Junge träumt von gerechterer Welt
Pankratiusfest in Floisdorf mit Festmesse, Prozession, Segnung, Festpredigt und Frühschoppen am Sonntag, 6. Mai, ab 9 Uhr
Mechernich-Floisdorf – Seit Kaplan Andreas Züll aus Floisdorf sich vor Jahren aufgemacht hat, um Priester zu werden, sind im kleinen, zur Stadt Mechernich und zur GdG St. Barbara gehörenden 300-Seelen-Dorf am Rande der Eifel an besonderen Festtagen häufig prominente Theologen als Prediger anzutreffen. Dr. Peter Blättler, Zülls Regens im Priesterseminar, war schon dabei, im vergangenen Jahr predigte der Aachener Weihbischof Dr. Johannes Bündgens.
Am Pankratiusfest 2018, kommenden Sonntag, 6. Mai, treten der Bleibuirer Pfarrer Heinz-Josef Arenz und der Lückerather Diakon Manfred Lang um 9 Uhr gemeinsam zum Festgottesdienst an. Danach ziehen die Gläubigen mit Lang und dem Allerheiligsten in der Monstranz zum Pankratiusbrunnen, wo der Diakon Wasser und Salz segnet und die Festpredigt hält.
Der Todestag des Floisdorfer Pfarrpatrons, eines 14jährigen römischen Jungen, der wegen seines Bekennermutes unter Kaiser Diokletian 304 den Märtyrertod starb, wird in Floisdorf seit Jahrhunderten groß gefeiert. Gerda Schilles vom Ortsausschuss Floisdorf des Pfarrgemeinderates Floisdorf, die auch Koordinatorin des Kirchengemeindeverbandes Mechernich ist, hat das Pankratiusfest mit ihren Helferinnen und Helfern vorbereitet. Dazu gehört auch die anschließende Bewirtung der Pilger im Feuerwehrgerätehaus gegenüber der Pfarrkirche beim Frühschoppen.
Verkrustete Strukturen aufbrechen
Für die musikalische Bereicherung des Festes sorgen der Cäcilien-Kirchenchor Sankt Pankratius unter der Leitung von Willibald Marek und der Musikverein St. Cäcilia Floisdorf um Dirigent Peter Züll. Das Blasorchester feiert übrigens am 7./8. Juli sein 115jähriges Bestehen.
In seiner Predigt ging Weihbischof Bündgens im vergangenen Jahr auf die Bedeutung des Namens Pankratius ein: „Der Name bedeutet »der alles Beherrschende«. Das würde bei einem Erwachsenen unbescheiden klingen. Einem jungen Menschen gestehen wir den Namen Pankratius eher zu. Er träumt noch davon, alles zu beherrschen; und er hat sich noch nicht mit den Machtverhältnissen in dieser Welt arrangiert, wie wir Erwachsenen es dann tun.“
Er behalte sich den Idealismus, alles zu verändern und von einer gerechten, menschlichen Welt zu träumen. Er rebelliere gegen den „trägen Sog des Status quo und der Unterwerfung unter die normative Kraft des Faktischen“. Er frage naiv und utopisch, ob nicht alles auch ganz anders sein könnte. Bündgens: „In Gesellschaft und Kirche brauchen wir dringend die verändernde Kraft, die verkrusteten Strukturen aufzubrechen und ganz neue Formen des Zusammenlebens zu erfinden.
pp/Agentur ProfiPress