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Mitarbeiter schulen sich selbst

Trainingslager für mehr Bürgerservice
Stadtverwaltung Mechernich auf neuen Wegen: Die Mitarbeiterinnen von Bürgerinfo und Einwohnermeldeamt haben bereits im Containerdorf mit der Zukunft begonnen – Gemeinsame Einsatzpläne und gegenseitige Hilfe – Im Endeffekt soll in der neuen Abteilung “Bürgerservice” jeder alles können
Mechernich – Noch ist der Grundstein nicht gelegt, doch das Ernstfalltraining “Neues Rathaus” läuft bereits. Und zwar im Provisorium “Containerdorf”, das man für die Dauer der Neubauarbeiten hinter der jetzigen Stadtverwaltung Mechernich aufgebaut hat.
Dort sind nebeneinander die Büros von Bürgerinfo und Einwohnermeldeamt eingezogen und üben seit Anfang April bereits das, was das neue Mechernicher Rathaus nach dem Willen der Stadtväter einmal im weiten Umland ganz besonders auszeichnen soll: nämlich Bürgerservice nach modernsten Maßstäben.
Ziel ist es, im Erdgeschoss des neuen Rathauses ebenerdig alle Dienstleistungen anzubieten und aus möglichst einer Hand alles zu erledigen, was der Bürger erledigt haben will oder muss. “Nicht mehr die Bürger sollen laufen, sondern die Akten”, hat der Erste Beigeordnete Christian Baans der von Silvia Jambor und Carmen Keil geleiteten Planungskommission für den Bürgerservice im neuen Rathaus mit auf den Weg gegeben.
Und die Gruppe arbeitet mit Hilfe der Beratungsfirma Sitcom bereits eifrig an der Umsetzung. In einem ersten Schritt wurde das Personal von Bürgerinfo und Einwohnermeldeamt geschult und mit den jeweils anderen Arbeitsbereichen vertraut gemacht. Ziel ist es, dass jeder alles kann und die insgesamt sechs Mitarbeiterinnen beider Einrichtungen sich gegenseitig qualifiziert vertreten. Silvia Jambor: “Wir haben Anfang April damit begonnen, dass die Mitarbeiterinnen selbständig ihre Arbeits- und Vertretungspläne aufstellen und sich gegenseitig schulen.”
“Das klappt nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser”, so Christa Rütt, Ingrid Heid und Margot Schommer im Gespräch mit der Presse. Im endgültigen Bürgerservice des neuen Rathauses sollen neben dem Team von Einwohnermeldeamt und Bürgerbüro auch die vom Bürger häufig direkt und persönlich angesteuerten Abteilungen wie Standesamt, die Gebührenabteilung der Stadtwerke und die Steuer- und Abgabenabteilung der Verwaltung räumlich eng beieinander liegen.
Das personell verstärkte Bürgerbüro im Zentrum dieser besonders publikumswirksamen Abteilungen soll noch mehr Dinge sofort und unmittelbar erledigen können als das heute der Fall ist. Die Mitarbeiter auch anderer Abteilungen sollen so geschult werden, dass das Bürgerbüro in Stoßzeiten jederzeit Verstärkung bekommen kann.

Vor allem sollen Menschen in besonderen Lebenslagen (Zuzug, Fortzug, Geburt, Todesfall, Eheschließung) im Bürgerbüro künftig umfassend betreut werden. Der frisch zugezogene Neubürger soll nicht nur den Hinweis erhalten, bei welchen Ämtern er was erledigen muss, sondern er soll nach Möglichkeit direkt im Bürgerbüro seine Ummeldung nach Mechernich vollziehen können, die Anmeldung seiner Wohnung für Wasser, Kanal, Straßenreinigung und Müllabfuhr sowie beispielsweise die Registrierung seines Vierbeiners für die Hundesteuer.
Gleichzeitig erfährt der Neuzugezogene in einem umfassenden Beratungsgespräch, welche Schulen und welche Kindergärten für seinen Nachwuchs in Frage kommen, welche Strom- und Gasversorger und vieles mehr. Es sollen mit Hilfe der Firma Sitcom so genannte “Lebenslagenkonzepte” ausgearbeitet werden, mit deren Hilfe Bürger im neuen Rathaus eine auf ihre konkrete Situation zugeschnittene optimale Beratung erhalten.
Umfragen unter der städtischen Bürgerschaft haben ergeben, dass bislang viele Mitmenschen eigens Urlaub genommen haben, um beispielsweise in Kombination mit Arzt- oder Krankenhausbesuchen ihre Behördengänge im Mechernicher Rathaus zu erledigen. Der lange Donnerstag, an dem das Rathaus bis 18 Uhr geöffnet hat, soll daher auf jeden Fall beibehalten werden, um Leuten auch einen Rathausbesuch nach Feierabend zu ermöglichen.
Aller Voraussicht nach, so Silvia Jambor, soll das neue Rathaus künftig auch an Freitagnachmittagen für den Publikumsverkehr geöffnet haben. Der Bürgerservice soll aber auch personell verstärkt werden. Eine Teilzeit- soll durch eine Vollzeitstelle ersetzt werden. Ob es weitere personelle Aufstockungen geben wird, muss der Praxisbetrieb im neuen Rathaus ergeben.
Die Startphase mit einer personellen Vernetzung zwischen Bürgerinfo und Einwohnermeldeamt habe jedenfalls gut funktioniert, so Carmen Keil und Silvia Jambor. Der Bürgerbereich wird aller Voraussicht nach schon nach Abschluss der ersten Rathaus-Neubauphase Ende Januar 2009 in Betrieb gehen. Im Parterre soll es eine Infotheke in Kombination mit der Telefonzentrale und vier Beratungstische mit Wartebereich, Kinderspielecke und LCD-Infobildschirm geben.
Es soll kein Ampel- oder Nummern-System wie beispielsweise in der Euskirchener Kreisverwaltung geben, so Silvia Jambor: “Der Wartebereich ist mit Glaswänden zwar schalldicht abgetrennt, aber man kann sehr gut sehen, wenn an einem der vier Beratungstische etwas frei wird.”
Zwei Mitarbeiter/innen des Bürgerservice sollen an Infotheke und Telefonzentrale arbeiten, vier in der direkten Bürgerbetreuung. Für so genannte Rückzugsarbeiten gibt es zwei weitere Schreibtische/Arbeitsplätze in einem rückwärtigen Büro. Dort soll der Bürger auch direkt die Zimmer des Standesamtes, der Stadtwerke oder der städtischen Steuerabteilung aufsuchen können, um seine Angelegenheiten zu klären.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

09.06.2008