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Erste gemeinsame Regierungssitzung in der belgischen Eifel abgehalten

Großherzogtum Luxemburg und Deutschsprachige Gemeinschaft wollen Kooperation weiter ausbauen

 

Zwei, die sich gut verstehen: der ostbelgische Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (l.) und Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker auf dem Weg zur ersten gemeinsamen Regierungssitzung. Foto: DG/pp/Agentur ProfiPress

St. Vith – Die erste gemeinsame Regierungssitzung zwischen Luxemburg und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) fand kürzlich im ostbelgischen St. Vith statt. Aus Luxemburg war eine Delegation um Premierminister Jean-Claude Juncker ins Dienstleistungszentrum der DG gekommen. Dort hieß ihn DG-Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz willkommen.

Es war zwar das erste offizielle Treffen der beiden Nachbarregionen. Diese arbeiten jedoch schon seit langem in vielen Bereichen zusammen und wollen über weitere grenzüberschreitende Partnerschaften beraten. „Wir fangen nicht an, sondern fahren weiter”, sagte Juncker bei der Pressekonferenz in St. Vith. Auch Bildungsministerin Mady Delvaux-Stehres, Innenminister Jean-Marie Halsdorf und der delegierte Nachhaltigkeitsminister Marco Schank waren der Einladung des ostbelgischen Ministerpräsidenten Karl-Heinz Lambertz gefolgt.

Zu den Themen gehörte unter anderem die gemeinsame Förderpädagogik der beiden Regionen, in deren Rahmen 15 luxemburgische und 20 belgische Lehrer gemeinsam eine Zusatzausbildung absolvieren. Im Bereich der Behindertenpolitik wollen sich die Regierungen gegenseitig unterstützen bei der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Die Luxemburger interessieren sich besonders für den Ausbau selbständiger Wohnformen und ambulanter Begleitdienste, wie sie in der DG bereits im Ansatz vorhanden sind.

Verstärkt über die Grenzen hinaus zusammenarbeiten will man künftig auch bei der Vermarktung touristischer Infrastrukturen und Naturräume wie der Naturpark Hohes Venn-Eifel und der angrenzende Naturpark Our.  Mitte des Jahres soll außerdem der Ausbau des Fahrradweges auf der ehemaligen Vennbahnlinie  zwischen Aachen und Troisvierges fertiggestellt sein.

Weiteres wichtiges Thema waren die erneuerbaren Energien. Die DG sieht sich auf dem Weg zur Modellregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. In Luxemburg ist es die Gemeinde Beckerich, die hier eine Vorreiterrolle einnimmt und dabei auch ihre Bürger aktiv beteiligt.

In Sachen Kultur sollen die Kulturzentren der Regionen verstärkt in Kontakte treten. Im Norden Luxemburgs sind dies das CUBE 521 in Marnach und das CAPe in Ettelbrück, im Süden der DG das Triangel in St. Vith. Geprüft werden soll, ob es sinnvoll ist, die Programme miteinander abzustimmen und gemeinsam zu vermarkten. Auf diese Weise könnten eine Konkurrenzsituation vermieden und Kosten gespart werden. Der Einsatz von Shuttlebussen könnte die damit verbundene erhöhte Mobilität der Künstler und des Publikums auffangen. Außerdem soll das Museum für zeitgenössische Kunst in Eupen, zugleich internationales Kunstzentrum Ostbelgiens, als grenzüberschreitendes Referenzzentrum gestärkt werden.

pp/Agentur ProfiPress