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Mechernich und Skarszewy sind jetzt Partnerstädte – Feierlichkeiten fanden in großer Freundschaft statt – Unwetter überschattete das Festprogramm

Mechernich/Skarszewy ­– Mit überwältigender Herzlichkeit haben Mechernich und die polnische Stadt Skarszewy ihre seit sieben Jahren bestehenden freundschaftlichen Beziehungen jetzt auch offiziell besiegelt. Im Rathaus von Skarszewy unterschrieben Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, sein polnischer Kollege Jacek Pauli sowie Kämmerer Ralf Claßen und Jozef Kaminski, der Ratsvorsitzende von Skarszewy, die Urkunden der Städtepartnerschaft. Die Unterzeichnung nannte Jacek Pauli die „rechtliche Grundlage“ der Partnerschaft, fügte aber gleich an: „Die wichtigste Grundlage aber ist in unseren Herzen.“

Gastgeschenke wurden ausgetauscht: ein Bild mit prägnanten Ansich-ten aus dem Mechernicher Stadtgebiet und das Wappen der Stadt Skarszwey mit dem heiligen Johannes, dem Schutzpatron beider Städ-te.    Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Gastgeschenke wurden ausgetauscht: ein Bild mit prägnanten Ansich-ten aus dem Mechernicher Stadtgebiet und das Wappen der Stadt Skarszwey mit dem heiligen Johannes, dem Schutzpatron beider Städ-te. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Der offizielle Akt wurde von dem polnischen kirchlichen Radiosender Głos aus Pelpin live übertragen. Fahnen mit den Wappen beider Städte schmückten den Saal, und mit den frisch verbrüderten Stadtvertretern stieß auch die aus der englischen Partnerstadt Sandy angereiste Delegation mit Sekt an.

Vertreter aus der Mechernicher Politik, des Freundeskreises Mechernich-Skarszewy und der Communio in Christo nahmen an den Feierlichkeiten in Polen teil. Foto: Rena-te Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Vertreter aus der Mechernicher Politik, des Freundeskreises Mechernich-Skarszewy und der Communio in Christo nahmen an den Feierlichkeiten in Polen teil. Foto: Rena-te Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Sowohl Jacek Pauli als auch sein Mechernicher Amtskollege Dr. Hans-Peter Schick wurden nicht müde zu betonen, wie wichtig es sei, die Jugend mit ins Boot zu holen, damit Polen und Deutschland unter dem gemeinsamen Dach Europas zusammenwachsen können.

Eingebettet waren die offiziellen Feierlichkeiten in ein buntes Stadtfest einerseits und in von sprichwörtlicher polnischer Gastfreundschaft gekennzeichneten Empfängen andererseits. Begonnen hatte das Festprogramm am Vorabend, kurz nach der Ankunft der 13-köpfigen Delegation aus Mechernich, mit einem festlichen Abendessen, zu dem Bürgermeister Jacek Pauli in den Gewölbekeller des historischen Kulturzentrums seiner Stadt eingeladen hatte. Hier gab es auch ein herzliches Wiedersehen mit seinem Amtsvorgänger Dariusz Skalski, der als Gründungsvater der Partnerschaft bezeichnet werden darf sowie mit vielen anderen bekannten Gesichtern.

Ein Festzug zog durch Skarszewy bis zum Marktplatz, wo viele Menschen und das polnische Fernsehen Anteil an den Feierlichkeiten nahmen. Foto: Renate Hot-se/pp/Agentur ProfiPress
Ein Festzug zog durch Skarszewy bis zum Marktplatz, wo viele Menschen und das polnische Fernsehen Anteil an den Feierlichkeiten nahmen. Foto: Renate Hot-se/pp/Agentur ProfiPress

Pauli betonte die ersten Schritte der Annäherung, die dank der in beiden Städten wirkenden Communio in Christo zustande gekommen seien. Nachdem dann 2009 der erste offizielle Besuch stattgefunden hatte, sei schnell der Gedanke entstanden und stetig gewachsen, dass die beiden Städte sich verbrüdern sollten, fügte Schick hinzu. Die Voraussetzungen seien anders als bei der Partnerstadt mit Nyons, die vor knapp 50 Jahren zustande gekommen sei. Damals seien die Vorbehalte der Menschen in Frankreich gegen die Deutschen noch sehr groß gewesen seien. Während die heutige herzliche Beziehung zwischen Nyons und Mechernich aus einem schwierigen Beginn gewachsen sei, seien die Menschen in Skarszewy und Mechernich bereits jetzt Freunde.

Zu Beginn des Stadtfestes zog ein bunter Festzug durch die Stadt, an dem zum Beginn der polnischen Sommerferien auch zahlreiche Schulen teilnahmen sowie selbstverständlich die Delegationen aus Sandy und Mechernich.

