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Lernen statt Rumklicken

Lückerather Grundschüler lernen mit I-Pads und Smartboards einen nutzbringenden Umgang mit Medien – Kaller Firma ComTec beschaffte Mechernicher Schule zum Abschied von Rektorin Rita Jenniges Elektroniktafeln aus Kanada binnen weniger Tage – „So normal wie Bücher, Blätter, Hefte und Stifte“

Mechernich-Lückerath/Kall – Die Schüler der Grundschule Lückerath arbeiten jetzt mit iPads und Smartboards. Letzteres sind Großbildschirme, auf denen die ganze Klasse zugucken kann, was Lehrer/in oder ein/e Schüler/in gerade auf dem Tablet angefertigt, recherchiert oder in Lernprogrammen aufgerufen haben.

Die acht speziell für Schulen entwickelten Smartboards eines kanadischen Herstellers – eines für jede Klasse – werden größtenteils von der Stadt Mechernich bezahlt. Sie wurden vom Förderverein vorfinanziert und binnen weniger Tage von dem Kaller IT-Spezialisten „ComTec“ beschafft und installiert.

Bei der Einführung von I-Pads und Smartboard im ersten Schuljahr der städtischen Mechernicher Grundschule in Lückerath (Erwachsene von links): IT-Experten Lukas Mütter und Stefan Zöll, Medienbeauftragte und Lehrerin Daniela Müller und schulische Mitarbeiterin Isabell Neuber (Bundesfreiwilligendienst). Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der Grund: Sie sollten pünktlich zur Verabschiedung der langjährigen Rektorin Rita Jenniges in Betrieb gehen, um zu dokumentieren, dass die neue Zeit noch mit der alten „Chefin“ eingeläutet wurde.

„Das war gar nicht so einfach“, berichteten jetzt die „ComTec“-Geschäftsführer Roger Mosbeux und Stefan Zöll bei einem Termin mit Sonja Daniels, der neuen Lückerather Grundschulleiterin. Denn zwischen Bestellung und Lieferung/Montage lagen nur drei Tage, zwischen Anlieferung und Inbetriebnahme der insgesamt 20.000 Euro teuren Geräte nur wenige Stunden.

Zwischen 15 und 21 Uhr montiert

Bundesweit waren gerade einmal die acht Geräte verfügbar, die Lückerath brauchte. Zöll: „Normalerweise hat so ein Deal fünf, sechs Wochen Vorlaufzeit.“ „Wir haben alles aufgekauft“, erzählt Mosbeux. „Und auch mit Lieferwagen aus mehreren Lagern selbst abgeholt und dann zwischen nachmittags 15 Uhr und 21 Uhr montiert“, ergänzt Stefan Zöll.

Vor einem der acht neuen Smartboards an der Grundschule Lückerath, das gerade einen Bericht über die Geschenkpäckchenaktion für die Mechernicher Tafel mit Ex-Rektorin Rita Jenniges und Tafel-Chef Wolfgang Weilerswist zeigt, haben sich (von rechts) ComTec“-Chef Stefan Zöll, Daniela Müller, die Medienbeauftragte der Grundschule Lückerath, Schulleiterin Sonja Daniels, „ComTec“-Geschäftsführer Roger Mosbeux und IT-Experte Lukas Mütter gruppiert. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Verantwortlich zeichnete ihr Mitarbeiter Lukas Mütter, der nicht nur die Hardware montierte, sondern auch die Software mit Hilfe der von Michael Käppeler, dem EDV-Experten der Stadtverwaltung Mechernich, vorbereiteten WLAN-Verbindungen ans Laufen brachte. Schließlich sollte am Tag des Schulleiterinnenwechsels vorführreife Schreiblernübungsprogramme, die Waldfibel, Geometrie- und Rechenübungsprogramme sowie die Programmier-App „Blocky“ präsentiert werden.

