Kerze und Stola zum 85. Geburtstag
Überraschungs-Kaffeekränzchen für Karl-Heinz Haus, den Generalsuperior der Communio in Christo – „Es kommt darauf an, Christus nachzufolgen“ – Ständchen von Sympathisanten und Freunden aus aller Welt
Mechernich – Zur Überraschungsparty geriet der 85. Geburtstag von Generalsuperior Karl-Heinz Haus. Ohne dessen Wissen hatte die Kommunität eine ganze Reihe von Freunden und Sympathisanten der Communio in Christo und ihres Oberen mobilisiert, um zu gratulieren. Daraus wurde ein buntes und ausgesprochen fröhliches Fest im Refektorium des Mechernicher Mutterhauses, bei dem auch viel gelacht und gesungen und einige Ständchen dargebracht wurden.
Beim Lachen, Singen und Gratulieren beließen es die Gäste allerdings nicht. Sie sorgten im Verein mit vielen anderen, die nicht zum Geburtstagskaffee kommen konnten, gemeinsam für eine faustdicke Überraschung. Generalsuperior Karl-Heinz Haus bekam nämlich eine eigens für ihn von Karmelitinnen im österreichischen Linz bestickte Stola mit eucharistischen Motiven.
Die Mystikerin und Charismatikerin hatte selbst einmal Karmelitin werden wollen, war aber schließlich von Gott zur Gründung der Communio in Christo gedrängt worden. Pater Rudolf Ammann, der die Stola gemeinsam mit Heimleiterin Ulrike Müller und dem stellvertretenden Generalsuperior Father Jaison Thazhathil überreichte, sagte, in dem Geschenk komme die eucharistische und die monastisch-geistliche Komponente aus dem außerordentlichen Gründungscharisma Mutter Marie Thereses zusammen.
„Christus allein“ ist ihm wichtig
Da mehr Geld für den Überraschungscoup zum 85. Geburtstag des Generalsuperiors gespendet worden war als die Stola kostete, hatte die Kommunität auch noch eine große Kerze mit dem Spruch „Christus allein“ bei den Karmelitinnen in Köln herstellen lassen, die den Generalsuperior nicht nur an seine Geburt und Kindheit am Niederrhein vor 85 Jahren erinnern solle, sondern auch an seine Priesterweihe am 25. Juli 1961 durch Bischof Johannes Pohlschneider in St. Anna in Düren.
Wo Karl-Heinz Haus später übrigens Regionalpfarrer wurde und wo er der späteren Communio-Gründerin Mutter Marie Therese und deren Bruder Pfarrer Wim Robbens erstmals begegnete. Generalsuperior Haus hat danach den Großteil seines Lebens in den Dienst des Gründungscharismas von Mutter Marie Therese gestellt. Er war über 20 Jahre ihr geistlicher Begleiter und Seelenführer und hat alle Gründungen und Werke der Gründerin der Communio in Christo begleitet.
Dem Wunsch von Mutter Marie Therese entsprechend führt er noch heute das geistliche wie karitative Vermächtnis. Er hat, darin sind sich alle einig, die ihn kennen, sein ganzes priesterliches Sein, sein Ego als Mensch, seine Geltung als Prediger und Theologe weit hintangestellt, um Mutter Marie Therese und ihrem Werk mit ganzem Einsatz und aller Kraft zu dienen.
So maß er auch an seinem 85. Geburtstag im Prinzip allen ihm zugedachten Laudationes und Würdigungen mit Hinweis auf seine Mutter Marie Therese und ihr außerordentliches Charisma weit nachgeordnete Bedeutung bei.
Father Mathew George Charthakuzhiyil, ein von Kardinal Baselios Cleemis zur Communio delegierter indischer Priester, erklärte gleichwohl, Karl-Heinz Haus sei die personifizierte Liebe Gottes zu jedem Menschen: „Und er versteht es, jedem zu verstehen zu geben, dass er ihn oder sie nun wirklich am allerliebsten mag . . .“
Dankbar für weltweite Solidarität
Generalsuperior Karl-Heinz Haus selbst dankte für die weltweite Solidarität der Communio-Anhänger. Stellvertretend dankte er den beim Geburtstagskränzchen vertretenen Priestern aus Afrika, Indien und Pakistan und den indischen Samaritan-Schwestern, vor allem aber auch Heimleiterin Ulrike Müller und Norbert Arnold, dem Geschäftsführer des umfangreichen Sozialwerks der Communio in Christo, die maßgeblich dazu beigetragen hätten, dass die Communio mit ihren Pflegeeinrichtungen in Blankenheim und Mechernich und dem Hospiz „Stella Maris“ insgesamt heutzutage in der Stadt Mechernich und darüber hinaus ein so ausgezeichnetes Renommée besitze.
