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Lyrik füllte “Mottenburg”

Lyrik füllte “Mottenburg”
Ein kurzweiliger Literaturabend zu Wilhelm Busch und Fritz Koenn mit dem Bonner Professor Wolfgang Böhme und dem Mechernicher Redakteur und Rezitator Manfred Lang
Es war überwiegend heiter, keinesfalls seicht, ein wenig philosophisch und, obwohl es ein Literaturabend war, auch sehr naturwissenschaftlich. Denn wie die geneigten Besucher der Literaturreihe im LVR-Industriemuseum Kuchenheim diesmal erfuhren, war der Dichter, Zeichner und Maler Wilhelm Busch neben allem anderen auch ein exakter Naturbeobachter und Kenner, Philosoph auf den Spuren Schopenhauers und Anhänger der Darwinschen Evolutionstheorie.
So wählte sein Rezitator und Verwandter Professor Dr. Wolfgang Böhme bei seinem Auftritt in der Literaturreihe des LVR-Museums zum Einstieg ins Thema “Wilhelm Busch” eine ganze Reihe Gedichte mit deutlichem Naturbezug. Da ging es um die Meisen, Blattläuse an Rosen und ihre Feinde, “Aar und Floh”, “Fink und Frosch”.
Als rheinisches Pendant zum preußisch geprägten Nordlicht Busch hatten die Organisatoren des Abends – Fördervereinsvorsitzender Hans Bösch und Museumsleiter Detlef Stender – den Eifeldichter Fritz Koenn ausgewählt. Der Mechernicher Journalist und Autor Manfred Lang, der die Literaturreihe seit ihren Anfängen vor sieben Jahren betreut, gilt als passabler Mundart-Rezitator und erheiterte sein Kuchenheimer Publikum am Donnerstagabend mit Gedichten wie “Knorre Jupp seng Köh”, “Bischoff un Küert”, “Der joode Daach” und anderen. Das Publikum bog sich vor Lachen.
Wolfgang Böhme ist im Hauptberuf Zoologe, genau gesagt Herpetologe, also Experte für Amphibien und Reptilien. Professor Böhme ist stellvertretender Leiter des Museums Alexander König in Bonn und hat aus seinem Hobby, Wilhelm Busch zu rezitieren, eine recht professionelle Passion gemacht. Ein Benefiz-Vortragsabend im Museum König machte ihn bekannt.
Im Gespräch mit dem Mechernicher Manfred Lang gab der Bonner, der mit einer Simmeratherin verheiratet ist, auch Auskunft über den recht avantgardistischen Maler Wilhelm Busch, über dessen Einstellung zur Politik, zur Obrigkeit – und zu den Frauen. Nach enttäuschter Liebe – die Angebetete ehelichte einen ökonomisch erfolgreicheren Mitbewerber – blieb Busch Junggeselle.
In Auszügen aus dem in Preußen lange verbotenen Werk “Der heilige Antonius von Padua” und anderen Gedichten und Prosastücken ließ Böhme in einem weiteren Rezitationsblock den ernsten und kritischen Wilhelm Busch zu Wort kommen. Insgesamt, da waren sich Hans Bösch und Detlef Stender mit dem Publikum einig, war es ein hervorragender, weil kurzweiliger und gleichzeitig sehr erhellender Literaturabend.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

23.05.2009