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„Nichtstun ist der größte Fehler“

„Woche der Wiederbelebung“ in der Gesamtschule der Stadt Mechernich

Mechernich – „Das ist total anstrengend“, stellte Jan fest. Im Rhythmus von „Stayin alive“ führten er und seine Mitschüler von der Gesamtschule Mechernich kraftvoll und unermüdlich die Herz-Druck-Massage bei „Mini-Anne“ durch – so heißt die aufblasbare Trainingspuppe. Für 45 Schüler der Mechernicher Gesamtschule ging es im Rahmen der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“, die auch durch Laien mögliche Reanimation zu erlernen.

Mit Feuereifer dabei waren die Siebtklässler der Gesamtschule dabei, um die verblüffend anstrengende Herz-Druck-Massage zu erlernen. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Mit Feuereifer dabei waren die Siebtklässler der Gesamtschule dabei, um die verblüffend anstrengende Herz-Druck-Massage zu erlernen. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

„Viele haben Angst, etwas falsch zu machen. Das kann man aber gar nicht. Nur Nichtstun ist der größte Fehler“, sagte Oberarzt Marcus Münch vom Kreiskrankenhaus Mechernich. Er und seine Kollegen von der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapien sowie Vertreter des Rettungsdienstes des Kreises Euskirchen übten mit den Schülern der Jahrgangsstufe 7 erst die Theorie und dann die richtigen Handgriffe.

„Bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen mindestens fünf Minuten. Doch diese ersten fünf Minuten entscheiden über Leben und Tod. Schädigungen des Gehirns treten schon in den ersten drei bis fünf Minuten nach einem Herzstillstand durch fehlenden Sauerstoff auf, nach fünfzehn Minuten haben nur noch zehn Prozent der Betroffenen eine Überlebenschance. Ganz einfach hilft an der Stelle die Formel Prüfen-Rufen-Drücken“, erklärte der Mediziner den Jugendlichen.

Schüler der städtischen Gesamtschule Mechernich trainierten die Herz-Druck-Massage in der „Woche der Wiederbelebung“. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Schüler der städtischen Gesamtschule Mechernich trainierten die Herz-Druck-Massage in der „Woche der Wiederbelebung“. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Die von der Kreissparkasse gesponserten 16 „Mini-Anne“-Puppen samt Handyattrappe machten die Situation so realistisch wie möglich. Nachdem die Schüler durch lautes Rufen die mangelnde Ansprechbarkeit des Patienten feststellten, riefen sie mit dem Handy den Rettungsdienst: „Kommen Sie schnell zur Gesamtschule Mechernich!“, hörte man die zahlreichen Angaben der Schüler, während andere schon mit der Wiederbelebung begannen. Felix äußerte am Ende der Aktion: „Ich fand es super interessant und toll. Ich bin froh, dass ich jetzt weiß, wie ich jemanden wiederbeleben kann – an der Puppe hat es auf jeden Fall schon einmal funktioniert!“

„Die weit verbreitete Hilflosigkeit in solchen Situationen beruht oft auf mangelnder Übung und der daraus resultierenden Angst, den Verletzten schädigen zu können. Daher liegt es nahe, bereits Jugendlichen mit dem Thema Wiederbelebung vertraut zu machen und sie frühzeitig als kompetente Ersthelfer auszubilden“, hob Schulleiterin Dagmar Wertenbruch die Bedeutung der Aktion hervor.

Vor diesem Hintergrund freue sich die Gesamtschule der Stadt Mechernich über die Kooperation, die Marcus Münch mit der Schule anstrebt. So ist vorgesehen, das Training rund um die Wiederbelebung mindestens einmal im Jahr zu wiederholen, um noch mehr Schüler für die Wiederbelebung zu sensibilisieren und bei allen die Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen.

pp/Agentur ProfiPress