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Mechernicher erleichtern Flüchtlingen das Einleben

Freie evangelische Kirchengemeinde, TuS Mechernich und Vussemer Bürger engagieren sich auf vielfältige Weise für Flüchtlinge im Stadtgebiet Mechernich – Am Sonntag, 31. Mai Integrationstag mit Spiel und Spaß im Eifelstadion

Mechernich – Seit acht Monaten lebt Ibrahim Olaoye in Mechernich. Der junge Afrikaner, der sein Land aus politischen Gründen verlassen hat, hat an der Obafemi Awolowo University in Nigeria sein Grunddiplom in Politikwissenschaften erworben. Mit diesem Abschluss wird er in Deutschland nicht allzu viel anfangen können, doch „er ist universell einsetzbar“, sagt Sigrid Stanek. Sie engagiert sich für die Freie evangelische Gemeinde in Mechernich (FeG) in der Arbeit für Asylbewerber und würde Ibrahim Olaoye gerne zu einer Arbeit verhelfen.

Zu ihren Schützlingen gehören auch die Gjazis, eine junge, bald vierköpfige Familie aus Albanien. Mutter Elena ist examinierte Krankenschwester und willens, kurz nach der Geburt des zweiten Kindes, das im August zur Welt kommen soll, eine Stelle in der Alten- oder Krankenpflege anzutreten. Vater Klodian, der in seiner Heimat als Finanzbeamter gearbeitet hat, will sich derweil um die beiden Kinder kümmern, da seine Aussichten auf Arbeit vergleichsweise schlecht sind.

Mechernicher Kinder und die Kinder der in Mechernich lebenden Flüchtlingsfamilien verstehen sich prächtig im „Kids-Club“ der Freien evangelischen Gemeinde. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Mechernicher Kinder und die Kinder der in Mechernich lebenden Flüchtlingsfamilien verstehen sich prächtig im „Kids-Club“ der Freien evangelischen Gemeinde. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Nachdem die Stadt Mechernich im Januar Kirchen, Vereine und andere Institutionen um den „Runden Tisch Flüchtlingsarbeit“ versammelt hatte, zählte die FeG zu den ersten Teilnehmern, die sich kurz darauf aktiv in die Arbeit mit Flüchtlingen einbrachten und sich in den Übergangsheimen Elisabethhütte und Peterheide um die dort lebenden Flüchtlinge kümmerte. „Ich bin hingegangen und habe einfach so lange an jede Tür geklopft, bis ich die Menschen dort zusammengetrommelt habe“, berichtet Sigrid Stanek. Sie verteilte Flyer, auf denen in Deutsch und Englisch über die Hilfsangebote der FeG informiert wird.

Die Aktivitäten der FeG sind nur ein Beispiel dafür, dass es in Mechernich eine Willkommenskultur gibt. Auch in Vussem, wo vier Familien mit Kleinkindern eine neue Bleibe in der alten Schule fanden, gibt es einen engagierten Kreis um Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer, der sich bemüht, die Zugewanderten am dörflichen Leben teilhaben zu lassen.

Beim gemeinsamen Spielen überwinden die Kinder der Freien evangelischen Kirchengemeinde und der in Mechernich lebenden Flüchtlingsfamilien sprachliche und kulturelle Barrieren. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Beim gemeinsamen Spielen überwinden die Kinder der Freien evangelischen Kirchengemeinde und der in Mechernich lebenden Flüchtlingsfamilien sprachliche und kulturelle Barrieren. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Die Integration der Menschen liegt uns sehr am Herzen“, sagt Pastor Ralph Wiegand von der FeG, „daher konnten wir uns nach dem ‚Runden Tisch‘ der Stadt durchaus vorstellen, eine Anlaufstelle für Menschen zu werden, die Hilfe für das Leben in Deutschland benötigen.“

Mittlerweile hat sich ein großer Kreis an Freiwilligen gebildet, die bereit sind, den Neuankömmlingen Starthilfe zu leisten. Dazu zählen Einkaufstipps oder der Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Begleitung bei Arztbesuchen ebenso wie die Kommunikation mit Behörden. Auch bei der Wohnungssuche und bei der Ausstattung mit Möbeln sind die Mitglieder der FeG behilflich. Aktuell wird gerade eine kleine Kleiderbank für gezielte Hilfen in einem leerstehenden Haus in Mechernich eingerichtet. Darüber hinaus gibt es mittlerweile drei regelmäßige Angebote: den interkulturellen „Kids-Club“ mittwochs, 17 bis 18.30 Uhr, eine Spielgruppe für Vorschulkinder donnerstags, von 15 bis 16.30 Uhr und ein Deutschkurs für Erwachsene montags, von 17.30 bis 19 Uhr, jeweils in den Räumen der FeG, Nesselrodestrasse 2-4, in Mechernich. Geplant ist außerdem, bald zweimal wöchentlich Nachhilfestunden für Schulkinder anzubieten.

In Sachen Integration engagiert sich auch die TuS Mechernich. Unter dem Motto „Tooo (r) leranz!“ lädt der Verein am Sonntag, 31. Mai zum Integrationstag für Flüchtlingskinder bis 14 Jahre und ihre Familien ins Eifelstadion ein. Von 10 bis 14 Uhr wird die Jugendabteilung der TuS Mechernich ein abwechslungsreiches und interessantes Programm rund um den Fußballsport anbieten. Das DFB-Mobil kommt und bietet einen Einblick in aktuelle Trainingsmethoden für Trainer sowie Spieler. Außerdem sammelt der Verein seit Wochen gut erhaltene Sportbekleidung, um die Kinder und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien damit auszustatten.

Pfarrer Ralph Wiegand (l.) und Sigrid Stanek (3.v.r.) mit Ibrahim Olaoye (r.) und der Familie Gjazi. Sowohl die examinierte Krankenschwester Elena Gjazi aus Albanien als auch der junge Afrikaner suchen dringend Arbeit. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Pfarrer Ralph Wiegand (l.) und Sigrid Stanek (3.v.r.) mit Ibrahim Olaoye (r.) und der Familie Gjazi. Sowohl die examinierte Krankenschwester Elena Gjazi aus Albanien als auch der junge Afrikaner suchen dringend Arbeit. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Die TuS Mechernich ist sich ihrer sozialen Rolle in der Gesellschaft bewusst und möchte mit diesem Schritt den Flüchtlingskindern, die zurzeit im Stadtgebiet Mechernich leben, eine Anlaufstelle bieten und nachhaltig an der Bewältigung der schwierigen Integrationszeit mitarbeiten“, sagt Jugendgeschäftsführer Rocco Bartsch. Vor allem die sprachlichen Barrieren sollen über den spielerischen Aspekt gelöst werden, so dass zum Integrationstag selbstredend auch alle vereinsangehörigen Kinder und ihre Eltern eingeladen sind.

Wer die Verantwortlichen bei der TuS Mechernich oder bei der FeG unterstützen möchte, kann sich unter www.tusmechernich.de an den Verein oder an Sigrid Stanek, Tel. 0 24 43/84 73, Mobil 0177 2192718, isb@feg-mechernich.de wenden. Für Unternehmer, die bereit wären, Asylbewerber mit gültiger Arbeitserlaubnis bei sich Probe arbeiten zu lassen, stellt Sigrid Stanek gerne den Kontakt her.

pp/Agentur ProfiPress