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Herrliche Geschichten für lange Winterabende

Herrliche Geschichten für lange Winterabende
Manfred Lang präsentierte sein jüngstes Buch “Eifel-Winter” im LVR-Freilichtmuseum Kommern – 84 Geschichten aus zwei Jahrhunderten von beschaulich bis kriminell
Mechernich-Kommern – Passend zum Thema sah das LVR-Freilichtmuseum Kommern am Freitagmorgen aus wie mit Puderzucker bestäubt, als Manfred Lang (51), Autor und Mundartrezitator, sein jüngstes Werk “Eifel-Winter” in der schneebedeckten Baugruppe Eifel präsentierte. “Der Winter ist sowieso die imagebildende Jahreszeit der Eifel”, sagte der Lückerather Redakteur bei der Vorstellung von “Herrlichen Geschichten für lange Abende vor und nach Weihnachten”, wie es im Untertitel der knapp 400-Seiten starken Anthologie heißt.
Darin findet der Leser 84 Geschichten von beschaulich über unheimlich bis zu sagenhaft, humoristisch oder “eifel-kriminell”. “Ich wollte den Bogen vom 19. Jahrhundert bis heute schlagen und nicht nur das Idyllische der Eifel zeigen – sondern auch die Vielfältigkeit mit Krieg, Aberglauben und Finsternis.”
Dazu hat er fünf neue Geschichten aus eigener Feder beigetragen, aber auch Autoren wie den 1906 geborenen Stefan Andres ebenso zu Wort kommen lassen wie Ernest Hemingway, der als Kriegsberichterstatter durch die Eifel zog, und “die Elite der KBV-Krimiautoren” wie Jacques Berndorf oder Ralf Kramp. “Ich bin Jäger und Sammler in Sachen Literatur, ich habe schöne Geschichten aufgespürt und Eifeler Autoren angeregt, neue Beiträge für das Buch zu schreiben”, so Lang.
Der Leser kann sich von vorn durch den abwechslungsreichen Band schmökern oder sich je nach Stimmung die Geschichten eines der acht thematisch zusammengefassten Kapitel vornehmen. “Zurück ins Dorf meiner Kindheit”, lautet eine Kapitelüberschrift etwa, “Mach es wie Gott, werde Mensch”, “Weihnachten, kriminell gut” oder “Christnacht ist wieder”. Ein besonderes Kapitel ist dem Eifeler Dialekt gewidmet: In “Mund-Art” lebt die Kunst der Heimatautoren wie Fritz Koenn oder Adele Molitor auf. Dr. Josef Mangold, Direktor des Freilichtmuseums, war besonders von der Weihnachtsgeschichte nach dem Lukasevangelium in Mundart begeistert: “Wenn man die bekannten Texte in dieser Form liest, ist das einfach toll!”
Die kunstvollen Illustrationen in “Eifel-Winter” stammen aus der Feder von Ralf Kramp, der die Anthologie auch in seinem Verlag KBV verlegt hat. Kramp bei der Buchvorstellung: “Das Interesse an Eifel-Literatur kommt auch daher, dass die Menschen satt davon sind, sich mit einem Mausklick oder der Fernbedienung den gesamten Globus auf den Bildschirm zu holen.” Es erstarke eher das Interesse an der Heimat und den Menschen der Umgebung.
Und das ist sehr im Sinne von Manfred Lang, der katholischer Diakon ist: “Ich möchte mit meinen Geschichten auch zeigen, wie Menschen es früher zu leben verstanden. Das haben wir ein Stück weit verlernt, füreinander da zu sein in Anstand.” Er habe in seiner Kindheit einen großen Bruch erlebt: “In fünf Jahren hat sich das Leben nach dem Alten Testament zum modernen Leben gewandelt, in dem manches unwiederbringlich verloren gegangen ist.” So hätten Nachbarn früher bei der Geburt eines Kälbchens gemeinsam Wache gehalten, man habe zusammen bei der Rübenernte auf den Feldern gekniet, und als einem Landmann der Heuschober abbrannte, habe noch vor Abrücken der Feuerwehr ein Nachbar neues Heu und Stroh für die Tiere angekarrt, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
Beim “Advent im Museum”, dem besinnlichen Adventspaziergang im LVR-Freilichtmuseum Kommern am Wochenende 27. und 28. November, liest Manfred Lang jeweils zur vollen Stunde aus seinem Werk im “Haus aus Elsig” (Baugruppe Eifel). Dort ist “Eifel-Winter” wie auch im Museumsshop erstmals zu erstehen.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

30.11.2010