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Museumsteam pflanzt Baum des Jahres

Museumsteam pflanzt Baum des Jahres
Dr. Josef Mangold, Direktor des LVR-Freilichtmuseums Kommern, griff zum Setzen der Vogelkirsche selbst zur Schippe – Seit 1952 wird in Deutschland jeweils zum 25. April auf einen kulturhistorisch oder ökologisch besonders wertvollen Baum aufmerksam gemacht
Mechernich-Kommern – Einen Baum des Jahres 2010, die Vogelkirsche, setzte das Team des LVR-Freilichtmuseums Kommern jetzt zum internationalen Tag des Baumes in die museumseigene Eifel-Erde. Ein ganzes Team rückte an, um den bereits über drei Meter großen “Setzling” zu pflanzen und mit reichlich Wasser, hergebracht in historischen Milchkannen, zu gießen. Museumsdirektor Dr. Josef Mangold berichtete über die vielfältige Nutzung des Baumes: “Unter anderem wurde das Holz verarbeitet: Möbel aus Kirschholz galten früher als Zeichen für Wohlstand. Im Bergischen sind besonders Truhen und Uhren aus Kirsche gefertigt worden.” Wie Museumsförster Ingo Esser informierte, erzielt das Edellaubbaumholz der Kirsche auch heute noch hohe Preise bei Holzauktionen, oft zwischen 2000 und 2500 Euro den Festmeter.
Forstdirektor Ingo Esser: “Nach der Eiszeit breitete sich die Vogelkirsche wieder von Osten her bei uns aus. Den Namen hat sie daher, dass die Kirschkerne durch Vögel verbreitet werden.” Der sonnenliebende Baum sei überwiegend an Waldrändern zu finden. Neben den schmackhaften Früchten, die auch heute noch gerne zu Marmeladen, Säften und Obstbränden verarbeitet werden, hat die Vogelkirsche auch als Volksbrauch große Bedeutung, wie der Museumsförster sagte: “Als Barbarazweige stellte man abgeschnittene Vogelkirschzweige am 4. Dezember im Haus ins Wasser, damit sie zu Weihnachten blühten. Damit ist der Barbarazweig auch ein Vorläufer des Weihnachtsbaumes.”
Wenn junge Mädchen den Zweig ins Wasser steckten, sollten sie zur Zeit der Blüte ihren Zukünftigen erblicken. “Ich bin mir aber nicht sicher, ob das immer stimmte”, fügte Esser schmunzelnd hinzu. Mit der Vogelkirsche hat Museumsdirektor Josef Mangold bereits zum dritten Mal einen Baum des Jahres gepflanzt. Die ursprüngliche Idee zum Tag des Baumes geht auf den amerikanischen Journalisten J. Sterling Morton zurück, der den ersten “Arbor Day” 1882 in Nebraska ausrief. Seit 1952 gibt es jeweils am 25. April eine bundesdeutsche Tradition des “Tags des Baumes”, an der sich auch das Freilichtmuseum Kommern beteiligt. Mit den Aktionen soll den Menschen die Bedeutung der Natur näher gebracht werden, das Kuratorium “Baum des Jahres” wählt dazu besonders seltene sowie kulturhistorisch und ökologisch wertvolle Baumarten aus. Die jetzt präsentierte sommergrüne Vogelkirsche kann bis zu 100 Jahre alt und weit über 20 Meter hoch werden.

Manfred Lang

27.04.2010