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Stimmung wie am Nürburgring

Stimmung wie am Nürburgring
Topatmosphäre beim Seifenkistenrennen der städtischen Mechernicher Jugendfeuerwehr – Beim “Großen Preis von Satzvey” mussten auch die Läufer punkten
Mechernich-Satzvey – Es war wie am Nürburgring, nur dass die Rennwagen in den Straßen von Satzvey ohne PS-strotzende Motoren und nur mit natürlichem Gefälle daher kamen. Überall standen Leute am Straßenrand, saßen vor ihren Häusern oder auf den Mauern, um das zweite Seifenkistenrennen zu verfolgen, das die städtische Jugendfeuerwehr von Mechernich-Satzvey am vergangenen Wochenende veranstaltete.
“Vor fünf Jahren bin ich auf die Idee gekommen, ein Seifenkistenrennen zu veranstalten. Dass das Ganze so gut ankommt, habe ich gar nicht erwartet”, berichtete Jugendwart und Rennleiter Winfried Melling im Gespräch mit der Rundschau-Journalistin Daniela Martinak. Seit 1990 leitet Melling die Jugendfeuerwehr und ist immer wieder für neue Ideen gut. “Jeder Ort veranstaltet ja inzwischen ein Fest für die Jugend oder macht mit Veranstaltungen auf sich aufmerksam, aber ein Seifenkistenrennen ist schon etwas ganz Besonderes”, meinte Melling.
Neben der ortsansässigen Jugendfeuerwehr waren viele Rennfahrer aus Nachbarorten am Start. So etwa Piloten der Jugendfeuerwehren aus Weilerswist, Wachendorf, Zülpich, Obergartzem und Mechernich. “Obwohl wir alle aus anderen Dörfern kommen, sind wir doch eine Gemeinschaft. Wir sind alle zusammen dafür zuständig, Leben zu retten. Mit Aktionen wie diesen wollen wir zeigen, dass wir Teamgeist besitzen”, dozierte Winfried Melling.
Maximal 1,7 Meter lang
Die Seifenkisten wurden alle selbst gebaut. Sie durften maximal 1,7 Meter lang sein und einen Meter hoch und breit. Zusätzlich musste noch darauf geachtet werden, dass der Durchmesser der Räder nicht mehr als 45 Zentimeter beträgt – und das Gesamtgewicht einschließlich Fahrer maximal 115 Kilo. “Einige Regeln müssen schon aufgestellt werden. Die gibt es ja bei den Erwachsenen schon, aber bei den Kindern muss man noch mehr darauf achten, dass die Fairness stimmt”, konstatierte der Rennleiter.
Es kam allerdings nicht nur auf das Tempo an, sondern auch Sportlichkeit konnte zum Sieg verhelfen. Bevor die Kisten nämlich ins Rollen kamen, mussten jeweils zwei aus jedem Team eine 100 Meter lange Strecke in möglichst kurzer Zeit laufen. Erst dann durften die heißen Seifenkisten auf die 500 Meter lange Fahrstrecke auf der Firmenicher Straße. “Die Zeiten der Läufer und die der Seifenkiste werden dann zusammengerechnet. Jeder erhält zwei Chancen. Die mit der schnellsten Zeit haben logischer Weise gewonnen”, erklärte der 48-jährige Rennleiter.
Bis 55 Stundenkilometer schnell
Insgesamt sausten bis 17 Uhr 14 mal die Seifenkisten an den Zuschauern vorbei. Bevor die Kisten den Startbereich verließen, fuhr ein Motorradfahrer die Strecke ab und warnte die Zuschauer. “Eine Seifenkiste kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 55 Stundenkilometern einigen Schaden anrichten. Da gehen wir lieber auf Nummer sicher”, betonte die Rennleitung.
Es klappte alles ohne Probleme und Unfälle. “Bei den Leuten ist das fast wie beim Formel-1-Rennen in Monaco. Die jubeln und schreien, wenn die Kinder über die Ziellinie fahren, das macht richtig Spaß”, so der Jugendwart. Später gab es eine richtige Siegerehrung mit Treppchen und Sekt. Die Sieger erhielten Geldpreise für die Feuerwehrkasse.
Sieben Teams mit Fahrern zwischen zehn und 17 Jahren waren angetreten – zwei aus Weilerswist, die anderen aus Mechernich, Zülpich, Wachendorf, Obergartzem sowie die Lokalmatadore aus Satzvey. Geschätzte 200 Zuschauer säumten die Rennstrecke. Pünktlich um 13 Uhr fiel am Sonntag der Startschuss zum “Großen Preis von Satzvey”.
Zwei Läufer gaben den Seifenkisten auf den ersten hundert Metern den nötigen Schwung. Nach zwei Durchgängen stand das Wachendorfer Team als Sieger fest. Auf Platz zwei landete die Jugendfeuerwehr aus Obergartzem. Die Satzveyer Rennfahrer mussten sich mit Platz drei zufrieden geben. Als Schlusslichter kamen die beiden Teams aus Weilerswist auf den Plätzen sechs und sieben ins Ziel.
Ambulant ins Krankenhaus
Der “Kölner Stadt-Anzeiger” schreibt: “Während das eigentliche Rennen ohne Zwischenfälle verlief, kam es bei der gemeinsamen Schlussabfahrt aller Teams zu einem Unfall. An der Mechernicher Seifenkiste blockierte die Lenkung, so dass ein Lichtmast das Fahrzeug auf unangenehme Weise stoppte. Der Fahrer wurde im Krankenhaus ambulant behandelt.”

pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

17.06.2009