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick im Interview mit dem polnischen Fernsehen, Krystian Buchholc (2.v.r.) übersetzt.  Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick im Interview mit dem polnischen Fernsehen, Krystian Buchholc (2.v.r.) übersetzt. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Neben Bürgermeister Schick, Kämmerer Claßen und Sabine Wahlen seitens der Verwaltung waren auch Günther Schulz und Robert Ohlerth vom Freundeskreis Mechernich-Skarszewy, Marcel Hembach, Vorsitzender des für die Partnerschaft zuständigen Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales, die Fraktionsvorsitzenden Peter Kronenberg und Sascha Herring sowie Ulrike Müller, Ewa Bochynek und Norbert Arnold als Vertreter der Communio in Christo mitgereist. Communio-Geschäftsführer Arnold überbrachte die Glückwünsche von Generalsuperior Karl-Heinz Haus, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mitreisen konnte. Auch er erinnerte an die ersten Kontakte zwischen den beiden Städten, die es bereits seit 1998 gab. „Aufeinander zugehen und miteinander reden: Das ist das Wichtigste, was wir tun können“, sagte er. Mit dabei war außerdem Hauptschulleiter Heinz Wolfgarten, der bereits einen Schüleraustausch durchgeführt hat.

Am Vorabend der Unterzeichnung versicherten sich Jacek Pauli, Dr. Hans-Peter Schick und Dariusz Skalski des tief empfundenen Wun-sches, dass die beiden Städte eng zusammenwachsen mögen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Am Vorabend der Unterzeichnung versicherten sich Jacek Pauli, Dr. Hans-Peter Schick und Dariusz Skalski des tief empfundenen Wun-sches, dass die beiden Städte eng zusammenwachsen mögen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Auf dem Marktplatz von Skarszewy, wo sich Alt und Jung versammelt hatten, äußerten dann noch einmal alle Beteiligten ihren Wunsch, dass sich der Gedanke der Partnerschaft auch bei den jungen Leuten verankern möge. „Schicken Sie Ihre Kinder zum Jugendaustausch, damit sie in den Gastfamilien erleben, wie die Menschen in Polen und Deutschland leben“, appellierte Schick an die Familien beider Städte. Sein Amtskollege Jacek Pauli sah in der frisch besiegelten Partnerschaft „einen Beginn besonderer Beziehungen vor allem unter den Jugendlichen“.

Mit schönen Blütenkränzen hatten sich diese Mädchen zur Feier des Tages ge-schmückt. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Mit schönen Blütenkränzen hatten sich diese Mädchen zur Feier des Tages ge-schmückt. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Es lebe Skarszewy, es lebe Mechernich, es lebe Europa“, rief Schick den Menschen auf dem Marktplatz zu. Übersetzt wurden die Worte der Redner wieder von der Communio-Mitarbeiterin und Übersetzerin Ewa Bochynek und dem Lehrer Krystian Buchholc. Beide leisteten während des insgesamt viertägigen Besuchsprogramms phantastische Arbeit und sorgten unermüdlich dafür, dass die sprachlichen Barrieren in den Hintergrund traten. So beispielsweise auch, als ein polnischer Fernsehsender die Bürgermeister Schick, Pauli und Will Jackson aus Sandy interviewte.

Nach der Unterzeichnung: (v.l.n.r.) Kämmerer Ralf Claßen, die Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Jacek Pauli und Ratsvorsitzender Jozef Kaminski. Foto: Re-nate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Nach der Unterzeichnung: (v.l.n.r.) Kämmerer Ralf Claßen, die Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Jacek Pauli und Ratsvorsitzender Jozef Kaminski. Foto: Re-nate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Im Laufe des Festtages setzte ein Unwetter ein, dass eine Verbindung beider Städte herstellte, wie sie sich niemand gewünscht hatte. Schwere Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen hatten auch in der Gemeinde Skarszewy für Überflutungen und Verwüstung gesorgt und den Einsatz von Bürgermeister Jacek Pauli gefordert. Vor dem Hintergrund gleicher Ereignisse, die gerade erst Teile des Mechernicher Stadtgebietes heimgesucht hatten, brachte ihm Bürgermeister Schick das tiefempfundene Mitgefühl der Mechernicher Delegation zum Ausdruck. Es herrschte gebietsweise Land unter, zahlreiche Bäume waren umgestürzt, die Festaufbauten auf dem Marktplatz von Skarszewy zerstört. Da weitere Unwetter angekündigt waren, wurde das Stadtfest aus Sicherheitsgründen abgebrochen.

An der Stadtmauer von Skarszewy versammelten sich Alt und Jung, um gemeinsam zu feiern, bis ein schweres Unwetter für das jähe Ende des Festprogramms sorgte.  Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
An der Stadtmauer von Skarszewy versammelten sich Alt und Jung, um gemeinsam zu feiern, bis ein schweres Unwetter für das jähe Ende des Festprogramms sorgte. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Statt, wie ursprünglich geplant, das wegen des Unwetters abgesagte Konzert der populären polnischen Sängerin Kayah zu besuchen, sah man gemeinsam das Achtelfinalspiel des deutschen Teams, für das sich Bürgermeister Jacek Pauli das mitgebrachte Deutschland-Trikot übergestreift hatte. Zum Abschied versicherten sich alle, wie sehr man sich darauf freue, die Partnerschaft auszubauen und die Kontakte mit den neuen Freunden zu vertiefen.

pp/Agentur ProfiPress