„Vive la France“ und „Hallelujah“
Blick in die Nachbarschaft: Singender Hauptkommissar Oliver Schmitt begeisterte das Publikum beim Frühjahrskonzert des NRW-Polizeiorchesters –Ensemble hat in 13 Jahren 15 Konzerte für die Hilfsgruppe Eifel gegeben und 100.000 Euro gespendet
Gemünd/Mechernich – „Das hat schon nichts mehr mit Tradition zu tun, das ist schon Brauchtum“, umschrieb der Dirigent des Landespolizeiorchesters NRW, Scott Lawton, jetzt das erneute Auftreten des Ensembles zugunsten der Hilfsgruppe Eifel im „Großen Kursaal“ in Gemünd. Nach inzwischen zwölf ausverkauften Neujahrskonzerten und zwei furiosen Frühlingskonzerten in den vergangenen Jahren konzertierten die Polizeimusiker nun beim dritten Frühjahrskonzert zum 15. Mal für die Kaller Kinderkrebshilfe.
Als das Polizeiorchester im Jahr 2011 sein traditionelles Neujahrskonzert in Gemünd gab, um der Hilfsgruppe zum 20-jährigen Bestehen zu gratulieren, sollte dies eigentlich eine einmalige Sache sein. Doch Scott Lawton war von der Resonanz der Eifeler so begeistert, sodass das Neujahrskonzert der Polizeimusiker seit nunmehr 13 Jahren zugunsten der Hilfsgruppe im großen Gemünder „Kursaal“ stattfindet.
Neben den Neujahrskonzerten gibt das NRW-Orchester seit drei Jahren auch ein Frühlingskonzert für die Hilfsgruppe. Dafür bedankte sich Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel aus Mechernich-Lückerath eingangs des Konzertes bei den Polizeimusikern, die mit ihren Benefizkonzerten schon über 100.000 Euro für den Kaller Verein eingespielt hätten.
Und auch Landrat Markus Ramers, der als Chef der Kreispolizeibehörde traditionsgemäß die Schirmherrschaft über das Konzert übernommen hatte, dankte dem Ensemble für die treue Unterstützung der Hilfsgruppe, die im Kreis Euskirchen viel Gutes tue und eine hohe Anerkennung genieße.
„Mutmacher der Nation“
Zum dritten Frühjahrskonzert am Muttertag hatte Scott Lawton ein besonderes Bonbon für seine Eifeler Freunde im Programm. Er hatte den singenden Kriminal-Hauptkommissar Oliver Schmitt, der sich während der Corona-Pandemie bundesweit einen Namen als „Mutmacher der Nation“ gemacht hatte, mit ins Programm genommen.
Nachdem 2020 die Corona-Pandemie auch über die hiesige Region hereingebrochen war, hatte sich Sänger Oliver Schmitt mit Unterstützung der Feuerwehr als Mutmacher erwiesen, als Feuerwehrfahrzeuge, die Abend für Abend mit dem von ihm gesungenen Udo Jürgens-Song „Immer, immer wieder geht die Sonne auf…“ durch die Region fuhren, um den Menschen Mut und Zuversicht zu vermitteln.
Der seit fast drei Jahrzehnten musikbegeisterte Oliver Schmitt ist seit 2010 als Sänger im Landespolizeiorchester NRW aktiv, wo er Beruf und Leidenschaft vereinen kann. Er sang bereits im Aachener Eurogress, in der Lanxess-Arena, im Essener Grugapark und auch im Innenministerium, sowie bei mehreren Vereidigungen von jungen Polizeibeamten in Nordrhein-Westfalen trug er die Nationalhymne vor. Und auch in Gemünd hatte der singende Hauptkommissar das Publikum, im mit gut 300 Besuchern besetzten Kursaal, schnell auf seiner Seite.
Getreu seiner Passion „mit der Musik die Seele der Menschen zu erreichen“, begeisterte Singer-Songwriter Oliver Schmitt mit seinen Liedern, von denen viele an sein großes Idol Udo Jürgens erinnern. Und so brachte der Kriminal-Hauptkommissar aus Aachen die Jürgens-Hits „Aber bitte mit Sahne“ oder „Das ehrenwerte Haus“ zu Gehör. Harry Warrens Swing-Titel „Chattanooga Choo Choo“ aus den 1940er-Jahren, sang Oliver Schmitt in der Version von Udo Lindenberg, der diesen Hit 1983 mit dem Text „Sonderzug nach Pankow“ in Deutschland populär gemacht hatte. Leonard Chens „Hallelujah“ wurden vom Publikum mit tosendem Beifall honoriert.
Eine bunte Musikauswahl
Dirigent Scott Lawton hatte dieses Mal den Dirigentenstab mit dem Sitz am Keyboard getauscht. Während er die Tastenarbeit erledigte, agierte Oliver Schmitt sowohl als Sänger wie auch als Moderator des Konzertes. „The Lion King“ (Elton John), „Gabriellas Sang“ (Stefan Nilsson), „What a wonderful world“ (George David Weiss/Bob Thiele), „S’Wonderful“ (George Gershwin), „Blue Tango“ (Leroy Anderson), „Vive la France“ (Edith Piaf), „Cinema Paradiso“ (Ennio Morricone), „Under the sea“ (Alan Menken) brachten Orchester und Sänger zu Gehör.
Und auch ein von Dirigent Scott Lawton komponiertes „Lied der Freiheit“ trug Schmitt vor. Lawton hatte zu einem Gedichttext des Romantikers und deutschen Dichters von Joseph Freiherr von Eichendorff eigens die Melodie für Oliver Schmitt komponiert.
Mit anhaltendem Applaus wurden Orchester, Dirigent Scott Lawton und Oliver Schmidt von der Bühne verabschiedet. Die Blumen, die Sänger und Dirigent von Damen der Hilfsgruppe überreicht bekommen hatten, gaben beide direkt weiter, weil sie seit einigen Jahren keine Geschenke annehmen dürfen. Scott Lawton gab seinen Strauß an Schmitts Schwester Simone weiter. Der singende Hauptkommissar überreichte seine Blumen anlässlich des Mutterages an seine 89-jährige Mutter Hildegard, die das Konzert in der ersten Zuhörer-Reihe verfolgt hatte.
pp/Agentur ProfiPress