„Flitsch“-Lesung ausverkauft, noch Restkarten für Joe Bausch
Lebensbeichten, dunkle Abgründe: Häftlinge erzählen Gefängnisarzt Joe Bausch aus ihrem Leben
Eifel – Ausverkauft ist die Lit.Eifel-Lesung im historischen Schienenbus der denkmalgeschützten Oleftalbahn am Dienstag, 18. November, um 19.30 Uhr. Auf der „Flitsch“, wie die Oleftalbahn von der Bevölkerung liebevoll genannt wird, liest Bernd Imgrund ab Bahnhof Kall nach Olef und zurück aus seinem gerade erst erschienenen Buch „Kein Bier vor vier“. Dafür ist der in Köln als freier Autor lebende Schriftsteller auf Kneipen- statt auf Pilgertour gegangen. Weil er es mehr mit Bier und Frikadellen als mit Wasser und Brot hat, packte er seine Tasche und machte sich auf zu einem 100-tägigen Sabbatical durch deutsche Kaschemmen.
Noch einige wenige Restkarten gibt es für die Lit.Eifel-Lesung mit Joe Bausch in der Kirche des Karmelitinnen-Klosters Maria Königin in Zweifall bei Stolberg am Donnerstag, 13. November, 19.30 Uhr, einem Ort, der dank zweier aufständischer Nonnen Popularität erlangte. Denn im Januar 2006 hob die vatikanische Ordenskongregation das Kloster auf. Seither halten die beiden verbliebenen Nonnen das Klostergebäude besetzt und erklärten im Jahr 2011 ihre Absicht, einer drohenden Zwangsräumung keine Folge zu leisten. In diesem Kloster (Klosterstr. 40, 52224 Stolberg) liest Joe Bausch, vielen Fernsehzuschauern als Gerichtsmediziner Dr. Joseph Roth aus dem Kölner Tatort bekannt, aus seinem Buch „Knast“. Darin beschreibt er seine Erfahrungen und Erlebnisse als Anstaltsarzt.
Seit über 25 Jahren arbeitet Joe Bausch als Gefängnisarzt in Werl, einer der größten deutschen Justizvollzugsanstalten. Die Häftlinge vertrauen ihm. Sie erzählen von den dunklen Seiten des Lebens, lassen ihn tief in die Abgründe ihrer Seele blicken. Hautnah erlebt er Konflikte und Tragödien: Ein Mann in U-Haft hat Angst um seine schwangere Frau. Bei Joe Bausch legt er eine Lebensbeichte ab – und erhängt sich zwei Tage später. Ein Mörder gesteht weitere Verbrechen, weil er weiß, dass sein Arzt an die Schweigepflicht gebunden ist. Persönlich und eindringlich erzählt Joe Bausch zum ersten Mal von einer Welt mit ihren eigenen Regeln.
Der Eintritt kostet zwölf Euro, ermäßigt sechs Euro.
pp/Agentur ProfiPress