Pilger sprangen wieder durch Echternach
46 Eifeler Wallfahrer, darunter 24 aus Mechernich, machten sich unter der Leitung des früheren Eifeldekans Erik Pühringer auf den Weg, um am Weltkulturerbe teilzunehmen, dessen Tradition ins Mittelalter zurückreicht
Mechernich/Kall/Echternach – Bei besten äußeren Bedingungen – bewölkt, aber trocken – nahmen Pfingstdienstag 46 Pilgerinnen und Pilger aus der Eifel an der traditionsreichen Echternacher Springprozession teil. Die Mechernicher waren Teil der „Gruppe 24“ in der Prozession durch die Straßen und Gassen der luxemburgischen Kleinstadt, in der der heilige Willibrordus bestattet ist.

Die Teilnehmer „springen“ zu Polka-Melodien in Reihen durch die Stadt bis zum Grab des Heiligen Willibrord in der Echternacher Basilika. Die heutige Form der Springprozession geht auf das 19. Jahrhundert zurück, jedoch lassen sich Quellen ihrer Entstehung bis ins Mittelalter zurückverfolgen.
Die älteste Quelle ist die Sequenz „Laudes Christo“ des Abtes Berno von Reichenau (um 1000), in welcher die Gläubigen aufgefordert werden, das Lob Christi zu Ehren des heiligen Willibrord „magno tripudio“ (mit einem großen Dreisprung) zu feiern. Der Brauch ist mittlerweile Teil des offiziellen immateriellen Kulturerbes des Landes.
„Bewegendes Glaubenszeugnis“
Bevor die Springprozession ihren Lauf nahm, hatten die 24 Mechernicher Pilger bereits einen weiten Weg hinter sich. Er begann bereits um 7.30 Uhr am Bushaltepunkt Stiftsweg, von wo es zunächst zu gemeinsamen heiligen Messe mit den anderen Wallfahrern aus der Aachener Bistumsregion Eifel in der Pfarrkirche St. Nikolaus ging. Zelebranten waren die Pfarrer Erik Pühringer und Matthäus Zuska, die musikalische Gestaltung übernahm Regionalkantorin Holle Görtz an der Orgel.

Im Anschluss reiste die auf 46 Pilger angewachsene Gruppe unter der Leitung des früheren Eifeldekans Erik Pühringer nach Echternach, wo sie sich in der Nähe der alten Benediktinerabtei mit Tausenden anderen Wallfahrern aus der europäischen Nachbarschaft zur Prozession formierten. In Reihen von fünf bis sechs Personen, mit weißen Tüchern verbunden, springen die Teilnehmenden seitlich vorwärts durch die Stadt – ein bewegendes Glaubenszeugnis…
Nach dem rund einstündigen Prozessionsweg versammelten sich die Eifeler Pilgergruppen im Innenhof der Abtei zu einem Gruppenfoto. Anschließend blieb noch Zeit für individuelle Gestaltung: Von einer besinnlichen Abschlussandacht in der Basilika über einen Stadtbummel bis zur Teilnahme an der Kirmes reichte das Angebot.

Die Rückfahrt erfolgte um 14 Uhr, die Ankunft in Mechernich gegen 16.30 Uhr. Pfarrer Erik Pühringer sagte der Agentur ProfiPress: „Die Pilgerinnen und Pilger blicken auf einen gelungenen Tag zurück – eine gelungene Wallfahrt im Zeichen des Heiligen Willibrord.“ Der Leitende Seelsorger des Pastoralen Raumes St. Barbara Mechernich übernahm die Wallfahrtsleitung Pfingsten 2023 von Domkapitular Hajo Hellwig.
pp/Agentur ProfiPress