Schatzkiste für Hochwasseropfer
Kinder der Katholischen Grundschule Kommern sammelten 6.614 Euro für Flutopfer – Sponsorenlauf über fünf Kilometer – Auch Schüler waren von Folgen des Hochwassers betroffen
Mechernich-Kommern – „Die Grundschule ist ein Teil von Kommern. Jetzt, wo nach dem Hochwasser Not am Mann ist, wollten wir uns mit einem Sponsorenlauf einbringen”“ sagt Willy Gemünd, Rektor der Katholischen Grundschule (KGS) Kommern. Alle rund 300 Kinder machten mit und aktivierten Eltern, Großeltern, Tanten und Onkels, sie bei der Aktion als Sponsoren zu unterstützen. Jetzt konnten sie eine prall gefüllte Schatzkiste mit 6.614 Euro für die Flutopfer überreichen.
„Das ist ein toller Betrag, der da zusammengekommen ist“, freuten sich Kommerns Ortsvorsteher Rolf Jaeck und Friedel Meuser, stellvertretender Vorsitzender des Kommerner Vereinskartells. Jaeck: „Dank der KGS Kommern können wir jetzt nochmal da Geld verteilen, wo es dringend notwendig ist.“
Fast drei Monate nach dem verheerenden Hochwasser gibt es immer noch Familien, die in Ferienwohnungen leben müssen und es gibt immer noch Menschen, die mit ihrem geringen Einkommen nicht wissen, wie sie den Verlust von Hab und Gut bewältigen sollen. Willy Gemünd: „Auch an unserer Schule sind Kinder von den Folgen des Hochwassers betroffen.“
Durch Kommern ging indessen eine Welle der Hilfsbereitschaft: Mit zahlreichen Aktionen wurden Spenden für die Betroffenen gesammelt. „160.000 Euro sind zusammengekommen“, erzählt der Ortsvorsteher. Drei Viertel davon seien bereits an die Flutopfer verteilt. Jetzt wolle man noch einmal eine Runde durch die betroffenen Häuser und Wohnungen drehen und sehen, wo immer noch dringend Unterstützung gebraucht wird. Die Spendenaktion soll jetzt allerdings zu Ende gehen und das Sammelkonto geschlossen werden.
Willy Gemünd sieht sich nach den Ereignissen in dem Eindruck bestärkt, „dass Kommern eine große Solidargemeinschaft ist.“ Mit dem Sponsorenlauf habe sich die Schule auch bei vielen helfenden Händen aus dem Ort revanchieren wollen: „Unsere Grundschule wird bei Aktionen wie dem Kinderkarnevalszug immer von Bewohnern und Vereinen in Kommern unterstützt.“
In ihrer Aktion für die Flutopfer wanderten die Grundschulkinder auf einer Strecke von fünf Kilometern Richtung Mechernich-Nord. Bei ihrer Rast an der Barbarakapelle wurden sie vom Kommerner Vereinskartell mit Getränken versorgt, bevor es über Wiesen und Felder zurück zur Schule ging. Über ihre Sponsorenkarte sammelten sie pro gelaufenen Kilometer eine festgelegte Geldsumme. „Manche unserer Kinder haben so viele Verwandte und Freunde um Hilfe gebeten, dass ihre Sponsorenkarte gar nicht ausreichte“, erzählt der Schulleiter.
„Damit können wir denjenigen helfen, die noch nicht wissen, wie es weitergeht“, sagt Rolf Jaeck und Friedel Meuser fügt hinzu: „Schließlich wurden einige Schäden in den Häusern auch erst nach und nach erkannt.“ Von der Hilfsbereitschaft sind beide beeindruckt: „Als wir sie brauchten, waren alle Kommerner da.“
pp/Agentur ProfiPress