam das schnelle Ende.
Ursache waren der wegbrechende Absatz, Holzknappheit und die Erschließung der Steinkohlevorkommen im Ruhrgebiet. Die Hüttenbetriebe des Schleidener Tales wanderten dorthin ab. Hinzu kam, dass die Qualität der Eifeler Eisensteine nicht mit der Güte neu erschlossener Erzvorkommen in Lothringen konkurrieren konnte. Die Einführung der Dampfkraft machte die Industrie von den durch Wasserkraft betriebenen Eisenhämmern an Eifeler und Hunsrücker Bachläufen unabhängig.
Im 19. Jahrhundert verlagerte sich die Eisenindustrie vollständig in die Steinkohlegebiete oder in deren Nähe. 1881 wurde der letzte Eisenhammer des Kreises Schleiden in Kirschseiffen (Hellenthal) stillgelegt. In manchem Eifeler Haus hielt nun Not Einzug. Die Eisenindustrie war neben der Landwirtschaft die Existenzgrundlage vieler Familien überhaupt. Da war es ein Glück, dass zeitgleich der Bleibergbau florierte. Es gab kleine Bleibergwerke in Rescheid, Bleialf, Mutscheid und Bleibuir und es gab Spandau, wo die Erwerbslosen der ehemaligen Eisenindustrie unterkommen konnten.
Das Mechernicher Bleierzvorkommen liegt in der Trias (geologische Formation des Erdmittelalters). Im Osten der Lagerstätte ist nur ein etwa 30 Meter mächtiger Sandsteinkörper vorhanden, der von Konglomeraten, das sind aus Bruchstücken zusammengekittete Gesteine, unter- und überlagert wird. Das Erz tritt in Form so genannter Knotten auf, dabei handelt es sich um bis zu fünf Millimeter große, rundliche Konkretionen aus Sand und Bleimineralien. Der Bleigehalt der Roherze in Mechernich schwankte zwischen einem und 2,5 Prozent.
Seit dem 15. Jahrhundert, als erstmals die »Bergfreiheit« für die Baronie Kommern von den Herzögen von Arenberg erlassen wurde, durfte jeder auf eigenem, gepachteten oder freiem Grund Schächte abteufen und Erz fördern. Die Privat-Konzessionen – zeitweise mehrere Hundert – trugen Namen wie »Hornpreuß«, »Freundschaft«, »Sieh Dich für«, »Zuckerhut«, »Einigkeit«, »Alte Trompete«, »Käsekaul«, »Unverzagt«, »Emma«, »Kurzweil«, »Schmierbusch«, »Tellus« oder »Verspätetes Glück«.
Die Landesherren bekamen nicht, wie in der Landwirtschaft üblich, »den Zehnten«, sondern lediglich den zwanzigsten Teil der Einnahmen, allerdings strichen sie zusätzlich Gebühren für die Bleiwäsche, das Wiegen und Schmelzen ein. Im Lauf der Jahrhunderte gab es einen Konzentrationsprozess auf wenige größere Konzessionäre am Bleiberg. Mit der Zahl der Beschäftigten stieg auch die Einwohnerzahl des einstigen Bergarbeiterdorfes Mechernich. 1798 hatte das Dorf 353 Einwohner, 30 Jahre später, doppelt so viele, 1864 waren es schon 1976 und 1885 4042 Einwohner. Wie eine Goldgräberstadt im Wilden Westen wuchs Mechernich in urbane, industrielle Strukturen.
Die Bergarbeit ist noch heute, im frühen 21. Jahrhundert, neben der Forstwirtschaft, der gefährlichste Beruf, den die Berufsgenossenschaften in der Bundesrepublik Deutschland verzeichnen. Die Bergarbeit im 19. und auch im 20. Jahrhundert »auf Spandau« lief allerdings unter noch weitaus härteren und gefährlicheren Rahmenbedingungen ab als heute.
