Vom Bergarbeiterdorf zur Garnisonsstadt
Am kommenden Wochenende, 9. und 10. August, feiert Mechernich 50 Jahre Stadtwerdung – Aus diesem Anlass lohnt auch ein Blick zurück: Stadtdirektor Helmut Rosen berichtete im Kreisjahrbuch 1976 von der Verleihung des Stadtrechts 1975, vom Strukturwandel in Mechernich und von der Entwicklung zur Schul-, Verwaltungs- und Einkaufsstadt
Mechernich–Helmut Rosen wurde am 25. November 1924 als zweiter von drei Söhnen einer Handwerkerfamilie geboren. Nach einer Verwaltungslehre beim Kreis Schleiden und einer Kriegsgefangenschaft begann er 1949 seine Verwaltungslaufbahn.1952 bestand er als einziger Prüfling mit der Note „gut“ die Prüfung für den mittleren Verwaltungsdienst. Rasch folgten Aufstiege zum Kreissekretär, Kreisinspektor und Kreisoberinspektor.
1960 wurde Helmut Rosen zum Amtsdirektor des Amtes Hergarten gewählt, ein Amt, das acht Jahre lang auch das heutige westliche Stadtgebiet Mechernichs umfasste. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde er 1969 Gemeindedirektor und schließlich 1975 Stadtdirektor der neu gegründeten Stadt Mechernich. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1988 prägte er über fast drei Jahrzehnte das Gesicht und die Entwicklung Mechernichs entscheidend mit.
Besonders verdient machte sich Helmut Rosen um den Aufbau der „Schulstadt Mechernich“: Das Schulzentrum ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Sein Verwaltungshandeln war geprägt von einem menschenfreundlichen, unbürokratischen Ansatz, der sich in seinem Leitspruch spiegelte: „Man darf Gesetze biegen – aber nie brechen.“

Helmut Rosen blieb zeitlebens seiner Herkunft und seinem Glauben verbunden. Dass er und seine Brüder trotz eingeschränkter Bildungschancen leitende öffentliche Ämter übernahmen, erfüllte ihn mit stillem Stolz: Helmut wurde Stadtdirektor, sein Bruder Werner Amtsdirektor in Hellenthal und Bruder Paul Direktor der Kreissparkasse Monschau. Helmut Rosen verstarb am 27. Oktober 2014 im Alter von 89 Jahren. Stadt und Bürgerschaft erinnern sich mit großer Dankbarkeit an sein Wirken. Im Folgenden wird ein Beitrag wiedergegeben, den Helmut Rosen für das Kreisjahrbuch 1976 geschrieben hat:
Es war Freitag, der 25. Juli 1975, als mich nachmittags nach einer Urlaubswanderung durch das „alte“ Gemeindegebiet die Kunde erreichte, daß das Kabinett der Landesregierung Nordrhein-Westfalen beschlossen habe, Mechernich den Titel „Stadt“ zu verleihen. Die dpa-Nachricht löste bei der Bürgerschaft freudige Überraschung und bei mir im Hause in der früheren Bergarbeitersiedlung der Bergstraße einige Sektkorken aus. Man möge es mir nachsehen, wenn ich stolz auf diese Meldung war; aber nicht aus einem persönlichen Ehrgeiz heraus, sondern aus der Tatsache, daß man von höchster Stelle die Aufbauleistungen von Mechernich und seiner kommunalen Gemeinschaft gewürdigt und durch die hervorgehobene Titelverleihung anerkannt hat. Daran hat die Bürgergemeinschaft in jahrzehntelanger Aufbauarbeit in kleinen und großen Details entscheidenden Anteil.

Nach den Gesetzesbestimmungen der Gemeindeordnung für unser Land Nordrhein-Westfalen kann die Bezeichnung „Stadt“ Gemeinden verliehen werden, die nach Struktur, Siedlungsform, Gebietsumfang, Einwohnerzahl und anderen, die soziale und kulturelle Eigenart der örtlichen Gemeinschaft bestimmenden Merkmalen tatsächlich städtisches Gepräge haben. Der Antrag auf Verleihung des Rechtes, den Titel Stadt zu führen, wurde aufgrund eines einstimmigen Ratsbeschlusses gestellt und in einer attraktiven Dokumentation in Text und Bild dargestellt.
Das Antragsbegehren der nunmehr jüngsten Stadt in unserem lande fand beim Euskirchener Oberkreisdirektor Dr. Karl-Heinz Decker und beim Kölner Regierungspräsidenten Dr. Günther Heidecke volle Unterstützung und ist zunächst im Innenministerium eingehend geprüft worden, ehe die Kabinettsvorlage erfolgte.

