Mechernicher führt Caritas
Wachablösung beim Kreiscaritasverband Euskirchen: Diakon Horst Lennartz (79) geht, Martin Jost (44) aus Lorbach kommt, Bernhard Becker (62) bleibt
Euskirchen/Mechernich – Auch Roswitha Müller-Piepenkötter, die frühere NRW-Justizministerin im Kabinett Rüttgers und Bundesvorsitzende des Weißen Rings, war in ihrer Eigenschaft als Diözesanvorstand der Kölner Caritas mit von der Partie, als jetzt im Euskirchener Casino Wachablösung an der Spitze des Euskirchener Kreiscaritasverbandes vollzogen wurde.
Diakon Horst Lennartz (79), seit 2007 ehrenamtlicher Vorstand an der Seite des 2017 aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedenen Geschäftsführers Franz Josef Funken, wurde in den mehr als verdienten Ruhestand verabschiedet. Der aus Mechernich-Lorbach stammende Martin Jost (44) wurde gleichzeitig als neuer Euskirchener Caritas-Chef eingeführt. Bernhard Becker (62) steht ihm noch drei Jahre als zweiter hauptamtlicher Vorstand zur Seite, um den Übergang und den anstehenden Generationswechsel in der Caritas mitzugestalten.
Jost war von einer Findungskommission unter Diözesanbeteiligung aus einer ganzen Reihe hochqualifizierter Bewerber ausgeguckt worden. Der Diplom-Sozialarbeiter und Sozialmanager mit bisherigem Tätigkeitsfeld und Wohnsitz im benachbarten Rhein-Erft-Kreis hatte seinen Zivildienst einst im Mechernicher Kreuserstift absolviert. Das motivierte Martin Jost, Soziale Arbeit an der Fachhochschule in Köln zu studieren.
Auch während seines Studiums war der Ehemann und Vater zweier Kinder weiter in der Einrichtung tätig und konnte erste Kontakte zur verbandlichen Caritas im Bistum Aachen knüpfen. Sein Anerkennungsjahr absolvierte er beim Wohnverbund Sanden in Mechernich-Vussem, der Menschen mit seelischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.
Geschäftsführer der APK
2001 wechselte Martin Jost zur Arbeitsgemeinschaft für psychisch Kranke (APK) in Hürth. Die APK ist ein Träger der sozialpsychiatrischen Versorgung im Rhein-Erft-Kreis. Er war dort zunächst als Sozialarbeiter tätig. Nach einem weiteren, berufsbegleitenden Studium zum Sozialmanager wechselte Jost dort in die Verwaltung und übernahm 2006, zunächst als stellvertretender Geschäftsführer und später als Geschäftsführer, Leitungsverantwortung.
Zur Caritas Euskirchen gab es für den verheirateten Vater zweier Kinder schon während dieser Zeit viele Bezüge. Mit dem Integrationsfachdienst bestand in Euskirchen eine Bürogemeinschaft bis zum Rückzug des Wohlfahrtsverbandes aus diesem Tätigkeitsfeld. Martin Jost ist eng mit der Region verwurzelt. In der Caritas Euskirchen sieht er einen Träger mit vielen Hilfen und Angeboten für Menschen am Rande: „Die meisten teilstationär und ambulant, das ist für mich ein absolut stimmiges Tätigkeitsspektrum.“ Er selbst bezeichnet sich als Netzwerker: „Ich habe große Lust, dieses Netzwerk weiter auszubauen, neue Ideen zu entwickeln und übergreifend systemisch zu arbeiten – sowohl mit in-, als auch mit externen Partnern.“
Bernhard Becker hatte Anfang 2017 die Leitung des Kreiscaritasverbandes Euskirchen übernommen, nachdem Franz Josef Funken, der langjährige Geschäftsführende Vorstand der Caritas Euskirchen, krankheitsbedingt auf eigenen Wunsch aus dem Dienst ausgeschieden war. Nach dem Vorstandwechsel ist er weiterhin für den Verband in Leitungsverantwortung für die Fachbereiche Sucht- und Wohnungslosenhilfe sowie Eingliederungs- und Behindertenhilfe tätig.
pp/Agentur ProfiPress