Ordensverleihung am Altar
Schwungvolle „Mess op Platt“ in St. Margareta Vussem mit Pfarrer Felix Dörpinghaus, Dreigestirn, „Manni kallt Platt“ und Anneliese Klinkhammer als liturgische Leiterin – Gäste aus Mechernich, Holzheim und Schwerfen
Mechernich-Vussem – Es ging um Toleranz und Laissez-faire, getreu dem rheinischen Lebensmotto „Jede Jeck öss anders“ oder auch „Jeck, loss leck elanz“, leben und leben lassen. Die diesjährige Vussemer Karnevalsmesse, die gleichzeitig ein zünftiger Mundartgottesdienst war, war unter das Motto gestellt worden: „Nemm oss esu, wie me senn“, verbunden mit der Bitte an Gott, jeden Menschen so anzunehmen und zu lieben, wie er ist.
Vorbereitet worden war die Liturgie einmal mehr von der pensionierten Lehrerin Anneliese Klinkhammer, den Kommunionkindern der Pfarre St. Margareta und dem Vorsitzenden Wolfgang Schneider des Karnevalsvereins Vussem von 1977. Für Musik sorgten die Flötengruppe unter der Leitung von Resl Feyen und Organist Erik Arndt. Am Altar standen Senior-Messdiener Michael, Pfarrer Felix Dörpinghaus und Diakon Manni Lang, der auch die Predigt auf Eifeler Platt hielt.
Weiße und schwarze Schafe in der Herde
Den geistlichen Rahmen bildete die „Taufe des Herrn“, die am Wochenende zum Ende der Weihnachtszeit gefeiert wurde. Darin bekenne sich der Vater im Himmel zu seinem irdischen Sohn und mit ihm auch zu allen anderen Getauften, Männlein wie Weiblein, weißen wie schwarzen Schafen in der Herde, von denen der Prediger in einem Gleichnis des indischen Jesuiten Anthony de Mello berichtete.
Nach dem Schlusssegen von Pfarrer Dörpinghaus traten die Karnevalisten in Aktion. Präsident Ralf Schumann und Wolfgang Schneider, der Vorsitzende des „KV Vussem 1977 e.V“, begrüßten das neue Dreigestirn aus dem Prinzen und Ortsbürgermeister Carsten Vogel, Bauer Falk (Lodzinski) und Jungfrau Michaela (Mischa Kramer). Die sangen nicht nur ihr Mottolied, sondern zeichneten auch die Akteure der Mundart-Karnevalsmesse mit Orden aus.
Beim Dank versuchte sich der üblicherweise kein „Platt“ redende Pfarrer in rheinischem Zungenschlag, was ihm donnernden Applaus eines prall gefüllten Gotteshauses einbrachte. Anschließend wurde im Probenraum des Dorfgemeinschaftshauses kräftig weitergefeiert.
pp/Agentur ProfiPress