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Rathaus-Neubau kommt gut voran: Die Türme stehen schon

Rathaus-Neubau kommt gut voran: Die Türme stehen schon
In den nächsten Wochen werden die Fertigbauelemente angeliefert – Heizung mit Erdwärme und Solarenergie umweltbewusst – Hans-Peter Siebum vom Gebäudemanagement: “Wir liegen im geplanten Zeitrahmen” – Eine Reportage des Journalisten Joachim Sprothen im “Kölner Stadt-Anzeiger”
Mechernich – Das neue Mechernicher Rathaus nimmt Formen an. Und zwar in einer Geschwindigkeit, wie es viele angesichts des witterungsbedingt doch recht späten Baubeginns nicht mehr zu hoffen gewagt hatten. “Wir liegen voll im Zeitplan”, berichtete denn auch Hans-Peter Siebum vom städtischen Mechernicher Gebäudemanagement dem Journalisten Joachim Sprothen. Der berichtet heute in einer Reportage im “Kölner Stadt-Anzeiger” über den Baufortschritt.
Nicht, ohne daran zu erinnern, dass die Stadtverwaltung Mechernich bislang in einem Beispiel suchenden Provisorium in fünf verschiedenen Häusern untergebracht war, von denen nur ein einziges als Verwaltungssitz konzipiert und errichtet worden ist – und zwar im 19. Jahrhundert(!). Dieser Rathausteil, in dem auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Erster Beigeordneter Christian Baans, Kämmerei, Trauzimmer, EDV sowie das Büro für Rats- und Bürgerangelegenheiten ihren Sitz haben, steht zurzeit noch.
Zwei markante Türme
Ein anderer Verwaltungstrakt, der ehedem als Schule errichtet und genutzt worden war, ist als erstes abgerissen worden. Auf diesem Grund und Boden sowie auf einem Teil des früheren Rathausplatzes ist zurzeit der erste Bauabschnitt des neuen Rathauses im Gange. Joachim Sprothen schreibt: “Beim Anblick der regen Bautätigkeit auf dem Rathausplatz kam bei einem älteren Mechernicher ein Anflug von Melancholie auf: »Ich bin dort zur Schule gegangen und mit dem Anblick des Gebäudes aufgewachsen«, meinte der Rentner.
Er sprach von einem Gemäuer, das seit Anfang April Geschichte ist. Die Firma Schilles hatte die frühere Volksschule, aus der später das Verwaltungsgebäude I wurde, in wenigen Tagen in 4000 Tonnen Bauschutt verwandelt. Jetzt ist der Blick in die Zukunft gerichtet. Der Rathaus-Neubau nimmt so langsam erkennbare Struktur an.
»Wir liegen im geplanten Zeitrahmen« , so Hans-Peter Siebum vom städtischen Gebäudemanagement. Direkt nach dem Abriss hatten sich die Arbeiter ans Werk gemacht. Jetzt ist bereits die Kellerdecke gegossen. Den zahlreichen Passanten, die den Fortschritt der Bauarbeiten verfolgen, fallen vor allem zwei markante Türme auf. Sie bestehen aus massivem Beton. In den Türmen werden sich später das Treppenhaus und die behindertengerechte Aufzugsanlage befinden. Sie dienen aber auch als »Aufhänger» für die Stahlträger, Außenfassadenteile und Zwischendecken, die ab der nächsten Woche sukzessive im Baukastensystem als Fertigbauelemente angeliefert werden. Siebum: »Dann wird es hier für die Zuschauer noch einmal richtig spannend.«
75 Meter lang, bis zu 15 Metern breit
Der Euskirchener Planer und Architekt Rüdiger Schmitz hatte sich mit seinem Entwurf gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Alternativvorschläge wie die Sanierung des alten Rathauses, die Umwandlung des Schwesternheims »Im Schmidtenloch« in ein Verwaltungsgebäude oder ein Neubau am Nyonsplatz waren mit großer Mehrheit im Stadtrat zugunsten der Pläne von Schmitz abgelehnt worden.
Der eingangs erwähnte Rentner, der dem alten Gemäuer nachtrauert, zählt nach Siebums Erfahrungen zu einer Minderheit: »Bei uns im Gebäudemanagement hat sich kein einziger mehr beschwert. Jeder 70-Jährige, der sich im alten Rathaus die maroden Treppen hochquälte, war anschließend von der Notwendigkeit eines Neubaus überzeugt.« Ein entscheidender Aspekt bei der Wahl des Standortes sei die »Förderung der Innenstadtentwicklung« gewesen.
Der neue »Beamtenbunker« fällt leicht gebogen aus. An seiner längsten Stelle wird er 75 Meter messen, die Breite liegt zwischen 12,5 und 15 Metern. Erdgeschoss und zwei Obergeschosse bieten insgesamt 2800 Quadratmeter Nutzfläche. Hinzu kommt noch der Keller, in dem überwiegend die Technik untergebracht wird. Bis auf 177 Quadratmeter für einen gastronomischen Betrieb wird der gesamte Raum von den Rathausmitarbeitern und den Politikern in Anspruch genommen, die erstmals in einem eigenen Sitzungssaal tagen werden. Das im ersten Bauabschnitt errichtete Gebäude hat eine Länge von 44 Metern.
Ende des Jahres ist dieser Rathausteil bezugsfertig. Dann ziehen zunächst das Einwohnermeldeamt, die Arge und das Sozialamt aus den behelfsweise aufgestellten Containern in die neuen Büros um. Anschließend rückt die Abrissbirne dem Verwaltungsgebäude II zu Leibe (Anm. d. Red.: dem eingangs erwähnten ursprünglichen Mechernicher Rathaus vom Ende des 19. Jahrhunderts), in dem derzeit noch unter anderem Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick residiert.
In einem Aufwasch werden die städtischen Gebäude an der Bergstraße bis einschließlich Hausnummer 13 abgerissen. Dort sind derzeit die Stadtwerke, der Bezirksdienst der Polizei und das Gebäudemanagement untergebracht.
Webcam ist auf die Baustelle gerichtet
Nach dem Abriss beginnt der zweite und letzte Bauabschnitt. Dieser Gebäudeteil mit einer Länge von 35 Metern wird nahtlos an den fertig gestellten Trakt angebaut und in sieben Metern Entfernung zur Bergstraße »im Vorgarten der Stadtwerke enden«, wie Hans-Peter Siebum sich ausdrückte. Im Juli nächsten Jahres soll der zweite Rathauskomplex bezogen werden.
Die Baufortschritte können übrigens auf einer Webcam verfolgt werden, wenn man auf der Homepage der Stadt (www.mechernich.de) die Rubrik »Rathaus + Service« anklickt.
Das Gebäude wird mit Erdwärme beheizt. Fast das komplette Dach, das sich in elf Metern Höhe befindet, wird mit Solaranlagen bestückt. Dadurch werden laut Siebum pro Jahr nicht nur 31 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Luft geblasen, es kommt auch etwas Geld in die Stadtkasse.
Für jede der 45 000 Kilowattstunden, die per anno ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden, bekommt die Stadt im ersten Jahr 46 Cent – mit sinkender Tendenz. Aber bei 8,4 Millionen Euro, die von der Kämmerei für das neue Rathaus finanziert werden müssen, ist die Finanzspritze für die Stromerzeugung eh eine zu vernachlässigende Größe.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

13.08.2008