Mechernich wird sich als eine relativ kleine Stadt im Reigen anderer älterer und meist historisch gewachsener Städte wie Schleiden, Gemünd, Heimbach, Zülpich, Bad Münstereifel und Euskirchen in ihrer unmittelbaren Umgebung stets herausheben als eine kommunale Einheit dieses Typs „Stadt“, deren Grundanlagen (Zentralörtlichkeit) zwar in der Historie liegen, die aber die äußeren Attribute und die Charaktereigenschaften einer Stadt erst in ihrer jüngsten Geschichte erworben hat.
Die Anziehungs- und Ausstrahlungskraft der Stadtgemeinde Mechernich basiert auf den vielfältigen Angeboten der kommunalen Daseinsvorsorge, die sie ihren Bürgern und dem Lebensraum um sie herum machen kann. Mechernich ist bekanntlich eine in zwei Phasen neugegliederte kommunale Einheit mit rund 21.000 Einwohnern die nächstgrößte kommunale Gemeinschaft des neuen Kreises nach der Kreisstadt Euskirchen. Es sind eine Vielzahl öffentlicher und infrastruktureller Einrichtungen vorhanden, wie sie von einer Stadt in der Größenordnung von Mechernich vorgehalten werden müssen.
Die neue kommunale Gliederung der wesentlich vergrößerten Gemeinde Mechernich und ihre wirtschaftliche und lebensräumliche Struktur prägte noch mehr als ihre historische Bedeutung als Lebensraum-Mittelpunkt den Stadt-Charakter von Mechernich.
Aufschwung am Bleiberg
Die Geschichte Mechernichs geht bis in die Zeit der Kelten und Römer zurück. Sie ist eng verbunden mit dem jahrtausendealten Bleibergbau in und um Mechernich. Bodenart und Bodenschätze haben Mechernich in weiten Landen bekanntgemacht. Jahrhundertelang war Mechernich ein kleines Eifeldorf mit etwa 500 Einwohnern. Erst der große Aufschwung am Bleiberg vergrößerte den Ort in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sehr schnell, wie überhaupt der Bergbau wesentlich Einfluß auf die Entwicklung Mechernichs nahm und das Gesicht des Ortes und der Gemeinde prägte. Wesentlichen Anteil an dem rasanten Aufwärtstrend hatte aber auch der Bau der Eisenbahn. Am 1. Juli 1865 konnte die „Station Mechernich“ dem Verkehr übergeben werden.
Die zweite große Entwicklungsphase begann nach dem 1. Weltkrieg, als große zusammenhängende Wohnsiedlungen (Bergarbeiterwohnstätten) entstanden. Eine weitere Ausdehnung erfuhr der Zentralort Mechernich durch geschlossene Baumaßnahmen, meist von Siedlungsträgern durchgeführt, ab 1950 bis in die heutige Zeit. Nach völliger Stilllegung der Bergbautätigkeit wegen Unrentabilität (damals ein schwerer Schicksalsschlag für die Beschäftigten und die Gemeinde) folgt eine neue Ära für die Gemeinde Mechernich.

Sie wird Garnisonsort und beherbergt das Luftwaffenversorgungsregiment 8 mit einer Vielfalt militärischer Einrichtungen und modernen Wohnbereichen. Gleichzeitig löst man sich aus der existenzgefährdenden Wirtschafts-Monostruktur und öffnet sich für die Ansiedlung branchenunterschiedlicher Industrie- und Gewerbebetriebe. 42 Orte, 6 Wohnplätze, kommunalpolitische Einsicht und überregionales Fortschritts-Denken haben das dann erst 1972 endlich ermöglicht.
Das heutige Stadtgebiet ist 137 qkm groß. Damit ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 151 Einwohner/qkm (im Kerngebiet 932 Ew/qkm; im dünnstbesiedelten Bereich 81 Ew/qkm).
327 Meter Unterschied
Topographisch liegt Mechernich am Fuße des Eifeler Berglandes, seine östlichen Ausläufer reichen in das Gebiet der Erftniederung in Richtung Ville und Köln-Bonner Bucht. Unsere Schüler sprechen von der ,,Mechernicher Voreifel“. Der Höhenunterschied zwischen Süden (Weyer = 525 m ü. NN) und dem Nordwesten (Floisdorf = 198 m ü. NN) beträgt 327 m und bringt reizvolle Ausblicke. In Ost-West-Richtung erstreckt sich die Gemeinde über 17 km, in Nord-Süd-Richtung über 14 km.

