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Vize-Bürgermeister berichtet über das Pilgern

Robert Ohlerth und Hans Poeschel (Krefeld) zeigen auf Einladung des Pfarrgemeinderates in Kallmuth einen Diavortrag von ihrer Wallfahrt auf dem Jakobsweg

Robert Ohlerth 2010 auf dem Jakobsweg im Rioja, unterwegs nach Santiago de Compostela zum Grab des Heiligen Apostels Jakobus, des Älteren. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Kallmuth – Wie Pilgern geht und was man dabei erleben kann, darüber berichten der Krefelder Hans Poeschel und Mechernichs Vize-Bürgermeister Robert Ohlerth auf Einladung des Pfarrgemeinderates St. Georg am Donnerstag, 29. März, ab 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Alte Schule in Kallmuth.

Die beiden zuvor mehr oder weniger erfahrenen Trierpilger waren im Jahr 2010 als Fahrrad-Wallfahrer auf dem 841 Kilometer langen Jakobsweg jenseits der Pyrenäen, dem so genannten „Camino“, nach Santiago de Compostela, zum Grab des Heiligen Apostels Jakobus, des Älteren, unterwegs.

In dem Diavortrag in Kallmuth schildern die beiden ihre Eindrücke und Erlebnisse und versuchen dabei das Geheimnis zu ergründen, das sich pilgernden Menschen erschließt.

Im Mittelalter war Compostela bereits ein beliebtes Pilgerziel für Gläubige aus ganz Europa und Nordafrika. Dann schlief die Sache im Zuge einer zunehmenden Verweltlichung allmählich ein, ehe das Pilgern und insbesondere das Pilgern auf dem Camino vor zehn, 15 Jahren auf einmal wieder stark in Mode kamen.

„Ganz so schlimm ist es aber nicht, wie oft erzählt wird, dass sich  Menschenschlangen entlang der Pilgerwege bilden“, berichtete Robert Ohlerth nach seiner Wallfahrt Journalisten: „Man kann schon noch alleine laufen oder fahren, wenn man möchte. Der Abstand ist möglich – und man verabredet sich meist von Herberge zu Herberge, reist aber zwischendurch alleine.“

Geschlafen haben der Vize-Bürgermeister der 28 000 Einwohner-Stadt Mechernich und Hans Poeschel fast immer in Pilgerherbergen, und zwar in privaten, kommunalen und kirchlichen Einrichtungen. Die Fußpilger besitzen Vorrang, nach 17 Uhr können aber auch die Fahrrad fahrenden Wallfahrer in die Quartiere einrücken. Pilgerherbergen sind eine mit fünf bis 12 Euro pro Nacht doch recht billige Übernachtungsmöglichkeit.

Auch eine gute Mahlzeit, privat zubereitet und aufgetischt entlang des Camino, ist für acht bis zwölf Euro einschließlich Wein und Wasser zu haben.

Die Strapazen der Strecke waren mitunter groß. „Das ist eine permanente Berg- und Talbahn“, erzählt Robert Ohlerth. Außerdem gab es Streckenabschnitte, an denen die Räder geschoben und sogar getragen werden mussten, wie entlang einer alten Römerstraße zwischen Puenta la Reina und Estella.

In der Meseta, einer Art Lehmwüste, verklebten nach einem Regenguss die Räder der Rheinländer so stark, dass sie sich nicht mehr drehten. Erst nach Behandlung mittels Hochdruckreiniger an einer Tankstelle konnten Ohlerth und Poeschel die Fahrt fortsetzen – und zwar auf einer geteerten Straße.

Nach nur zwölf Tagesetappen mit Strecken zwischen 40 und 106 Kilometern und Höhenunterschieden zwischen 250 und 1500 Metern über NN standen die beiden Rheinländer an einem Sonntag plötzlich vor der gewaltigen Kathedrale mit dem Jakobusgrab – und wussten sich zwischen Tausenden anderen Pilgern und Touristen kaum einen Weg ins Innere der Kathedrale zu bahnen.

„An einen Gottesdienstbesuch war gar nicht zu denken“, so Robert Ohlerth: „Ein Einzug wie in Trier am Grab des Heiligen Apostels Matthias, wo man in Andacht betend einziehen kann und fast persönlich herzlich begrüßt wird, kann man da vergessen.“

Die beiden Fahrradpilger aus der Eifel mussten am dem betreffenden Montag einen zweiten Anlauf machen, um in den Genuss einer Messe zu kommen: „Aber selbst werktags muss man eine Stunde früher da sein, um einen Sitzplatz zu bekommen.“ Pilgern auf dem Camino de Santiago ist eben „in“, die Motivation der Menschen höchst unterschiedlich.

Robert Ohlerth, der in seiner Stadt wie ein bunter Hund bekannte Katholik und Sozialdemokrat, wollte an der Schwelle zum Rentenalter dem lieben Gott mit der Pilgerfahrt „einfach mal Danke sagen für mein Leben“. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, hofft Robert Ohlerth.

Bei dem Diavortrag im Kallmuther Dorfgemeinschaftshaus Alte Schule ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Es gibt „Döppekooche“ und Getränke.Der Eintritt ist frei. Spenden werden aber gerne entgegen genommen. Sie gehen an die Pfarrgemeinden Ohlerths und Poeschels in Kallmuth und Krefeld.

pp/Agentur ProfiPress