Sonja Daniels ist hochzufrieden mit der anderthalb Jahrzehnte währenden Zusammenarbeit mit „ComTec“. „Alles fing an, als meine eigenen Kinder noch in Lückerath zur Grundschule gingen“, erinnert sich der in Kallmuth lebende Stefan Zöll: „Denen hat es in Lückerath außerordentlich gut gefallen und sie sind toll gefördert worden. Da wollten wir auch irgendwann etwas zurückgeben.“

Ein Erstklässler demonstriert, wie man die stoßsicheren I-Pads handhaben und aufstellen kann. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Computerräume hätten auch andere Schulen schon frühzeitig aufgebaut, konstatiert Zöll. Aber in Sachen Integration von iPads und Smartboards in die normale Unterrichtsstoffvermittlung, da sei die Katholische Grundschule am Bleiberg, so der vollständige Titel der städtischen Mechernicher Grundschule in Lückerath, „absolute Vorreiterin im Grundschulbereich“.

Schüler erwerben „Medienpass NRW“

Für Sonja Daniels und ihre Medienbeauftragte Daniela Müller ist wichtig, dass der Umgang mit iPad, Apps und Medien für die Kinder ab dem 1. Schuljahr wie selbstverständlich im ganz normalen Unterricht vorkommt. „Auch Bücher, Blätter, Stifte und Hefte werden weiter beim Lehren und Lernen benutzt, es kommt ein weiteres Medium als völlig normal dazu, mit dem die Kinder nebenbei umgehen lernen“, so Rektorin Sonja Daniels.

Das Zauberwort heiße „Medienkompetenz“: Das Land NRW fördere den vernünftigen Umgang von Kindern mit den nicht mehr ganz so „neuen“ Medien. Die Rektorin: „Die »Pänz« sollen weniger auf dem Handy rumklimpern und allen möglichen Blödsinn anschauen. Sie sollen ihre Hardware und die Apps für die Wissensbeschaffung nutzen. Sie lernen durch Recherche und steigern ihre Kompetenz durch Benutzung bestimmter Lern-Apps!“

Für Sonja Daniels (m.) ist wichtig, dass der Umgang mit I-Pad, Apps und Medien für die Kinder ab dem 1. Schuljahr nicht „obendrauf auch noch gelehrt wird“, sondern wie selbstverständlich im ganz normalen Unterricht vorkommt. Stefan Zöll (r.) und Lukas Mütter setzten alle Hebel in Bewegung, um die aus Kanada kommenden Smartboards noch vor der Verabschiedung von Ex-Rektorin Rita Jenniges zu beschaffen und in Betrieb zu nehmen, auf denen I-Pad-Aktionen für die ganze Klasse sichtbar gemacht werden können. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die Lückerather Grundschüler erwerben den von der Landesregierung herausgegebenen „Medienpass NRW“. Darin wird den Schülern nach Erwerb der entsprechenden Fähigkeiten bescheinigt, dass sie wissen, wie man Medien benutzt („Bedienen und Anwenden“), sich informiert und recherchiert, in Kontakt mit anderen tritt („Kommunizieren und Kooperieren“), mit digitalen Geräten gestaltet („Produzieren und Präsentieren“), die eigene Mediennutzung beobachtet und darüber nachdenkt („Analysieren und Reflektieren“) und am Ende sogar, wie man programmiert („Problemlösen und Modellieren“)

Auch für Begabte und Lerngehandicapte

Das sei auch den Eltern wichtig, dass die Lückerather Grundschule pädagogisch darauf einwirke, dass die Kinder Tablets und Computer weniger zum Spielen und mehr zum Lernen und zur Wissensbeschaffung einsetzen. Das gilt übrigens für alle Kinder, auch solche mit Lernhandicaps und anderen Benachteiligungen.

Zwar können die Kinder oft aus eigenem Ausprobieren und Abgucken voneinander erstaunlich geschickt mit Handy & Co umgehen. Aber Aufgabe der Schule ist nach Meinung von Daniela Müller (r.) und Sonja Daniels, dass sich die Schüler/innen einen für Recherche, Wissensvermittlung und Lernerfolg nutzbringenden Umgang mit I-Pad, Web und Apps aneignen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Lückerath war schon 1989 eine der ersten „Integrativen Schulen“, den heutigen „GL-Schulen“, was für „gemeines Lernen“ steht. Sonja Daniels: „Die Apps haben unterschiedliche Niveaus und Lernstufen – damit kann man begabte Kinder gezielter fördern, aber auch denen Unterstützung geben, die nicht so schnell und gründlich mitkommen.“

pp/Agentur ProfiPress