Das jetzige Stadtgebiet besteht aus insgesamt 42 Ortschaften und 6 Wohnplätzen. Interessant ist die Struktur der Ortschaften des Stadtgebietes nach den Einwohnerzahlen und dem Wirtschaftsgefüge. Fünf Orte haben bis 100 Einwohner. In der nächsthöheren Kategorie von 100 bis 250 Einwohner befinden sich neun Ortschaften. 18 Orte weisen Einwohner von 250 bis 500 auf. Dann geht die Zahl wieder zurück, denn in einer Gruppe von 500 bis 750 Einwohner sind sechs Orte einzureihen. Zwei Orte sind in der Gruppe zwischen 750 bis 1000 Einwohner erfaßt. Dann kommt ein Ort mit mehr als 3000 Einwohnern, nämlich Kommern, und ein Ort mit mehr als 5000 Einwohnern, nämlich die Kernstadt Mechernich.
Acht Ortschaften haben eine fast reine Agrarstruktur, 24 Ortschaften haben agrargewerbliche Struktur mit hohen Pendleranteilen, acht Ortschaften weisen eine Mischstruktur mit gewerblichen und industriellen Arbeitsplätzen und beachtlichen Pendleranteilen auf. Mechernich und Kommern haben eine Mischstruktur mit gewerblichen und industriellen Arbeitsplätzen und einem bemerkenswerten Anteil von Arbeitsplätzen im Dienstleistungsbereich und trotzdem hohen Pendleranteilen.
Garnison – Luftkurort
Mechernich als Zentralort ist Garnisonsort, Kommern als Hauptort ist Luftkurort mit bemerkenswertem Fremdenverkehr, insbesondere hier durch das Rheinische Freilichtmuseum, den reizvollen Ort Kommern mit gepflegten alten Fachwerkhäusern, den Hochwildschutzpark Rheinland in Kommern-Süd und den Erholungspark Mühlenthal.

Die Bevölkerungszahlen zeigen eine konstante Aufwärtsentwicklung. In den kommenden Jahren wird die Bevölkerung weiter ansteigen. Hierfür sind insbesondere das erfolgreiche Bemühen der Stadt auf dem Gebiet der Industrie- und Gewerbeansiedlung sowie der Ausbau der Bundeswehrgarnison Mechernich maßgebend. In Verbindung mit den Industrie- und Gewerbestandorten werden in sinnvoller Zuordnung neue Wohngebiete entstehen.
Erweiterte Grundausstattung
Mechernich ist nach den Zielen der Landesplanung Standort zentralörtlicher Einrichtungen der erweiterten Grundausstattung. Die zentralen Einrichtungen haben teilweise auch Bedeutung über das Stadtgebiet hinaus. Die Einzugsbereiche der Schulen, Kulturstätten, sozialen Einrichtungen, wie Kreiskrankenhaus sowie Altenwohn- und Kinderheim, dann weiterhin die Sportanlagen, Freizeit- und Erholungseinrichtungen zeugen davon.
55,3 Millionen DM Kaufkraft
Mechernich in Verbindung mit Kommern hat auch eine zentrale Bedeutung als Einkaufsstadt. Außer einer Vielzahl von Geschäften zur Deckung des täglichen Lebensbedarfs gibt es Spezial- und Fachgeschäfte verschiedener Branchen, die auch einem anspruchsvolleren Publikum gerecht werden. Totale Haushaltsbefragungen in Verbindung mit der Gemeindeentwicklungsplanung ergaben, daß der Einzelhandel die an ihn gestellten Anforderungen zur Zufriedenheit der Bevölkerung erfüllt. Geschäftsinhaber berichten immer wieder, daß auch viele auswärtige Kunden zum ständigen Käuferkreis gehören.