Seine große Wertschätzung brachte das Geburtstagskind auch allen anderen Freunden, Mitgliedern und Sympathisanten der Communio entgegen, darunter Rechtsanwalt Jürgen Fahnenstich vom Kapitel der Gemeinschaft.
Auf dem Primizbild von Kaplan Karl-Heinz Haus fand sich vor 57 Jahren der Heilige Christopherus, der „Christusträger“ mit dem Jesuskind auf den Schultern. Das war das Bild der Arbeiterjugend damals. Drüber stand: „Ihr seid alle Christusträger“. Und darunter stand sein Wahlspruch: „Christus allein!“ Und ein Stoßgebet: „Heilige Maria, bete für junge Arbeiterapostel.“ Deshalb das Geschenk der „Christus allein“-Kerze jetzt zum 85. Geburtstag.
„Es kommt darauf an, Christus nachzufolgen“, war der Weihespruch der fünf Diakone, darunter Karl-Heinz Haus, die im Juli 1961 in St. Anna in Düren zu Priestern geweiht wurden. „Ich habe diese Nachfolge sehr ernst genommen“, sagte Pfarrer Karl-Heinz Haus 2011 in einem Interview mit dem Diakon und Redakteur Manfred Lang für den Rundbrief der Communio in Christo: „In aller Bescheidenheit so ernst, dass ich ihn auch gegen alle Widerstände befolgt habe, die mir im Zusammenhang mit der Leidens- und Gründungsgeschichte von Mutter Marie Therese und der Communio in Christo widerfahren sind“.
Bischöfe Dieser und Mussinghoff gratulierten
Doch nun neige sich alles zum Guten, hoffte der Generalsuperior an seinem 85. Geburtstag. Die Glückwunschschreiben von Aachens Bischof Dr. Helmut Dieser und dessen Vorgänger Dr. Heinrich Mussinghoff stimmten ihn zuversichtlich. Er geht davon aus, dass die Communio in Christo inzwischen allgemeine Anerkennung und Akzeptanz genießt.
Karl-Heinz Haus stammt aus einem christlichen Elternhaus am Niederrhein, einer der katholischen Hochburgen Deutschlands. Er wuchs zwischen Menschen auf, die das Evangelium zu leben versuchten, so gut es ging, und zwar in ihrem Alltag. In der Pfarre, in der Haus aufgewachsen und groß geworden ist, gab es einen sehr bekannten Dechant und immer drei Kapläne, die großen Einfluss auf die spätere Berufung zum Priester hatten. Andererseits war der junge Karl-Heinz Haus aber auch ein talentierter Sportler, Leichtathlet, der in einem „sehr freien Milieu“ trainierte – zeitweise sogar unter einem Bundestrainer.
Doch die Berufung zum Theologie- und Philosophiestudium und ins Priesterseminar behielten die Oberhand. „Es waren weniger bestimmte Gebets- oder Gottesdienstformen, Meditationen oder fromme Übungen: Was mich antrieb und was mir am meisten imponierte, war vielmehr die konkrete Umsetzung des Evangeliums in Taten des Alltags, wie ich sie in meinem jungen Leben bereits kennenlernen und erfahren durfte“, sagte Haus in dem erwähnten Interview.
Die lernte er in der Familie, aber auch in Jugendverbänden wie den St.-Georgs-Pfadfindern kennen, wo er aktiv wurde. „Ich bin allzeit bereit“ lautete unser Wahlspruch: „Der hat mich geprägt. »Hier bin ich« heißt es ja auch im Weiheritus, wenn wir einzeln beim Namen gerufen werden, und uns freiwillig und in letzter Konsequenz in die Nachfolge Christi und seiner Apostel stellen.“
pp/Agentur ProfiPress