Riesengebirge rückt näher
Die Städteregion Aachen und der polnische Landkreis Jelenia Gorá streben eine gemeinsame Vermarktung ihrer regionalen Produkte an – Schon seit 25 Jahren Partner – Die Polen wollen auf dem Monschauer Weihnachtsmarkt durchstarten
Eifel/Berlin – Eine enge Partnerschaft mit dem polnischen Kreis Jelenia Góra pflegt die Städteregion Aachen seit nunmehr 25 Jahren. Jetzt beabsichtigen die Partner im Rahmen eines LEADER-Projektes eine Kooperation zur Vermarktung regionaler Produkte aus den beiden Mittelgebirgsregionen. Damit soll ein weiterer wichtiger Schritt internationaler Zusammenarbeit getan werden.
Anlässlich der der Internationalen Tourismusbörse in Berlin traf sich die Landrätin Anna Konieczyńska aus Jelenia Gorá mit Vertretern der Städteregion Aachen um die transnationale Kooperation der beiden Regionen vorzustellen. Wie Axel Hartmann, allgemeiner Vertreter des Städteregionalrates Helmut Etschenberg, und der Wirtschaftsförderer Thomas König in Berlin mitteilten, finde im Oktober in Polen ein Unternehmerforum zur Regionalmarke „Riesengebirge“ statt, bei dem sich auch die Eifel mit ihren regionalen Produkten präsentiere.
So wie die Eifel das „Eifel-E“ als Regionalmarke verwende, so habe die Riesengebirgs-Region eine Grafik mit dem legendären Rübezahl als Marke gewählt. Landrätin Anna Konieczyńska lobte bei der Projektvorstellung in Berlin die gute Zusammenarbeit mit der Eifel und hoffte, dass das geplante Projekt einer gemeinsamen Vermarktung bis zum Jahr 2019 umgesetzt wird.
Wie Wirtschaftsförderer Thomas König berichtete, werde sich der Kreis Jelenia Gorá in diesem Jahr mit ihrer Regionalmarke „Riesengebirge“ beim Weihnachtsmarkt in Monschau präsentieren.
Zielsetzung des deutsch-polnischen Leader-Projektes seien der Aufbau eines Wissens- und Akteurs-Netzwerkes, die gemeinsame Entwicklung und Stärkung der regionalen Identität sowie eine nachhaltige und zukunftsorientierte Zusammenarbeit.
Zur Delegation aus Polen gehörten neben der Landrätin Anna Konieczyńska der Tourismusdirektor Wiesław Dzierzba, der Übersetzer Jarostav Hajndrych und die Vorsitzende der Leader-Aktionsgruppe Ducha Gór, Dorota Goetz. Der Kreis Jelenia Góra, so Wiesław Dzierzba, habe ähnlich wie die Eifel einen ländlichen Charakter und lade zum Urlaub auf dem Lande ein. Der Landkreis habe in neun Gemeinden 68.000 Einwohner.
Ähnlich wie Eifel und am Niederrhein gebe es im Kreis Jelenia Góra eine große Dichte von alten Schlössern, die auch touristisch genutzt würden, berichtete Landrätin Konieczyńska. Jelenia Góra liege im Bereich des polnisch-tschechischen Riesengebirgs-Nationalparks und zweier Landschaftsparks. Durch die Kooperation der Städteregion und dem Kreis Jelenia Gorá rückten Eifel und Riesengebirge näher zusammen.
Wirtschaftsförderer Thomas König nannte zahlreiche Gemeinsamkeiten der beiden Regionen. So gebe es im polnischen Partnerkreis auch einen Nationalpark sowie Schutzgebiete und Kulturstätten mit überregionaler Strahlkraft. Mit der Einführung einer Dachmarken-Strategie würden weitere Potenziale für den Tourismus und die Naherholung erschlossen.
Das mit 32.000 Euro veranschlagte Projekt zu einer gemeinsamen Vermarktung regionaler Produkte werde auf deutscher Seite mit einer Leader-Förderung von knapp 21.000 Euro (65 Prozent) ausgestattet, so König. 11.200 Euro trage die Städteregion. Auf polnischer Seite hoffe man auf eine Förderung in Höhe von 16.000 Euro.
pp/Agentur ProfiPress