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Unglück in Japan “keine Strafe Gottes”

Unglück in Japan “keine Strafe Gottes”
Beim Ordenstreffen der Communio in Christo wurden die prophetisch anmutenden Schriften Mutter Marie Thereses vor dem Hintergrund der Katastrophe zitiert
Mechernich – Das Unglück in Japan überschattete diesmal das erste der regelmäßig stattfindenden Ordenstreffen der Communio in Christo, das aus Anlass des Geburtstages von Mutter Marie Therese im Mutterhaus, der Mechernicher Zentrale des Ordens, stattfand. Am 21. März wäre die in den frühen Morgenstunden des 11. April 1994 nach langer und schwerer Krankheit verstorbene Ordensgründerin 84 Jahre alt geworden.
Zum Auftakt des Treffens kamen rund 60 Mitglieder und Freunde des Ordens zu einer Eucharistiefeier in der Kapelle zusammen. “Die schrecklichen Ereignisse sind keine Strafe Gottes. Wohl aber sind sie ein Aufruf an uns, unsere Sicherheit in Gott zu suchen, umzukehren und im Glauben an seine Liebe Kraft zu bekommen”, nahm Pfarrer Jaison Thazhathil in seinen einführenden Worten Stellung zur Katastrophe in Japan.
Vor einigen Tagen, so der junge Priester aus Indien, habe eine Mitarbeiterin gefragt: “Was sagt Mutter Marie Therese zu diesen Ereignissen?” Diese habe schon vor mehr als 20 Jahren eine Antwort gegeben auf die Katastrophen und Entwicklungen der heutigen Zeit, so Pfarrer Jaison. Gott spreche die Menschen ununterbrochen an, ohne, dass diese seine Zeichen zu deuten wüssten. Hier setze die eigentliche Botschaft Mutter Marie Thereses an, die sich berufen fühlte, über den Erlöser “zu dieser chaotischen Welt” zu sprechen.
Bevor die Besucher der Eucharistiefeier eine Tonbandaufzeichnung der vorletzten, von Mutter Marie Therese gesprochenen Betrachtung vom 9. Februar 1994 hörten, gab ihnen Pfarrer Hermann Walch, der Spiritual der Communio in Christo, eine Einführung in ihre Reflexion “Ein Charisma als Lichtträger”.
Die Worte, die sie vor 17 Jahren fand, sind vor dem Hintergrund der Tragödie im Norden Japans von größerer Aktualität denn je: “Wir alle bauten auf die Wissenschaft, die so viele Erfolge brachte. Wir hegten so viel Vertrauen in ihre Macht, dass die Existenz Gottes überflüssig schien.” Sie stammen aus ihrem letzten Buch, ein nach den Worten des Generalsuperiors Karl-Heinz Haus “zutiefst prophetisches Buch”, das sie angesichts des Todes auf ihrem mehr als zwei Jahre währenden Krankenlager geschrieben hat.
Während der Eucharistiefeier nahm Generalsuperior Karl-Heinz Haus das Ehepaar Hedwig und Franz Wipperfürth aus Weiler am Berge in den Orden Communio in Christo auf. Durch ihr Versprechen der Nächstenliebe erklärten sich diese bereit, sich in den Dienst der Verwirklichung des II. Vatikanischen Konzils zu stellen, den Mutter Marie Therese in der Verwirklichung der Liebe gesehen hat.
Die musikalische Untermalung der Eucharistiefeier war äußerst vielseitig und reichte von einer CD-Aufzeichnung des der Communio nahe stehenden Startenors Johannes Kalpers (“Ich bete an die Macht der Liebe”) über das Lied, das die beiden indischen Ordensschwestern Little Flower und Jasmin, die seit gut einem Jahr im Ordenshaus der Communio leben, zur Gabenbereitung auf Malayalam vortrugen, einer Sprache, die vor allem im indischen Bundesstaat Kerala gesprochen wird.
Im Anschluss an die Eucharistiefeier aß man im Refektorium in großer, geselliger Runde gemeinsam zu Abend, um dann einer ebenso interessanten wie kurzweiligen Dokumentation über die Entstehung des Ordens, über das Mutterhaus in Mechernich bis hin zu Mutter Marie Thereses Grab auf dem Mechernicher Friedhof zu folgen. Vorbereitet worden war diese als musikalisch hinterlegte Power Point-Präsentation von Pfarrer Jaison und Ministrant Wouter Dijkstra. Weil im Refektorium jeder Stuhl von interessierten Zuschauern besetzt war, nahmen Wouter, der das Notebook bediente und Schwester Lidwina, die die Untertexte vorlas, kurzerhand auf dem Fußboden Platz.
Gezeigt wurden Kindheits- und Familienbilder der Ordensgründerin und Bilder des Mutterhauses. Die Dokumentation ermöglichte dem Betrachter einen Einblick in das Lebenswerk von Mutter Marie Therese, die Generalsuperior Haus in seinen einführenden Worten zuvor als “einen der größten Mystiker der Gegenwart” bezeichnete. “Auf den Spuren einer außergewöhnlichen Berufung” – so lautete der Titel der Dokumentation – ließ die Gäste der Communio ebenso beeindruckt wie nachdenklich den Heimweg antreten.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

25.03.2011