Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinStadt Mechernich

Profunder Jurist und Gestalter

Stadt Mechernich trauert um ihren früheren Verwaltungschef Bernhard Wachter (75) – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick: „Mit juristischem Verstand, organisatorischem Geschick und menschlicher Integrität gewirkt“

Mechernich – Die Stadt Mechernich trauert um ihren früheren Stadtdirektor und Ersten Beigeordneten Bernhard Wachter, der am Sonntag im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sagte zum Tod des früheren Verwaltungschefs: „Mit ihm hatte die Stadt Mechernich eine prägende Persönlichkeit der kommunalen Selbstverwaltung, einen profunden Juristen und leidenschaftlichen Gestalter des öffentlichen Lebens.“

Bernhard Wachter wurde am 1. September 1949 im oberbayerischen Bidingen im Ostallgäu geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, dem ersten und zweiten juristischen Staatsexamen und einer kurzen wissenschaftlichen Tätigkeit zog es ihn in die Welt der kommunalen Interessenvertretung.

Stadtdirektor Bernhard Wachter (v.l.), Stadtverwaltungsdirektor und Kämmerer Richard Husch und Erster Beigeordneter Winfried Schoeller vor dem Eingang des alten Rathauses. Foto: Archiv ProfiPress
Stadtdirektor Bernhard Wachter (v.l.), Stadtverwaltungsdirektor und Kämmerer Richard Husch und Erster Beigeordneter Winfried Schoeller vor dem Eingang des alten Rathauses. Foto: Archiv ProfiPress

Als Referent beim Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen sowie in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Städte- und Gemeindebundes befasste sich Wachter mit Fragen der Raumordnung, Landesplanung und des Städtebaus – Themen, die ihn zeitlebens begleiteten.

Nachfolger Helmut Rosens

Am 1. April 1982 begann seine Laufbahn in Mechernich: Zunächst als Erster Beigeordneter, später – ab dem 1. Januar 1989 – als Stadtdirektor und Nachfolger Helmut Rosens an der Spitze der Verwaltung, gestaltete er über beinahe anderthalb Jahrzehnte die Geschicke der Stadt mit. In seine Amtszeit fielen nicht nur bedeutende infrastrukturelle Entwicklungen, sondern auch Herausforderungen wie die kommunale Neuordnung, wirtschaftliche Umstrukturierungen nach der Montanära und die fortschreitende Regionalentwicklung im ländlichen Raum.

Die Kanalisation des Stadtgebietes war eine Aufgabe, der sich Wachter und sein Stellvertreter, Erster Beigeordneter Winfried Schoeller, stellen mussten. Wachter galt als sachlich klar denkender, dabei menschlich zugewandter Verwaltungschef.

Am Prominentenskattisch, der viel Geld für soziale Zwecke einspielt (v.r.) Stadtdirektor a.D. Bernhard Wachter, Pfarrer Erik Pühringer, Clubvorsitzender und Ex-Amtsleiter Rolf Cöln und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Foto: Paul Düster (+)/pp/Agentur ProfiPress
Am Prominentenskattisch, der viel Geld für soziale Zwecke einspielt (v.r.) Stadtdirektor a.D. Bernhard Wachter, Pfarrer Erik Pühringer, Clubvorsitzender und Ex-Amtsleiter Rolf Cöln und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Foto: Paul Düster (+)/pp/Agentur ProfiPress

Kolleginnen und Kollegen schätzten seinen juristischen Scharfsinn, seine verbindliche Art und seine tiefe Überzeugung, dass Kommunalpolitik den Menschen vor Ort dienen müsse. Er trat nicht laut auf, aber mit Überzeugungskraft – immer dem Gemeinwohl verpflichtet.

Enge Freundschaften verbanden ihnen über sein Ausscheiden hinaus mit dem seinerzeitigen Unionsfraktionsvorsitzenden Konrad Hamacher und seiner Frau Gertrud sowie mit seinem Pendant an der Stadtspitze, Bürgermeister Peter Wassong.

Bleibende Spuren hinterlassen

Mit dem Jahresende 1996 schied Bernhard Wachter aus dem Dienst der Stadt Mechernich aus. In der Ratssitzung am 17. Dezember 1996 wurde er offiziell verabschiedet – mit Respekt, Dank und Anerkennung für sein fast 15-jähriges Wirken in führender Position. Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er der Stadt eng verbunden und wurde regelmäßig bei öffentlichen Empfängen und Veranstaltungen begrüßt – ein Zeichen der bleibenden Wertschätzung. Er war Mitglied des Prominenten-Skatstammtischs, der viel Geld für soziale Zwecke einspielt.

Bernhard Wachter war Mitglied der CDU, aber über Parteigrenzen hinweg anerkannt. Sein Engagement war nicht ideologisch, sondern sachorientiert – stets geprägt vom Gedanken an Ausgleich, Ordnung und Fortschritt. Dr. Hans-Peter Schick: „Die Stadt Mechernich verneigt sich in Dankbarkeit vor einem Mann, der mit juristischem Verstand, organisatorischem Geschick und menschlicher Integrität gewirkt hat. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm verbunden waren.“

Peter Wassong schrieb: „Bernhard Wachter hat Spuren hinterlassen – nicht laute, aber bleibende. Sein Wirken wird unvergessen bleiben.“ Der frühere Mechernicher Stadtdirektor hinterlässt Ehefrau Christa, die Töchter Carolin und Angela, Sohn Dominik und fünf Enkelkinder. Bernhard Wachter war ein gläubiger Mann und Familienmensch. „Was die Familie in den letzten Wochen und Monaten seines Lebens geleistet hat, damit er zu Hause bleiben und schließlich auch sterben konnte, ist unbeschreiblich“, sagte Wachters Schwiegersohn Martin Jost, der Geschäftsführer des Kreiscaritasverbandes Euskirchen.

Caritasdirektor und Mediator

Auch Wachter selbst war nach seinem Ausscheiden in Mechernich zunächst Geschäftsführer bei der Caritas, und zwar in seinem neuen Wahlheimatkreis Siegburg. Anfang der 2000er Jahre machte sich der Jurist als Mediator selbständig, eine Profession, die er auch im Ruhestand ehrenamtlich mit Leidenschaft als Schulmediator fortführte.

„Kommendes Wochenende haben wir Familientreffen im Allgäu mit den Familien seiner fünf Brüder, da werden wir eine Andacht für ihn halten“, sagte Angela Jost, eine von Wachters Töchtern. Im Allgäu hatte er auch einst seine Frau Christa kennengelernt, die aus Essen stammt. Sein Hobby war übrigens der Gesang – nicht nur im Kirchenchor Siegburg, sondern auch in der Singgemeinschaft Lohmar-Birk.   

pp/Agentur ProfiPress