Sieben Stunden lang gereizt
Das erste Skatturnier um den „Nordeifel Super Cup“ war ein großer Erfolg – 124 Kartenspieler in der Bürgerhalle – Die VR-Bank Nordeifel als Hauptsponsor gewonnen – 1000 Euro für den Turniersieger – Der Erlös geht an die Hilfsgruppe Eifel
Kall – Schauplatz eines großen Skatturniers war am Pfingstmontag die Bürgerhalle in Kall, wo 124 Männer und Frauen stundenlang reizten und um Punkte für den Gewinn des ersten „Nordeifel Super Cups“ wetteiferten. Bei dem Turnier, mit der VR-Bank Nordeifel als Hauptsponsor, ging es um ein garantiertes Preisgeld von insgesamt 2300 Euro. Zudem winkten den erfolgreichsten Teilnehmern Gutscheine und Sachpreise im Wert von weiteren 2000 Euro. Größter Gewinner des Skatwettbewerbs war aber am Ende die Hilfsgruppe Eifel, für die der gesamte Erlös des Turniers bestimmt war.
Veranstalter des Turniers war eine private Initiative um den Skat-Experten Ingo Klein aus Mechernich, der als Mitglied im Hobby-Skat-Club Spay bei Koblenz in der zweiten Bundesliga spielt. Klein ist auch einer der Turnierleiter bei den beliebten Skat-Reisen des Mechernicher Bus-Unternehmens Schäfer-Reisen im In- und Ausland.
Schon seit längerer Zeit plante Klein, ein Benefiz-Turnier zugunsten der Hilfsgruppe Eifel zu veranstalten. In seinem Verwandten Dieter Klein, der bei den Skatfreunden Bronsfeld spielt, fand er einen Mitstreiter für die umfangreiche Organisation des ersten Nordeifel Super-Cups am Pfingstmontag in Kall. Die VR-Bank Nordeifel konnten die beiden Kleins als Hauptsponsor gewinnen.
Durch seine Turnierleiter-Tätigkeit bei den Schäfer-Skatreisen kennt Ingo Klein Skatspieler aus der ganzen Republik. „Wir waren dieses Jahr allein mit 160 Teilnehmern in Mallorca“, berichtete Klein in Kall. Durch seine guten Kontakte habe er zahlreiche Skat-Spieler für die Teilnahme am Kaller Turnier begeistern können. Ein Aufruf bei Facebook habe ebenfalls Mitspieler nach Kall gelockt. Teilnehmer kam aus Belgien, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und aus ganz Nordrhein-Westfalen zum Benefiz-Turnier nach Kall.
Verlockend war das Preisgeld, das den Siegern winkte. 1000 Euro Siegprämie waren für den Turnier-Gewinner ausgelobt, der Zweite bekam 600 Euro, der Dritte 400 Euro und der Vierte immerhin noch 300 Euro. Gespielt wurde in drei Serien mit 48 Spielen. Nach jeder Serie wechselte die Besetzung an den Spieltischen. Gespielt wurde mit dem offiziellen vierfarbigen Turnierblatt, das sich farblich vom herkömmlichen Skatblatt unterscheidet: Gelb ist Karo, Rot ist Herz, Schwarz ist Kreuz und Grün ist Pik.
Beim Turnier in Kall zeigte sich, dass das Skatspiel nicht nur Männersache ist, denn auch ein Dutzend Damen reizte kräftig mit. Dass Skatspielen offensichtlich auch geistig fit hält, wurde ebenfalls deutlich: Mit 89 Jahren war Franz Firmenich aus Euskirchen ältester Teilnehmer. Walter Tönnessen aus Übach-Palenberg trat in Kall mit 84 Jahren an.
82 Jahre alt ist der zweifache Skat-Vize-Weltmeister Erich Hofmann aus Kall, der beim Pfingstturnier als Lokalmatador antrat. Dreimal pro Woche, so Hofmann, frönt er dem Skatspiel, wobei es ihn immer mittwochs zu seinen Skatfreunden nach Köln zieht.
Während des siebenstündigen Skat-Marathons hatten alle Akteure die Möglichkeit, ein Trikot des 1. FC Köln mit den Unterschriften aller Spieler zugunsten der Hilfsgruppe Eifel zu ersteigern. Am Ende war es der Wuppertaler Günter Scholz, dem das rot-weiße Trikot des künftigen Zweitligisten aus der Domstadt 160 Euro wert war.
Zur Siegerehrung war der Gabentisch reich gedeckt. Vom Gutschein über 500 Liter Heizöl, über Reise- und Tankgutscheine bis hin zu Winkelschleifer und Kabeltrommel reichte die Palette der Preise, die von vielen Sponsoren für die Siegerehrung gestiftet worden waren.
„Super Turnier, gute Organisation und tolle Preise“, urteilte ein Mitspieler aus Essen und stellte damit den Organisatoren ein überaus gutes Zeugnis aus. In der Tat hatten Ingo und Dieter Klein unter Bekannten und Verwandten ein Serviceteam gefunden, das den ganzen Tag über mit Essen und Trinken sowie Kaffee und Kuchen dafür gesorgt hatte, dass es den Turnierteilnehmern an nichts fehlte.
Die Pokalübergabe vollzog Paul Schneider von der Hilfsgruppe Eifel, nachdem er berichtet hatte, dass das gespendete Geld für die Mitfinanzierung des Elternhauses an der Bonner Uni-Klinik verwendet werde. In diesem Haus wohnen Eltern während der Krebsbehandlung ihrer Kinder und können denen damit in der schweren Zeit ganz nahe sein.
Gewinner des Nordeifel Super-Cups und des Preisgeldes von 1000 Euro war Hermann Warscheid vom Skatclub „Vulkanasse“ Bettenfeld mit 4115 Punkten. Für den zweiten Platz mit 4006 Punkten bekam Edgar Dimmer vom Skatclub Bitburg Pokal und ein Preisgeld von 600 Euro. Platz drei, für den es 400 Euro gab, belegte mit 3967 Punkten Mario Bädorf vom Club „Kreuz Bube“ Euskirchen. Ein Preisgeld von immerhin 300 Euro konnte der Remscheider Hans-Gerd Plätzer vom Skatverein Lüttringhausen für den vierten Platz mit nach Hause nehmen.
Ingo und Dieter Klein hoffen jetzt, dass durch das Turnier eine stattliche Spendensumme für die Hilfsgruppe zusammenkommt. Nachdem diese feststeht, werden sie den Erlös beim nächsten Monatstreffen der Hilfsgruppe in Roggendorf überreichen.
pp/Agentur ProfiPress