Anton Könens Runde erforschte Todesfälle
Eine Expertenrunde um den Mechernicher Heimatforscher Anton Könen hat im Laufe der Jahre zahlreiche Todesfälle am Mechernicher Bleiberg recherchiert. Ihre Statistik weist allein für die Jahre 1853 bis 1866 »86 Verunglückungen mit tödlichem Ausgang« aus. Den Bericht über einen Unfall beim Schornsteinbau, der allein sechs Tote gefordert hatte, fanden die Mechernicher Quellenforscher in der Berliner SPD-Zeitung »Der Agitator« von 1872. Hiesige Zeitungen berichteten nicht darüber, wie auch hiesige Ärzte bei den Knappen vom Mechernicher Bleiberg grundsätzlich keine Staublunge diagnostizierten.
Dr. F. Imle, eine vermutlich sozialwissenschaftlich gebildete Publizistin, die Ende des 19. Jahrhunderts die Arbeitsbedingungen am Mechernicher Bleiberg untersuchte und in einem Buch festhielt, schrieb: »Die Bergarbeit ist überall gesundheitsgefährdend, besonders diejenige im unterirdischen Betrieb. Die Arbeiter klagen kaum über etwas so viel, wie über die Wetterzustände ihrer Gruben. Die Hauptursache der großen Unzufriedenheit liegt in der Verwendung des so genannten Chedit. Der bei der Cheditsprengung entwickelte Dunst soll ganz abscheulich sein, selbst Knappschaftsärzte sollen seine ruinöse Einwirkung auf die Gesundheit zugegeben haben.« Die Bergleute lagen nach Chedit-Sprengungen oft stundenlang regungslos am Boden.
Im Übrigen war auch der Alkoholismus am Bleiberg ein ernsthaftes Problem. Reichlicher Schnapskonsum war an der Tagesordnung. Die Halbliterflasche Hochprozentiger, das so genannte »Bergmannsmaß«, galt als Ration für eine Schicht. Die Knappen betäubten sich so angesichts der wahrscheinlich sonst unerträglich harten Arbeitsbedingungen »auf Spandau«. In einer Zeitungsveröffentlichung der 60er Jahre sind zwei Tonkrüge aus dem Besitzstand eines Mechernicher Hauers abgebildet, der eine für Schmieröl am Luftdruckhammer, der andere für Schnaps ist mehr als doppelt so groß …
Katholische Kirche besser als Marxismus
Sozialgesetze sollte es erst nach der Reichsgründung 1871 unter Bismarck geben. Vorerst war es neben der am Marxismus orientierten Arbeiterbewegung unter anderem die katholische Kirche, die sich der vom nackten Elend bedrohten Arbeiterschaft annahm. Den Anstoß kirchlichen Engagements hatte der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) gegeben. Noch im Jahr des Erscheinens von Kettelers richtungsweisender Schrift »Die Arbeiterfrage und das Christentum« wurde am Bleiberg der »Katholische Bergmannsverein der Pfarre Mechernich unter dem Schutz des Heiligen Johannes des Täufers und der Heiligen Barbara« gegründet.
Wöchentlich 1,50 Mark im Krankheitsfall und 16,50 Mark als Zuschuss zu den Beerdigungskosten zahlte dieser Katholische Bergmannsverein an seine Mitglieder oder deren Hinterbliebene. 1,50 Mark die Woche im Krankheitsfall, das war nicht viel, aber man konnte dafür drei achtpfündige Consumbrote in der 1873 gegründeten bergwerkseigenen »Consum-Anstalt« kaufen und damit auch eine vielköpfige Familie notfalls vor dem Verhungern retten.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war am Bleiberg nicht nur unter sozialen Gesichtspunkten von Ausbeutung geprägt. Ursache enormer Gewinne der Bergwerksbetreiber waren neben günstigen Bleipreisen vor allem ein maßloser Raubbau an reichen Erzpartien, wobei man die bleiärmeren Formationen einfach stehen ließ und eine vorsorgliche Aus- und Vorrichtung neuer Feldesteile und Sohlen versäumte.
Auf dem Höhepunkt wurden täglich fast 40 000 Tonnen Glasurerze von einer Belegschaft von 4500 Mann erbeutet. Die Aktionäre des von den Gebrüdern Kreuser dominierten »Mechernicher Bergwerks-Actien-Vereins« konnten sich die Hände reiben. Zwischen 1868 und 1891 zahlte die Aktiengesellschaft jährlich regelmäßig zwischen acht und 18 Prozent Dividende.
