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Eifel-Image wirtschaftlich nutzen

Eifel-Image wirtschaftlich nutzen
“Zukunftsinitiative Eifel” verlieh in Hillesheim erstmals den “Eifel-Award” als eine Art regionalen Nobelpreis – Der aus Mechernich stammende Ralf Kramp und Jacques Berndorf nahmen die Auszeichnung stellvertretend für die millionenfach verlegte “Krimilandschaft Eifel” entgegen – Wirtschaftsförderin Iris Poth organisierte Klasse-Verleihungsveranstaltung, Mechernicher Redakteur und Diakon Manfred Lang moderierte
Mechernich/Hillesheim – “Die Eifel ist ein wachgeküsstes Dornröschen, auf dem Weg, ein ausgewachsenes Prachtexemplar zu werden”: Mit dieser Einschätzung lieferte der Aachener Städteregionsrat Helmut Etschenberg am Donnerstag bei der Verleihung des ersten Eifel-Award der Zukunftsinitiative Eifel (ZIE) den Spruch des Abends.
Dabei war der “Landrat plus”, wie sich der Verwaltungschef über Stadt und Städteregion Aachen (570 000 Einwohner) selbst nennt, nur als Vertreter zur Preisverleihung nach Hillesheim gereist. Eigentlich hatte der Euskirchener Landrat Günter Rosenke die Aufgabe übernehmen sollen, den identitätsstiftenden “Eifel-Nobelpreis”, der künftig jährlich für wechselnde Sparten verliehen wird, vorzustellen. Der Chef von Kreistag und Kreisverwaltung in Euskirchen war aber nach einer Operation ärztlicherseits angehalten, noch keine längeren Autofahrten auf sich zu nehmen.
Statt seiner ergriff Helmut Etschenberg als Kuratoriumsmitglied der “Zukunftsinitiative Eifel” das Wort. Im Auditorium war Rosenkes Stellvertreter Manfred Poth mit dabei, als der erste Eifel-Award überhaupt an die “Krimilandschaft Eifel” verliehen wurde. Und zwar stellvertretend an die bundesweit und darüber hinaus bekannten Schriftsteller Michael Preute alias Jacques Berndorf und Ralf Kramp.
Ralf Kramp, der aus Mechernich stammt und hier auch mit seiner Familie längere Zeit in Glehn gelebt hat, und Berndorf haben die Eifel zuvorderst in der Literatur bekannt gemacht, damit aber auch gleichzeitig für Ausflügler und Touristen interessant gemacht. Die “Zukunftsinitiative Eifel” zeichnete mit dem ersten “Eifel-Award” nicht nur die Popularität der Eifelkrimis aus, sondern vor allem auch die durch sie signifikant ausgelösten wirtschaftlichen Folgen für die Tourismusbranche, insbesondere für die Eifeler Hotelerie und Gastronomie.
In einer Podiumsdiskussion schilderten die Gastronominnen Thea Greif (Kleines Landcafé, Kerpen) und Ruth Breuer (“Schnabuleum”, Senfmühle Monschau) dem Moderator Manfred Lang aus Mechernich, wie und was man unternehmen kann, um sich die Eifelkrimis in der Gastronomie zu Nutze zu machen. Nämlich durch Autorenlesungen mit entsprechendem kulinarischen Angebot, die Aufnahme von Spezialdrinks und Arrangements aus Krimis, durch Krimiwanderungen, Bustouren und ähnliche Veranstaltungen mehr.
Tipps aus ihren reichen Erfahrungsschätzen gaben auch Heinz-Peter Hoffmann, der Festivalleiter von “Tatort Eifel”, Ralf Kramp selbst als Mitbetreiber des Kriminalhauses in Hillesheim, Buchhändler Heribert Blömeke (Buchhandlung Rotgeri) aus Euskirchen und Kerstin Juchem, die Leiterin des Literaturhauses Nettersheim. Es war ein Klasse-Abend, nicht zuletzt dank Langs Moderation und der sensationell guten Krimi-Musik von Heribert Leuchter (Saxophon) und Manfred Hilgers (Kontarbaß) vom “Duo Infernal” aus Aachen.
Die Fäden bei der Zukunftsinitiative Eifel wie auch bei dieser hervorragend organisierten Verleihungsveranstaltung hatten Iris Poth, die Wirtschaftsförderin des Kreises Euskirchen, mit ihren Mitarbeiterinnen und ihr Dauner Kollege Alfred Bauer in Händen. Ein Grußwort voller Sympathie für die ganze Eifel und den manchmal spröden, aber unter der Oberfläche durch und durch “kölnischen Charme” der Eifeler Menschen sprach Heinz Onnertz, der Landrat des Vulkaneifel-Kreises.
Die “Zukunftsinitiative Eifel” hat den Eifel-Award ausgelobt, um besondere Verdienste um die kulturelle, wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Eifel zu würdigen. In der Eifel habe man erkannt, so Moderator Manfred Lang, dass es über mehrere sprachliche, politische und sogar staatliche Grenzen hinweg eine regionale Identität gibt, die sich auf den nordrhein-westfälischen wie rheinland-pfälzischen Eifelteil erstreckt, aber auch Teile Belgiens und Luxemburgs. Neben Vertretern aus beiden Bundesländern, hatte auch die Deutschsprachige Gemeinschaft aus Eupen Vertreter zur Eifel-Award-Verleihung nach Hillesheim entsendet.
Man müsse die einmaligen Reize und Vorzüge der Region bündeln und miteinander vernetzen, um auf kulturellem, touristischen und wirtschaftlichem Gebiet Identität zu stiften und schlussendlich gemeinsamen Erfolg einzufahren, lautet die Devise von Iris Poth. Die Zukunftsinitiative habe mit der Dachmarke Eifel, aber auch mit der ständig wachsenden Palette an Angeboten der Regionalmarke Eifel einen Riesenerfolg gelandet. Der Eifel-Award sei ein weiter wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Angefangen hatte der Boom der Eifelliteratur 1988 mit dem Kriminalroman “Eifel-Blues” von Jacques Berndorf alias Michael Preute. Bis heute hat das neue Genre mehr als 100 Kriminalromane und Anthologien von zahlreichen Autoren hervorgebracht. Die Auflage geht in die Millionen.
Die Laudatio auf den Eifel-Krimi im Allgemeinen sowie auf Jacques Berndorf und Ralf Kramp im Besonderen hielt Professor Dr. Jürgen Hardeck, ein anerkannter Kulturwissenschaftler, Referatsleiter im Ministerium für Kultur des Landes Rheinland-Pfalz sowie Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter des Kultursommers Rheinland-Pfalz e.V. – und zwar in Form einer strengen, sehr geistreichen und wohlformuliert witzigen Anklagerede, so, als säße man über die Preisträger zu Gericht.
Der Eifel-Award soll künftig jedes Jahr verliehen werden, an verdienstvolle Akteure in den Bereichen Kultur und Tourismus, Wald und Holz, Landwirtschaft, Handwerk, Gewerbe sowie Technologie und Innovation. Die Landkreise, Städte, Gemeinden aus NRW und Verbands-Gemeinden aus Rheinland-Pfalz sowie die Wirtschaftskammern der Eifel können dazu Vorschläge einreichen. Insgesamt waren diesmal fünfzehn Initiativen und weitere Akteure für den ersten Eifel-Award vorgeschlagen worden.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

15.12.2009