Von insgesamt 55,35 Millionen DM verfügbarer Kaufkraft der Bevölkerung verbleiben 40 Mill. DM oder 72 vH im Gemeindebereich. Das ist von besonderer Aussagekraft im Hinblick auf die geringe Entfernung Mechernichs zu den benachbarten Mittel- und Oberzentren.
Besonders erwähnt werden sollte noch der im Jahre 1974 eingerichtete Wochenmarkt, der sich eines regen Zuspruchs von Käufern auch aus den Nachbargemeinden erfreut. In Mechernich und Kommern befinden sich einige Einkaufszentren und Supermärkte, deren Käuferschichten bis aus den westlichsten und südlichsten Bereichen des Kreises Euskirchen kommen. Zwei große Möbelmärkte mit reichhaltigem Angebot vervollständigen die Palette der Groß-Warenhäuser.
„Bürger“ Bundeswehr
Die jüngere Geschichte Mechernichs ist eng verbunden mit der Bundeswehr und der jetzigen Garnisonsstadt. Das ehemalige Betriebsgelände der Gewerkschaft Mechernicher Werke, des bedeutenden Bleibergbauunternehmens vergangener Jahrhunderte, ist vor mehr als 15 Jahren zu einem Zuhause für Versorgungseinheiten der Luftwaffe geworden. Neben weitverzweigten, modernsten ober- und unterirdischen militärischen Anlagen für die umfangreiche Materialeinlagerung und -erhaltung wurde, eingebettet im Wald am Südrand von Mechernich, ein vorzüglicher Unterkunftsbereich geschaffen, der traditionsbezogen die Bezeichnung „Bleiberg“-Kaserne trägt und der für viele Bürger in Uniform Arbeitsstätte und Wohnort zugleich ist.

Die Ansiedlung der Bundeswehr in Mechernich hat in dem früheren Bergarbeiterdorf einen beispiellosen strukturellen (im positiven Sinne) Umwandlungsprozeß ausgelöst. Sichtbaren Ausdruck findet dies in dem durch Wohnbereiche für Bundesbedienstete wesentlich erweiterten und sehr ansprechenden Ortsbild von Mechernich mit den seit dieser Zeit entstandenen, der Daseinsvorsorge sowie der Lebens- und Freizeitgestaltung dienenden Einrichtungen.
Die Bundeswehr ist zum bedeutendsten Arbeitgeber in der Stadt Mechernich geworden. Neben 1100 Soldaten sind inzwischen rd. 550 Zivilbedienstete als Handwerker, Büropersonal sowie Transport-und Nachschubhelfer in der Garnison Mechernich beschäftigt. Aber nicht nur als Arbeitgeber hat die Bundeswehr Bedeutung für Mechernich. Die vielen Bundeswehrfamilien stärken natürlich erheblich die Wirtschaftskraft des Einzelhandels in und um Mechernich.
Titel als Verpflichtung
Rat und Verwaltung sind nun nach der „Stadtwerdung“ im erhöhten Maße bemüht, die der Stadt aufgetragenen Ziele nach den Grundsätzen der Landesplanung voll zu erfüllen. Während vor der kommunalen Neugliederung, wenn überhaupt, jede Gemeinde für sich lokal Bauleitplanung betrieb, erfolgt diese jetzt in den Zielsetzungen zentral unter Festlegung von Prioritäten hinsichtlich bestimmbarer Entwicklungstendenzen. Dabei sind Schwerpunktmaßnahmen zur Ordnung der städtebaulichen Entwicklung vorgesehen, so die Verbesserung der Erwerbsstruktur und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze, die Ausweisung von Bauflächen mit den realisierbaren Bauerweiterungen in Außenorten, der Ausbau der zentralen Orte Mechernich und Kommern mit weiterer Förderung des Fremdenverkehrs, die Verbesserung und der Ausbau des überörtlichen Verkehrsnetzes und nicht zuletzt die so notwendige Realisierung des Bebauungsplanes „Kerngebiet“ Mechernich.