Riesige Industrieanlagen überzogen den Mechernicher Bleiberg. Dort stand bis 1937 das Königspochwerk, Europas größte Erzzerkleinerungsanlage, es gab riesige Klär- und Absetzteiche sowie Seen und Staubecken für die Frischwasserzufuhr, zwei Aufbereitungen, Verhüttungsbetriebe, ein eigenes Werkseisenbahnnetz und eine Materialseilbahn. 1869 wurde die erste Erzschmelze, die »Magdalenenhütte«, in Betrieb genommen. Ihr Schornstein, der 134,60 m hohe »Lange Emil« wurde zum neuen Wahrzeichen des aufstrebenden Dorfes Mechernich. Er war lange Deutschlands höchster Industrieschornstein – und wurde 1961 bei einer militärischen Übung gesprengt.
Der »Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein« und später die »Gewerkschaft Mechernich Werke« betrieben seit 1859 zahlreiche »Nebenbetriebe«. Besonders die Mechernicher Waggonfabrik mit bis zu 400 Beschäftigten warf zum Teil stattliche Gewinne ab. Von 1909 bis 1925 wurden dort 5301 Staatsbahn-Güterwagen gebaut und 1346 wiederhergestellt. Auch Privatbahnen gehörten seit 1911 zu den Auftraggebern.
Sozialer Wohnungsbau und Lohnraub
Der »Mechernicher Bergwerk-Actien-Verein« musste einiges unternehmen, um die Massen von Arbeitern zu beherbergen und zu beköstigen. Zwischen 1860 und 1888 wurden in der Mechernicher Weierstraße, in der Bergstraße und in der Friedrich-Wilhelm-Straße 248 Werkswohnungen mit Hausgärten gebaut. Als soziale Errungenschaft darf auch das 1858 »Auf Bach-Revier« eingerichtete, erste Mechernicher »Krankenhaus« gelten. 1882 wurde die Schlaf- und Speiseanstalt, später »Menage« genannt, an der Friedrich-Wilhelm-Straße errichtet.
Dort gab es 46 Schlafräume mit bis zu je zwölf Betten, in denen die Arbeiter aus weiter entfernten Eifelteilen unter der Woche schlafen konnten. Die »Consum-Anstalt« hatte ein Hauptgeschäft in der Nähe des Mechernicher Bahnhofs, außerdem Filialen an den Hauptbetriebspunkten des Werkes, sowie in Orten der Kreise Schleiden und Prüm. Die »Consum-Anstalt« hatte eine eigene Bäckerei, Metzgerei, Dampf-Getreidemühle, Schusterei und Schneiderei.
Wo so viele Menschen arbeiten wie im Mechernicher Bleiberg, lassen sich Kriminalität und Verbrechen nicht vermeiden. Wilddiebstahl und das Entwenden von Brennholz galten keineswegs als Kavaliersdelikte, wenngleich sie weit verbreitet waren. Auch gab es Fälle von Körperverletzung und Diebstahl unter den Bergwerksknappen. Im so genannten Pünderstollen bei Kallmuth wurde eine professionelle Falschmünzerwerkstatt ausgehoben. Das mit Abstand spektakulärste Verbrechen »auf Spandau« war der Lohngeldraub am Freitag, 16. August 1929.
Vier unbekannte Täter erbeuteten damals 7000 Mark in 240 Lohntüten, die für die Arbeiter am Kallmuther Berg bestimmt waren. Bei dem brutalen Überfall wurden die Bewacher des Lohngeldtransportes, Werkspolizist Jakob Bolz (41 Jahre) und Hilfsförster Theodor Thelen (43) getötet. Trotz einer damals beispiellosen Fahndungsaktion im ganzen Rheinland, die auch auf das benachbarte Ausland ausgedehnt wurde, blieb die Bluttat unaufgeklärt.
Am Ende des Bergwerks Spandau stand ein Kuriosum: In der Kaller Metallhütte als letztem Betrieb in der zweitausendjährigen Eifeler Bergbaugeschichte, wurde bis 1971 von bis zu 150 Arbeitern Blei aus Australien verhüttet. Es war weltwirtschaftlich preiswerter geworden, dieses Erz vom anderen Ende der Erde in die Eifel zu schaffen, als aus dem vier Kilometer entfernten Mechernich . . .
pp/Agentur ProfiPress