Kommunen sollen Vorbilder für das Bauen mit Holz werden
Impulsveranstaltung von „HolzCluster.Eifel II“ auf der Laga – Forstamtsleiter Horst-Karl Dengel hob die große Bedeutung des Holzbaus für die Region hervor
Zülpich – Die Kommunen in der Eifel könnten sich zu bedeutenderen Holzverwendern entwickeln. So lautete das Fazit bei einer Informationsveranstaltung, zu der die unter dem Dach der Zukunftsinitiative Eifel tätige Netzwerk-Initiative HolzCluster.Eifel eingeladen hatte.
Das auf zwei Jahre angelegte Anschlussprojekt „HolzCluster. Eifel II“ (HCE II) hat zum Ziel, die Möglichkeiten der Holzverwendung im kommunalen Umfeld aufzuzeigen und geeignete Projekte zu unterstützen. Dafür sollen im Jahr 140.000 Euro schwerpunktmäßig in den Kreis Euskirchen fließen, das Land NRW fördert das Projekt mit 120.000 Euro. Zu den Sponsoren, die den verbleibenden Eigenanteil möglich machen, gehört auch die Zukunftsinitiative Eifel.
Im Seebad-Pavillon der Landesgartenschau hatte Cluster-Manager Holger Wolpensinger zur Impulsveranstaltung für Vertreter der Eifeler Kommunen eingeladen. Dort informierten er sowie Horst-Karl Dengel, Vorsitzender des Vereins Wald & Holz Eifel sowie Leiter des Regionalforstamtes Hocheifel-Zülpicher Börde über das Projekt, während der Münsteraner Architekt Joachim Seinecke die „Möglichkeiten des Einsatzes des Holzbaus im kommunalen Einflussbereich“ zum Thema seines Impulsvortrages gemacht hatte.
Für die Umsetzung des Projektes werden Kommunen unterschiedlicher Größe gesucht, für die modellhaft auf die Eifel abgestimmte Wege entwickelt und durchgespielt werden können, um den Holzeinsatz zu Gunsten des Klimaschutzes zu erhöhen.
Vor dem Hintergrund von Energieeffizienz und Klimaschutzzielen, bei gleichzeitig vielerorts überaltertem Gebäudebestand und klammer Kassen bestehe gerade im kommunalen Bereich deutliches Potential für die Holzverwendung, urteilten die Experten unisono. „Holz spart gegenüber Alternativen Energie und Kosten, in der Produktion und durch hervorragende Dämmei-genschaften“, so Wolpensinger. Holzeinsatz im Bau fördere zudem den Absatz des regional produzierten Rohstoffs in der waldreichen Region Eifel und generiert so die Wertschöpfung vor Ort. Arbeitsplätze werden erhalten beziehungsweise neu geschaffen.
„Alleine im Gebiet des Forstamtes werden jährlich zirka 300.000 Kubikmeter Holz geschlagen. Mit 17 bis 20 Millionen Euro jährlich verdient hier zunächst der Waldbesitz. Doch das Holz ist darüber hinaus Grundlage für eine weitreichende Wertschöpfungskette, in deren Verlauf holzverarbeitende Betriebe, das Handwerk sowie Planer profitieren“, belegte Dengel die Bedeutung von Wald und Holz für die Region mit Zahlen.
Die Nachfrage nach dem Baustoff Holz ließe sich deutlich steigern, wie Architekt Joachim Seinecke (ArchPlan Münster) auf der Veranstaltung in Zülpich verdeutlichte. Dazu müssten Kommunen verstärkt bei der energetischen Gebäudesanierung bzw. –modernisierung Holz einsetzen. Öffentliche Referenzen, so die Hoffnung, sollen über die Kommunen hinaus einen Bewusstseinswandel auch bei privaten Bauherren bewirken.
In der Diskussion waren sich die Referenten und die Vertreter der Eifeler Kommunen einig, dass es bei den Kommunen und den Architekten nach wie vor einen hohen Informationsbedarf zu Neuerungen und guten Lösungen im Holzbau gibt. Für die Eifelregion sind die Themen Gebäudesanierung, Denkmalschutz und das Bauen für Senioren herauszuheben. Besonders gelungene Beispiele für Holzbauten sollen verstärkt in den Blick von Bauentscheidern gerückt werden. Weitere neue Leuchtturmprojekte sollen entstehen, um die Möglichkeiten des Holzbaus aufzuzeigen.
Die Reaktionen bei der Impulsveranstaltung bestätigten den Ansatz des Projekts HCE II mit einer Holzbaufachberatung, die der seit Mai 2014 tätige Clustermanager Wolpensinger übernimmt. Seine Erfahrung bezieht er aus seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Fachberatung Nachhaltiges Bauen in Bonn und weitere Stationen beim Holzabsatzfond und am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
pp/Agentur ProfiPress