Schwimmmeister auf Eifel-Tour
Kirchenführung in Steinfeld – Schwimmbadtechnik in Vogelsang besichtigt – Rundfahrt auf dem Rursee
Steinfeld/Vogelsang – Wie alt ist die Klosterkirche in Steinfeld, wann und warum wurden die Rurseen gestaut? Solche und andere Fragen stellten sich 16 Mitgliedern des Bundesverbands deutscher Schwimmmeister (BdS) bei ihrem diesjährigen Verbandsausflug, der sie in die Eifel führte.
Die 16 Schwimmmeister – bundesweit sind im BdS und den 16 Landesverbänden an die 4000 organisiert – aus Nordrhein-Westfalen, Bremen und Hamburg waren der Einladung zum gemeinsamen Wochenende gefolgt. Die Idee hatte Hermann Nöthen aus Strempt. Er ist seit 1964 als Schwimmmeister tätig und der mit Abstand dienstälteste Fachmann am Beckenrand im Kreisgebiet. „Im vergangen Jahr waren wir im Sauerland, da stellte sich heraus, dass viele die Eifel nicht kennen“, so Nöthen.
In Steinfeld, wo die Gruppe auch im neuen Gästehaus übernachtete, wurden die Teilnehmer zunächst von Pater Juros über das weitläufige Klostergelände geführt. Gleich zu Beginn stand die 1149 fertig gestellte Klosterkirche auf dem Programm. Die berühmte Balthasar-König-Orgel, Kirchenaufbau und das Grab des „Eifelheiligen“ Hermann Josef wurden erläutert – auch die Erklärung für die auf dem Grabmal des Heiligen abgelegten Äpfel geliefert.
Tags drauf, bei schönstem, wenn auch eifeltypisch frischem, Vorfrühlingswetter fuhr die Gruppe nach Vogelsang. Dort besichtigten die Fachleute das alte Schwimmbad und die Wassertechnik. Im Anschluss ging es zur Schiffsrundfahrt über die Rurseen. Für die Teilnehmer, viele von ihnen waren erstmals in der Eifel, ein abwechslungsreiches Programm.
Schwimmmeister ist seit den 1970er Jahren ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf mit dreijähriger Lehrzeit und Abschlussprüfung über die regionalen Industrie- und Handelskammern. Wo einst mit Trillerpfeife und dem legendären Schwimmmeisterbefehl „Nicht vom Beckenrad springen!“ für Ordnung in den Frei- und Hallenbädern gesorgt wurde, herrschen allerdings mittlerweile andere Sitten. „Das geht schon lange nicht mehr“, so Nöthen aus Jahrzehnte langer Erfahrung. „Wir versuchen behutsam mit den Kindern und Jugendlichen zu reden.“ In der Praxis allerdings reiche auch das oft nicht aus: „Die Eltern springen einfach rein ins Becken, und die Kinder machen es ihnen nach.“
pp/Agentur ProfiPress