Der Bevölkerungsschwerpunkt der Gesamtgemeinde liegt im Stadtkern von Mechernich und wird mit der zukünftigen Entwicklung noch weiter gestärkt. Den zunehmenden Zentrumsfunktionen wird das Kerngebiet in Mechernich dienen, das unter der früheren Bezeichnung „Gartengasse“ den Alt-Mechernichern bestens bekannt ist. Erhebliche Freiflächen im Blockinnern (rd. 14 000 qm) sind im Besitz der Stadt und ermöglichen hier den Ausbau nach einer annehmbaren Planungskonzeption. Dieses Zentrum liegt im Schnittpunkt der innerörtlichen Verkehrsbezüge. Damit bildet es den sinnvollen Mittelpunkt eines Standortbereiches. Ein Fußwegesystem soll von hier aus entwickelt werden mit Zielrichtungen zum Schulzentrum im unmittelbaren östlichen Anschluß, zu Wohnbereichen im Süden, zum alten Rathaus, zu Wohngebieten und Hauptschule im Westen sowie zu neuen Wohngebieten, Sportstätten, Kirche und Krankenhaus im Norden. Im Zentrum soll das Fußwegenetz zu einem Bereich verdichtet werden, welcher ungestört von Fahrverkehr alle Zentrumsfunktionen erschließt, so wie sich das in anderen Städten bei Sanierungsmaßnahmen bestens bewährt hat. Unter der allgemeinen Zielsetzung, die vorhandenen Gebäude weitestgehend zu erhalten und den städtebaulichen Maßstab zu bewahren, sind im Zentrum dieses Kerngebietes wichtige Baumaßnahmen geplant. Die Verlagerung des Marktplatzes soll den Impuls geben, den Ladenbereich an der Bahnstraße schrittweise nach Süden zu erweitern.
Das Zentrum entsteht
Die beengten und funktional unbefriedigenden Verhältnisse in den vorhandenen Rathausgebäuden müssen mit der Zeit durch eine neue Verwaltungszentrale abgelöst werden. Ratsaal und Diensträume für die kommunale Verwaltung, Polizeistation, Krankenkassen, Sparkassen und andere Dienststellen sollen am neuen Markt als Behördenhaus ein städtebauliches Merkzeichen setzen.
Grundlage der Verwirklichung in Bauabschnitten ist ein bereits eingeleitetes Bebauungsplanverfahren mit bodenordnenden Maßnahmen. Die intensive Beteiligung der Bürger ist durch öffentliche Erläuterungen und Diskussion erfolgt. Die Maßnahmen sind aber nicht so sehr als Sanierung anzu-sprechen, sie haben vielmehr den Charakter einer Weiterentwicklung. Dies wurde ermöglicht durch freiwillige Beseitigung eines störenden Gewerbebetriebes im Innenbereich mit Übernahme des Geländes durch die Stadt sowie weiteren Landerwerb.

Das neue Zentrum von Mechernich wird also Zukunftsaufgaben erfüllen können. Leider wird die Verwirklichung durch die wirtschaftliche Situation und die akute Finanznot der öffentlichen Hand nur längerfristig zu erreichen sein.
Trotz dieser noch anstehenden großen Zukunftsaufgaben hat die Landesregierung jetzt schon den städtischen Charakter von Mechernich anerkannt. Dies geschah aus den Gesichtspunkten, daß die einwohnerstarke, abgerundete und vergrößerte Gemeinde nun schon zu einem echten Lebens-, Wirtschafts- und Verkehrsmittelpunkt geworden ist. Mechernich bietet seinen eingesessenen Bürgern und darüber hinaus einem weitem Umkreis von Menschen Leistungen, Einrichtungen und Möglichkeiten an, die eine Stadt haben muß.

Die Verleihung des Rechts zur Führung der Bezeichnung „Stadt“ wird uns weiter anspornen. Die Bürgerschaft ist zur Mitarbeit aufgerufen, nicht nur in Mechernich und Kommern, sondern auch in den sogenannten Außenorten, den jetzigen Stadtteilen.
Denn auch diese Bürger sollen Anteil an dem Stadtgeschehen haben, so wie es immer eine vornehmliche Aufgabe des Rates war, auch die Lebensverhältnisse in den Dörfern zu verbessern. Das wird auch weiter das Bemühen des Rates dieser Stadt und der Stadtverwaltung sein.
pp/Agentur ProfiPress