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UNESCO zeichnet Hellenthal aus

UNESCO zeichnet Hellenthal aus
8600-Seelen-Gemeinde in der Eifel ist neben Frankfurt/Main von September 2008 bis September 2010 “Offizielle Gemeinde der Weltdekade der Vereinten Nationen” – Ehre für ein Gemeinwesen, das sich um die Interessen nachkommender Generationen kümmert
Hellenthal/Eifel – Von wegen “verschlafene Dörfer” in der Eifel: Die Gemeinde Hellenthal im äußersten Süden von NRW, nur 8600 Einwohner, aber 61 Dörfer, Weiler und Siedlungen groß und von auserlesener landschaftlicher Schönheit, hat sich als äußerst “ausgeschlafen” entpuppt. Das von Bürgermeister Manfred Ernst geführte Gemeinwesen ist wegen des ausgeprägten bürgerschaftlichen Engagements seiner Einwohner um eine nachhaltige Gemeindeentwicklung von den Vereinten Nationen ausgezeichnet worden.
Fast ist es so, als sei dort unten, am Südzipfel der nordrhein-westfälischen Landeskarte, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und zum Königreich Belgien, der legendäre Slogan John F. Kennedys verinnerlicht: “Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern frage Dich, was Du für Dein Land tun kannst”. Bis zu 80 Menschen aus der Gemeinde Hellenthal kümmern sich seit Jahren in vier Arbeitskreisen ehrenamtlich und natürlich unentgeltlich um die nachhaltige Entwicklung ihrer Kommune.
Es geht in den Arbeitskreisen um alternative und effektive Energienutzung, Tourismus, Verkehr, Wirtschaft, Kultur und Natur. Die mit “ganz normalen” Bürgern, Männern, Frauen, Jungen, Alten, Handwerkern und Akademikern, besetzten Kreise arbeiten Hand in Hand mit Gemeinderat und Verwaltung. Es gibt eine Lenkungsgruppe mit Bürgermeister Manfred Ernst an der Spitze, die alles koordiniert.
Und das Schönste ist: Das verwaltungsseitig begleitete Gemeindeentwicklungsprojekt wächst und gedeiht, das heißt, die einzelnen Arbeitskreise legen längst nicht nur konkrete Beratungsergebnisse vor, sie werden auch in die Tat umgesetzt. Beispielsweise bei der Umsetzung alternativer Energiekonzepte: Nicht nur die Dächer der Hauptschule, auch viele andere Gebäude, auch private, sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet worden. Hellenthal spielt längst in der “Solar-Bundesliga”, einem bundesweiten “sportlichen” Vergleich diesbezüglich engagierter Kommunen.

Außer der kleinen Eifelgemeinde im Kreis Euskirchen hat die UNESCO als zweite “Offizielle Gemeinde der Weltdekade der Vereinten Nationen zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung 2005 – 2014” die Millionenmetropole Frankfurt/Main ernannt. Beide Kommunen bekommen als sichtbare Zeichen dieser Auszeichnung auf Weltniveau Urkunde, Stempel, Flagge und Plakette. Erst fünf deutsche Städte und Gemeinden sind bisher von der UNESCO ausgezeichnet worden.
Führen darf Hellenthal Fahne, Emblem und Ehrenzeichen zwei Jahre lang, von September 2008 bis September 2010. Die offizielle Übergabe durch die UNESCO findet am Dienstag, 23. September, statt. Verbunden ist die Verleihung mit der Präsentation bereits umgesetzter Projekte des Arbeitskreises Energie.
Der Festabend beginnt um 18 Uhr in der Aula der Gemeinschaftshauptschule Hellenthal, Kalberbenden 14. Es gibt Vorträge zu den Themen “Photovoltaik – Technik, Umsetzung, Finanzierung”, sowie “Energiepass – Gebäudesanierung, Energie sparen”. Für 20.30 Uhr wird dann die offizielle Übergabe der UNESCO-Auszeichnung durch den Vorsitzenden des deutschen Nationalkomitees, Professor Dr. Gerhard de Haan, erwartet.
Wie Manfred Ernst vor der Verleihung der UNESCO-Auszeichnung betont, geht es bei dem Hellenthaler Gemeindeentwicklungsprojekt um Nachhaltigkeit, also um ein Leitbild und konkrete Schritte in die Zukunft, von denen auch nachfolgende Generationen profitieren. Für diese Nachhaltigkeit und das Engagement der Hellenthaler Bürger werde die Kommune letztendlich ausgezeichnet.
Bürgermeister Manfred Ernst: “Wir freuen uns sehr, dass wir als kleine Kommune neben Frankfurt am Main als Dekade-Kommune von der UNESCO ausgezeichnet worden sind.” Man werde sich aber keinesfalls auf den Lorbeeren ausruhen: “Ganz im Gegenteil: Das ist ein weiterer Ansporn, unsere Arbeit fortzusetzen”, so Manfred Ernst. Er hatte zusammen mit seinem Vertreter Rudolf Westerburg und sämtlichen Amtsleitern der Hellenthaler Verwaltung die Idee mit dem Leitbild und den Arbeitskreisen entwickelt.
Auch wenn Manfred Ernst, wie es sein Wunsch ist, 2009 nicht mehr für sein Amt kandidiert, so läuft die Arbeit in den Arbeitskreisen und in der Lenkungsgruppe doch unvermindert weiter, wie der Bürgermeister verspricht. Nachhaltigkeit auf allen Ebenen – auch personalpolitisch. “Hut ab” vor soviel Engagement, meint wahrscheinlich nicht nur die Jury der UNESCO.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

22.09.2008