Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinStadt Mechernich

Niedrige Müllgebühr auf Bewährung

Müll besser sortieren, Fehlwürfe vermeiden, Müllmenge reduzieren: Stadt Mechernich appelliert an ihre Bürger – Müllgebührenerhöhung wegen hoher Rücklagen auf 2017 vertagt – Vielleicht können sie sogar vermieden werden, wenn die Menschen mitmachen

Mechernich – „Die Bürger haben es zurzeit selbst in der Hand, ob die Müllgebühren steigen oder nicht“, sagte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick noch vor den Haushaltsplanberatungen für das Jahr 2016. Er gibt die Devise an die Bürgerschaft aus: „Besser sortieren, Fehlwürfe vermeiden.“ Noch immer landen viel zu viel Altpapier, Grüner-Punkt-Verpackungen und Biomasse im grauen Restmüll.

Das Jahr Bedenkzeit ist im Mechernicher Rathaus beschlossene Sache. Denn (noch) hat man im Abfallentsorgungshaushalt Rücklagen. Im neuen Jahr will die Stadtverwaltung die Abfallbeseitigungsgebühren deshalb noch nicht anheben, sondern 200.000 der 250.000 Euro Rücklagen verbrauchen, erklärt Stadtwerkeleiter Helmut Schmitz: „Wir nutzen 203.000 Euro als Puffer für 2016, um Defizite abzufangen.“ Sollte die Müllmenge weiter steigen wie aktuell im Jahr 2015, dann allerdings müsse 2017 deutlich an der Gebührenschraube gedreht werden.

Dieter Karls, der im Rathaus zuständige Mann für die Abfallentsorgung, nennt die Entwicklung der vergangenen Jahre paradox. Drei Jahre hintereinander hatte die Stadt die Abfallentsorgungsgebühren zur Freude ihrer Bürger herabsetzen können – und zwar spürbar.

Dieter Karls und Helmut Schmitz erklären der Presse, warum die Abfallbeseitigungsgebühren in Mechernich zu steigen drohen. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick räumt ein Jahr Bedenkzeit ein: „Abfallentsorgungsverhalten überdenken, Fehlwürfe vermeiden, Müll besser sortieren.“ Sonst müsse 2017 deutlich an der Gebührenschraube gedreht werden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Dieter Karls und Helmut Schmitz erklären der Presse, warum die Abfallbeseitigungsgebühren in Mechernich zu steigen drohen. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick räumt ein Jahr Bedenkzeit ein: „Abfallentsorgungsverhalten überdenken, Fehlwürfe vermeiden, Müll besser sortieren.“ Sonst müsse 2017 deutlich an der Gebührenschraube gedreht werden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Einmal wegen einer Reduzierung der Abfallmenge und Steigerung der Einnahmen bei der Altpapiersammlung. Dann wegen des erfreulichen Ergebnisses einer europaweiten Ausschreibung der Abfallentsorgung für mehrere Städte und Gemeinden gemeinsam. Dabei hatte die federführende Stadtverwaltung Mechernich Top-Konditionen ausgehandelt und die Müllgebühren ein weiteres Mal senken können.

2014 wurden zudem die Haushalte kontrolliert, die sich von der braunen Biomülltonne haben befreien lassen, weil sie selbst einen Komposthaufen im Garten betreiben. 500 Haushalte meldeten sich im Zuge dieser Überprüfungskampagne erstmals oder wieder für die Biotonne an. „Wir rechneten folgerichtig mit weniger Biomüll in grauen Tonnen“, so Dieter Karls.

Doch das Gegenteil passierte: 2015 wurden 300 Tonnen Hausmüll mehr verbrannt als kalkuliert. Statt der erwarteten 3.800 Tonnen landeten und landen bis Jahresende 4.100 Tonnen Restmüll aus Mechernich in der Müllverbrennungsanlage. Die Bioabfallmenge blieb trotz der um 500 Müllgefäße gestiegenen Zulieferschaft mit 3.100 Tonnen nahezu konstant. Die Sperrmüllmenge stieg von 900 um 200 auf 1.100 Tonnen.

Dieter Karls: „Rückläufig sind hingegen die eingesammelten Altpapiermengen, obwohl jeder Haushalt eine kostenfreie Altpapiertonne zur Verfügung hat.“ Das Minus: 100 Tonnen. Auch in der gelben Recyclingtonne landeten 2015 100.000 Kilogramm weniger Abfall.

Dieter Karls: „Jeder Bürger sollte sein Sortierverhalten überdenken, denn die Wahl des richtigen Entsorgungsweges bringt Vorteile ins Portemonnaie.“ Nach einem kontinuierlichen Rückgang der Abfallbeseitigungsgebühren seit dem Jahre 2009 um über 50 Prozent stünde erstmals für das Jahr 2017 wieder eine Gebührenerhöhung an. Das will Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick durch seinen Appell an die Bevölkerung nach Möglichkeit vermeiden.

 pp/Agentur ProfiPress